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1.000 Pflichtspiele für den FC Erzgebirge Aue

1.000 Pflichtspiele für den FC Erzgebirge Aue

Zum Montagspiel in Karlsruhe gab es für den FC Erzgebirge Aue einen historischen Wimpernschlag. Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. Dieser August Bebel zugeschriebene Satz war am 11. November 2019 im Wildparkstadion aktueller denn je, denn der FC Erzgebirge Aue spielte zum 1.000-mal unter diesen Namen in einem Pflichtspiel. Der am 30. September 1992 auf der Mitgliederversammlung des FC Wismut Aue beschlossene neue Vereinsname FC Erzgebirge Aue wurde nach über einstündiger Diskussion und zahllosen Abstimmungsprozeduren gefunden. Um 20.12 Uhr war es im Sportlerheim dann soweit und der neue Name wurde verkündet. Ab 1. Januar 1993 trat die Amateur-Oberligamannschaft als FC Erzgebirge Aue an. Die umstrittene Namensänderung des traditionsreichen FC Wismut war zwingend notwendig, weil der Landkreis Aue seine finanzielle Unterstützung davon abhängig machte. Eine Minderheit von 28 Mitgliedern war dagegen. Im Sportlerheim ging es an diesen Tag turbulent zu. Nach mehreren Abstimmungen mit verschiedensten Namensvorschlägen war es Trainer und Manager Lutz Lindemann der nach dramatischen Worten das Ruder zum heutigen Namen herumriss. Sein Appell, daß alte Wismut-Tugenden nicht mit dem neuen Namen abgelegt werden müssen, klang wohltuend. Nur miteinander und nicht gegeneinander solle auch künftig unter allen Abteilungen diese Traditionen weiter ein Markenzeichen des Vereins bleiben. In der entscheidenden Stichwahl erhielt der FC Erzgebirge Aue 66 Stimmen und damit die laut Satzung notwendige Dreiviertelmehrheit.
Somit begann dann am 6. Februar 1993 beim ersten Punktspiel gegen den FC Meißen ein neues Kapitel in der Auer Fußball Historie. Über 26 Jahre später hat man weitere 999 Pflichtspiele angehäuft. Insgesamt ging es bis zum Anpfiff des heutigen Heimspiel gegen St. Pauli 922-mal um Punkte und 76-mal rollte der Ball in Pokalspielen. Dazu kommen die beiden schon fast zur Legende gewordenen Relegationsspiele im Mai 2018.

Danilo Kunze bezwingt Berlins Torwart Karabacak per Elfmeter zum 4-0 in der 46. Minute. Am Ende gewinnen die Veilchen mit 10-0 – bis heute der höchste Sieg des FCE. Foto: Kruczynski

Ein paar FCE-Meilensteine


Spiel Nr. 79: Mit 10-0 gewann der FC Erzgebirge Aue am 6. Mai 1995 in Aue gegen Türkiyemspor Berlin. Danilo Kunze gelangen dabei fünf Tore. Dies war bis heute das torreichste Spiel und zugleich mit der höchste Sieg in der FCE-Ära.

Spiel Nr. 91: Aue gewinnt mit 1-0 beim Bischofswerdaer FV am 9. September 1995. Zum letzten Mal steht Jörg Weißflog im Auer Kasten.

Spiel Nr. 268: Nur 122 Zuschauer wollten das Spiel in der Regionalliga Nordost am 28. April 2000 sehen. Aue gastierte im Berliner Mommsenstadion bei Tennis Borussia/Amateure. Endstand 3-2 für Aue.

Spiel Nr. 393: Mit einem 4-1 Sieg beim Dresdner SC am 1. Juni 2003 steigt Aue in die 2. Bundesliga auf. Vielleicht der wertvollste Meilenstein der bis heute nachhallt.

Am 1. Juni 2003 gelang mit einem 4-1 Sieg beim Dresdner SC der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Stolze 455 Punktspiele hat man bis heute in dieser Spielklasse absolviert. Foto: Unger


Spiel Nr. 572: Martin Männel und Jan Hochscheidt bestreiten zum ersten Mal ein Pflichtspiel im Auer Trikot. Beide sind noch heute aktiv. Torwart Männel stand 379-mal im Kasten und Hochscheidt kommt aktuell auf 224 Spiele für Aue.

Spiel Nr. 911: 59.000 Zuschauer gab es am 7. Mai 2017 beim Zweitligaspiel in Stuttgart beim VfB. Bis heute die höchste notierte Zuschauerzahl zu einem Auer Pflichtspiel.

Spiel Nr. 950: Mai 2018 - Durch eine ansprechende und vor allem emotionale und begeisternde Leistung sicherten sich die Veilchen mit einem 3-1 Sieg im Relegations-Rückspiel gegen den Karlsruher SC das Ticket für die zweithöchste deutsche Spielklasse.
Geschrieben von Burg am 22.11.2019, 15:13   (1068x gelesen)