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Vizemeister Schalke gewinnt im Dauerregen 3-1 gegen die Veilchen


Blick ins verregnete Stadion der Freundschaft in Gera. Foto: Burg
Die Königsblauen aus Gelsenkirchen haben das mit Spannung erwartete Testspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am Freitagabend (23.7.) kurz nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Irdning erfolgreich gestalten können. Gegen den Zweitliga-Aufsteiger hieß es am Ende nach einer, vor allem in der ersten Halbzeit überzeugenden Vorstellung 3:1 (3:0), für die Elf von Chef-Trainer Felix Magath. Im Stadion der Freundschaft in Gera trafen Christoph Metzelder, Ivan Rakitic und Edu für die Schalker. Den verdienten Anschlusstreffer für die Auer Veilchen markierte Sebastian Glasner kurz nach Wiederbeginn.

Die Partie begann mit einigen Minuten Verspätung, da eine Blaskapelle aus Bad Schlema vor dem Anpfiff gleich mehrere Stücke - unter anderem das berühmte Steigerlied - direkt auf dem Rasen abspielte. Als Schiedsrichter Jan Seidel aus Hennigsdorf um 19.07 Uhr endlich anpfiff, öffnete der Himmel ohne Pardon sein Schleußen und es regnete in Strömen. Ohne eine Abtastphase auf beiden Seiten entwickelte sich schnell eine temporeiche Begegnung. Nur 18 Sekunden nach Spielbeginn gab Enrico Kern den ersten Torschuss der Veilchen ab, den Höwedes mit letztem Einsatz zur Ecke ablenken konnte. Aues Torwart Martin Männel konnte sich in der Anfangsphase gleich zweimal auszeichen, als er erst einen platzierten Distanzschuss von Raketic (10.) parierte und auch beim Nachschuss von Gavranovic Sieger blieb.
Neuzugang Metzelder (von Real Madrid) brachte die Schalker in Führung. Völlig freistehend per Kopf und auch noch durch die Beine des auf der Linie stehenden Auers-Curri, nach einer Ecke von Rakitic, erzielte er das 1:0 (11.). Schon im Gegenzug (12.) hatten Kern und Klingbeil den Ausgleichtreffer auf den Fuss bzw. auf dem Kopf. Mit einem Sieg des Bundesligisten gegen den Zweitliga-Aufsteiger war durchaus zu rechnen, das wusste auch Schalke Trainer Magath. "Doch ich bin überrascht, wie gut wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, damit hatte ich zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht gerechnet." Nach acht schweißtreibenden Tagen in der Steiermark hatte der 56-Jährige eher schwere Beine seiner Kicker erwartet.

In der 16. Minute schon eine gewisse Vorentscheidung, als Gavranovic in den Auer Strafraum eindrang und gleich mehrere Auer ausdribbelte. Klingbeil holte ihn dann von den Beinen und Schiedsrichter Jan Seidel zeigte sofort auf den Punk. Rakitic (17.) trat an und ließ Martin Männel im Auer Tor, der die Ecke geahnt hatte, mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck keine Chance. Danach plätscherte das Spiel, wie der Regen, vor sich hin. Aue versteckte sich auch nach dem 0-2 nicht, doch fehlte die letzte Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor. Bitter war für Aue, das aufgrund von Verletzungen erst Alban Ramaj (Oberschenkelzerrung) das Spielfeld verlassen musste (15.) und nur 12 Minuten später der für Ramaj eingewechselte Augsburger-Neuzugang Robert Strauß (Seitenbandriss). Für Strauß kam der slowenische Probespieler Doris Kelenc (24 Jahre)in die Partie. Fast aus dem Nichts machte Schalke das wohl alles entscheidene 0-3, als Farfan von rechts in den Strafraum flankte. Der völlig alleingelasene Edu (39.) stand goldrichtig und köpfte mit wuchtigen Aufsetzer aus Nahdistanz zum 3:0-Pausenstand ein. Männel war in dieser Szene machtlos.

"In der zweiten Halbzeit haben wir durch die vielen Auswechslungen an Spielfluss verloren", schätzte Magath auf der improvisierten Pressekonferenz ein. Die Schalker suchten noch nach der richtigen Formation, da war der schon, für Enrico Kern eingewechselte, Sebastian Glasner zur Stelle und verkürzte auf 1:3 aus Auer Sicht (48.). Schön von Schlitte freigespielt ließ er Papadopoulos und Jones aussteigen und vollendete mit schönem Schuss ins lange Eck. Die Elf von Trainer Rico Schmitt kam, in ihren neuen Papagein-Grünen neuen Auswärtstrikots jetzt besser ins Spiel und war gegen die weit aufgerückte Schalker Abwehr durch Konter stets gefährlich. Eine gute Gelegenheit auf Ergebnis-Kosmetik hatte Oliver Schröder (75.), doch sein Volleyschuss ging knapp neben das Tor von Matthias Schober, der die Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft, Manuel Neuer, der noch im Urlaub weilt, vertrat. In der Nachspielzeit konnte sich Schober gegen Kempe auszeichnen und verhinderte mit einer Glanzparade das zweite Tor der Veilchen.

Pressekonferenz in Gera. In der Mitte Moderator Ulli Potofski. Der 58-jährige (geboren in Gelsenkirchen)ist bekennender Anhänger des FC Schalke 04. Foto: Burg

"Wie die Schalker in der ersten Halbzeit die Tore gemacht haben, davon können wir nur lernen", meinte Aues Trainer Schmitt. Er hoffe, "dass uns solche Gegentreffer in der zweiten Liga nicht passieren". Dennoch ist der Auer Coach zuversichtlich, dass die Sachsen in der 2. Liga die Klasse halten.

Im Rahmen der Saisonvorbereitung auf die 2. Bundesliga absolviert der FCE ab Sonntag den 25. Juli ein Trainingslager im thüringischen Bad Blankenburg. Dabei steht am Dienstag den 27. Juli (18.00 Uhr|Heinepark) ein Testspiel beim FC Einheit Rudolstadt auf dem Programm. Nach Abschluss des Trainingslagers trifft der FCE am Freitag den 30. Juli in Reichenbach/V. (18.30 Uhr|Stadion am Wasserturm) auf den Halleschen FC. (Burg)

Aue: Männel - Müller (61. Hiemer), le Beau (64. Lachheb), Klingbeil, Schlitte (61. Birk) - Schröder, Hensel (76. Sonntag) - Ramaj (15. Strauß/27. Kelenc), Hochscheidt (64. Kempe) - Curri (46. Wemmer), Kern (46. Glasner)

Schalke: Schober - Baumjohann (46. Reginiussen), Metzelder (46. Papadopoulos), Höwedes (46. Matip), Hao - Kluge (46. Jones), Rakitic (46. Schmitz) - Farfan (46. Moritz), Jendrisek - Gavranovic (46. Pourie), Edu (46. Müller)

Schiedsrichter: Jan Seidel (Henningsdorf)

Zuschauer: 6.735 (Stadion der Freundschaft in Gera)

Tore: 0:1 Metzelder (11.), 0:2 Rakitic (17./Foulelfmeter), 0:3 Edu (39.), 1:3 Glasner (48.)
Geschrieben von Burg am 24.07.2010, 16:47   (1735x gelesen)