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Zweite Liga senkt Etat - Bielefeld mit 11 Mio Euro Krösus

München (dpa) - Im Fußball-Unterhaus werden die Gürtel enger geschnallt. 30 Prozent weniger Fernsehgeld und reduzierte Sponsoren- Einnahmen haben in der 2. Bundesliga zu teilweise drastischen Sparmaßnahmen geführt. Für die Saison 2003/2004 kalkulieren die 18 Clubs mit einem Gesamt-Etat von 121 Millionen Euro - neun Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Neun Vereine haben ihr Saisonbudget gegenüber der vergangenen Saison laut dpa-Umfrage gesenkt, wobei die drei Erstliga-Absteiger die größten Abstriche machen mussten. Arminia Bielefeld strich seinen damaligen Bundesliga- Etat um mehr als die Hälfte, ist aber mit 11 Millionen Euro aber dennoch der Krösus der Liga.

Bielefeld, in Liga 1 mit einen 23-Millionen-Etat ausgestattet, erzielte mit 880 000 Euro die größten Erlöse aus Spielerverkäufen und darf weiter mit der Unterstützung des Hauptsponsors »kik« (750 000 Euro) rechnen, setzte aber trotzdem den Rotstift an. So müssen Spieler und Verantwortliche mit knapp 50 Prozent ihres bisherigen Gehalts auskommen. Bei der SpVgg Greuther Fürth, mit 5,5 Millionen Euro im letzten Drittel der Rangliste, sind alle neu abgeschlossenen Verträge geringer dotiert als die bisherigen.

Neben Bielefeld hat auch Mitabsteiger Energie Cottbus seinen Haushalt den neuen Verhältnissen angepasst und kalkuliert mit nur noch zehn Millionen Euro (1. Liga: 22 Mio). Den dritthöchsten Etat mit jeweils neun Millionen Euro melden der Karlsruher SC und der MSV Duisburg. Die »Zebras« waren die aktivsten auf dem Transfermarkt, doch keiner der 15 neuen Spieler kostete auch nur einen Cent.

Auch der 1. FC Nürnberg (Etat: 8,4 Mio) gab für Neuverpflichtungen wenig Geld aus, nahm allerdings auch keines ein. Deshalb will »Club«- Chef Michael A. Roth die Verkäufe der Leistungsträger David Jarolim, Jacek Krzynowek und Darius Kampa forcieren. Jarolim (Hamburger SV) und Krzynowek (Bayer Leverkusen) haben zwar schon neue Arbeitgeber gefunden, aber der »Club« geht womöglich leer aus, weil beide Spieler wohl erst am Saisonende den Verein und dann ablösefrei verlassen werden. »Wir kommen aber auch ohne Transfererlöse durch die Saison«, sagt Roth, der erst durch eine Privatbürgschaft die Lizenzerteilung des Traditionsclubs ermöglichte.

Die Etats der Fußball-Zweitligisten (in Klammern Vorjahreszahl):

Arminia Bielefeld: 11 Millionen Euro (Vorjahr 23/1. Liga); Energie Cottbus 10 (22/1. Liga); Karlsruher SC 9 (11); MSV Duisburg 9 (10); 1. FC Nürnberg 8,4 (12/1. Liga); VfB Lübeck 7,1 (6,5); LR Ahlen 7 (6); Alemannia Aachen 6,8 (7,2); Union Berlin 6,5 (7,4); Wacker Burghausen 6 (4,5); VfL Osnabrück 6 (Aufsteiger); FSV Mainz 05 5,8 (7); SpVgg Greuther Fürth 5,5 (6); FC Erzgebirge Aue 5,1 (Aufsteiger); Eintracht Trier 4,5 (3,9); Jahn Regensburg 4,5 (Aufsteiger), SpVgg Unterhaching 4,5 (Aufsteiger); Rot-Weiß Oberhausen 4,3 (3,5)
Geschrieben von Leif am 28.07.2003, 20:47   (3266x gelesen)