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Aue mit Remis vor dem Ligastart – Eröffnung der neuen Westtribüne

Eine Woche vor dem 2. Liga Saisonaufakt in

Blick von der neuen fertiggestellten Westtribüne im Auer Stadion. Foto: Burg
Heidenheim spielte Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue im letzten Testspiel 1-1 Unentschieden. Im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung musste sich die Mannschaft von Coach Pavel Dotchev gegen den Süd-West Regionalligisten SV Waldhof Mannheim mit dem Remis zufrieden geben. Damit holte der Zweitliga-Aufsteiger in seinen insgesamt 14 Testspielen elf Siege sowie zwei Remis und kassierte lediglich eine Niederlage beim 1-2 in Essen. Vor 3.650 Zuschauern war es über weite Strecken ein typisches Spiel, indem sich beide Mannschaften vor ihrem jeweiligen Ligaauftakt nicht weh tun wollten. In einer äußerst zähen ersten Hälfte gab es praktisch keine nennenswerten Torchancen. Aue war zwar optisch überlegen aber das war es auch schon. Lediglich Köpke und Adler (42.) verpaßten gemeinsam eine gefährliche Eingabe von Rizzuto.

Nach dem Wechsel ließ Dotchev nur Männel, Susac und Adler auf den Platz und brachte acht neue Leute. Die Platzbesitzer spielten nun mit mehr Zug zum Tor doch als bei Kalig die Hand zum Ball zuckte (58.) zeigte Schiedsrichter Schwermer zu Recht auf den Punkt. Männel hielt den Strafstoß von Sommer und Aue hatte danach die besseren Chancen durch Toshev (70.) und Fandrich (73.) der per Kopf aus Nahdistanz nur den rechten Pfosten traf. Kurz darauf stellte Korte (75.) mit einem trockenen Schuß ins rechte untere Eck den Spielverlauf auf den Kopf. Neuzugang Hebisch, vom 1. FC Magdeburg, der schon den Handelfmeter herausholte, hatte schön per Hacke aufgelegt. Die Veilchen blieben aber am Drücker und der sehr agile Skarlatidis (85.) verwandelte eine präzise Eingabe von Handle technisch sehenswert aus 5 Metern hoch unter die Querlatte zum umjubelten Ausgleich. Danach wollten sie mit Macht das Siegtor, doch Skarlatidis und Toshev (87.) vergaben in einer Doppelchance und auch Kaufmann (89.) zögerte zu lange so das Seegert noch klären konnte.

Aue (Lila/Weiß/Lila) – 1.HZ: Männel - Hertner, Riedel, Susac, Rizzuto – Riese, Tiffert – Adler, Kvesic, Soukou – Köpke

2.HZ: Männel – Handle, Kalig, Susac, Kaufmann – Fandrich, Samson – Skarlatidis, Nazarov, Adler (61. Pepic) - Toshev

Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer (Magdeburg)

Zuschauer: 3.650

Tore: 0-1 Korte (75.), 1-1 Skarlatidis (85.)

Bes. Vorkommnis: Männel (Aue) hält Handelfmeter von Sommer (58.)


