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100. Duell gegen Dresden

Die Fankultur basiert im wesentlichen auf Erinnerung, an Triumphe und Schmerzen. Und die Rivalität vertieft sich mit der Häufigkeit des Aufeinandertreffens. Am Sonntag, 15.30 Uhr kommt es zum 100. Duell zwischen Erzgebirge Aue und

Dynamo Dresden. Derbys sind der Inbegriff dessen, was den Fußball und die Fankultur an zentraler Stelle antreibt. Rivalität und Konkurrenz. Die eigene Mannschaft gewinnen zu sehen, ist eine schöne Sache. Manchmal aber ist es noch schöner, den Gegner verlieren zu sehen. Dann nämlich, wenn er aus der Nachbarschaft kommt und man ihm im Derby so richtig die Saison versalzen kann. Irgendwie gehen von Derbys magische Kräfte aus. In so einen Spiel will man nicht nur wie im normalen Spiel, dass das eigene Team gewinnt, sondern vor allem, dass der Gegner verliert. In jedem anderen Spiel lässt einen die gegnerische Niederlage normalerweise eher kalt. Ein Derbysieg darf eher auch dreckig, ja sogar unverdient sein. Manchmal schmeckt er dann sogar noch besser. Ein Derby ist eben ein Derby.

Die Partie zwischen den beiden Teams, deren Städte nur knapp über eine Autostunde voneinander

Programmcover vom ersten Aufeinandertreffen im November 1951. Quelle: W. Schwarzer
entfernt liegen, übt immer wieder auf´s neue einen besonderen Reiz aus. Das Duell gegen die Dynamos ist historisch seit dem ersten Aufeinandertreffen am 11. November 1951 in Aue kontinuierlich gewachsen und heute das meistgespielte Duell aus Auer Sicht. Gegen keinen anderen Verein haben die Veilchen mehr Pflichtspiele absolviert. 99 mal standen sich beide Mannschaften bisher gegenüber. An zweiter Stelle folgen die Duelle gegen Rot-Weiß Erfurt mit 95 Pflichtspielen und an dritter Stelle die gegen Zwickau mit 93 Spielen gegeneinander. Auch nach der politischen Wende stellen die nun 34 Spiele (31 Punkt- und 3 Pokalspiele) gegen Dynamo Rekord dar. Gegen den 1. FC Union Berlin kommen die Auer in dieser Zeitspanne auch auf immerhin 32 Duelle (alles Punktspiele). Der Vergleich hier an dieser Stelle gegen die früheren Derby-Gegner gegen Chemnitz (14-mal) und Zwickau (16-mal) nach der Wende, verblaßen immer mehr weil man sich wegen verschiedener Ligen-Zugehörigkeit aus den Augen verliert.
Die höchste Zuschauerzahl zwischen den beiden Teams gab es Anfang Juli 1953. Nach einer schwachen Hinrunde stand Dresden nur auf einem 8. Platz. In der Rückrunde schlossen die Dynamos zu Wismut auf, was am Ende zu einer Punktgleichheit führte. Beide hatten nach 32 Spielen je 38:26 Zähler auf ihr Konto. Damals zählte das Torverhältnis noch nicht und es mußte ein Entscheidungsspiel über die Meisterschaft 1953 ausgetragen werden. Dieses konnte Dresden am 5. Juli 1953 vor 40.000 Zuschauern im Berliner Walter-Ulbricht-Stadion mit 3-2 in der Verlängerung für sich entscheiden. In den 99 bisherigen Duellen führt Dynamo in der Summe der Siege mit 42 zu 31. Unentschieden trennte man sich 26 mal. Das Torverhältnis lautet aus Auer Sicht: 127-174. (Burg)


Geschrieben von Burg am 05.05.2018, 18:17   (1318x gelesen)