Der eigentliche Höhepunkt des Tages war die Eröffnung der neuen fertiggestellten Westtribüne. Nur 16 Wochen dauerte es von der Montage der ersten Fertigteile (11.April 2016) bis zur Nutzung durch die eigenen Fans. Diese staunten was die Bauarbeiter geschaffen haben. 39 imposante Traversenstufen geht es in die Höhe. Damit überragt die neue „West“ die alten Stadionränge um einiges, die außerdem Vier Mundlöcher und 67 Wellenbrecher (verzinktes Stahlrohr, Ø 89 mm, Höhe 1,10 m, Länge ca. 2 - 5 m) sowie sechs Treppen mit lilafarbigen Antirutschstreifen zu bieten hat. Und alles ist Wetterfest überdacht. Keine sichtbehinderten Stützen stören den sehr guten Blick aufs Spielfeld. Sowas hat es in Aue noch nie gegeben – überdachte echte Stehplätze die vor Regen und brütender Sonne schützen. Auf jeden Fall war es ein Erlebnis was man bisher so nur aus anderen neueren Stadien kannte. Auch die geliebte alte Stadiontreppe wurde nach langen 35 Wochen der Sperrung wegen den Baumaßnahmen auf der Westseite wieder für alle Stadionbesucher geöffnet. Aues Präsident Helge Leonhardt und der Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel öffneten um 12.11 Uhr gemeinsam den Knoten des Eröffnungsbandes oben am Tor der Stadiontreppe. Unterhalb dieser gibt es nun einen Vorplatz bis zum Eingang der Neuen Tribüne. Ist man durch diesen, stellt man sofort fest das sich die Sanitär- und Versorgungsanlagen deutlich verbessert haben.
Solange der Bau der neuen Westtribüne auf der Süd-West Ecke noch nicht abgeschlossen ist, stehen jedoch vorerst einige Stehplätze weniger zur Verfügung, als die später 5.500 avisierten dort. Zirka 4.600 Zuschauer werden z. Zeit auf ihr Platz finden. Das hängt damit zusammen, dass die Baustellenkanten zur Sicherheit der Besucher in einem gewissen Abstand gegen Absturz und andere Verletzungsgefahren gesichert werden müssen und auf der Seite zur Gegengeraden (Südseite) hin noch ein Stück an Stehplätzen fehlt. Die Neigung der Tribüne beträgt ca. 30 Grad. Es ist aber zu erwähnen, dass die Steigung nicht gleichmäßig verläuft, sondern nach oben hin in kleinen Schritten zunimmt. Eins wird manchem Besucher aber sofort klar sein, mal schnell auf den letzten Drücker zum Spiel und dann hoch auf die West ist nicht mehr. Ein querlaufen auf den Traversenstufen, wenn es schon voll ist um an seinen Platz zu gelangen, dürfte sehr schwierig werden. Die neuen Traversen sind schmaler gehalten wie die alten 81 cm breiten im ehemaligen A/B-Block, als dort bequem 2 Personen hintereinander Platz fanden. Zum ersten Heimspiel gegen Sandhausen wird es sicherlich auf der Tribüne deutlich enger zugehen.

Vier Tage nach dem letzten Spiel in der 3.Liga gegen Preußen Münster (3-0), war am 18. Mai offizieller Start für den Bauabschnitt 2. Dieser wird der komplizierteste und anspruchstvollste Teil werden auch weil es der teuerste und der längste Bauabschnitt werden wird. In der neu zu bauenden Haupttribüne (Nordseite) entstehen die Umkleidekabinen, Presseraum, VIP-Bereich sowie Räume für die Polizei und Sanitäter. Bis zum 23. Juli 2016 zog sich der Abriss der alten Nordtribüne (Haupttribünenseite) hin. Das aktuelle Fassungsvermögen des Auer Sparkassen-Erzgebirgsstadions beläuft sich z. Zeit auf 11.159 Zuschauer. Positiv ist das die die Blockbezeichnung aus dem alten Stadion wieder verwendet wird. Die neue Westtribüne beinhaltet die alten Blöcke A/B und O/P, deren ehemaliges Fassungsvermögen von 4.598 (A/B= 3.150 und O/P= 1.448) sich fast genau mit dem jetzigen von ca. 4.600 deckt. Mit dem beibehalten der alten Blockbezeichnung, die es in dieser Ausführung mit den Blöcken A bis P seit 1990 gibt, ist hier der Bauherr dem von der Fanszene eingebrachten Wunsch gefolgt und hat diesen auf das gesamte Stadion übertragen – eine bleibende Erinnerung an das alte Erzgebirgsstadion.
Parallel zur Eröffnung der Westribüne ist auch ein neues LED-Bandensystem auf den drei Spielfeldseiten gegenüber der Gegengeraden montiert und programmiert worden. Insgesamt 240 Module mit Leuchtdioden wurden verbaut. Diese Arbeiten wurden, mit Unterstützung von Elektrotechnik Brückl aus Aue, vom Team „Screen Rent Magdeburg“ ausgeführt. (Burg)

Umbau Auer Stadion - November 2015 bis Juni 2016

Bildergalerie zum Umbau ab Dezember 2015
Geschrieben von Burg am 31.07.2016, 15:21   (1578x gelesen)