Aktuelle News

ANFAHRT UND INFOS ZUM DFB-POKALSPIEL IN HERNE


STADION  AM  SCHLOSS  STRÃœNKEDE
09. September 2006 - Anstoß 14 Uhr
Herne, das ist rein statistisch gesehen eine Stadt inmitten des Ruhrgebietes und damit in der Mitte Nordrhein-Westfalens gelegen. Mit ungefähr 170.000 Menschen zählt sie zu den Großstädten im Revier. Nicht zu den größten, aber zu den größeren an der Emscher. Der Bergbau hat die Stadt und ihre Menschen geprägt, doch lassen sich seine Spuren nur noch museal verfolgen.

Stadtgeschichte - nimmt man das Wort ernst, beginnt die Geschichte Hernes mit dem Erhalt der Stadtrechte. Das geschah am 1. April 1897: Aus der Gemeinde Herne wurde die Stadt Herne. Energisch dafür eingesetzt hatte sich Amtmann Hermann Schaefers, der spätere Bürgermeister. Die Aufwertung Hernes trug denn auch ganz eindeutig dem schnellen Wachstum der Gemeinde Rechnung: Das Amt Herne war von knapp tausend Einwohnern im Jahr 1847 auf rund 20.000 im Jahr 1890 angewachsen.

Doch Stadtgeschichte beginnt natürlich nicht erst mit den Stadtrechten. In seiner Frühform "haranni" taucht der Name Herne zum ersten Mal um das Jahr 880 im Heberegister der Abtei Werden auf (also locker tausend Jahre vor der Stadtwerdung). Und am Geschlecht der Ritter von Strünkede ist schlicht und ergreifend kein Vorbeikommen: Das berühmte Wasserschloss der Emscherstadt trägt den edlen Namen, und die Strünkeder selbst, die sich im 12. Jahrhundert hier niederließen, bestimmten über Jahrhunderte das Leben in der Region. 1815 fiel Herne an Preußen zurück, nachdem es bereits von 1614 bis 1806 in brandenburgischem Besitz war. Von 1815 bis bis 1844 gehörte Herne als Bürgermeisterei zum Landkreis Bochum. Der Grundstein für das heutige Herne aber wurde im März 1857 gelegt: In diesem Monat begannen auf dem Hof des Bauern Sengenhoff die Abteufarbeiten für den ersten Schacht der Zeche Shamrock. Damit wurde die Entwicklung Hernes zur Bergarbeiterstadt eingeläutet.

STADION AM SCHLOSS STRÃœNKEDE
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Tobias Bärmann

Der Bau des Westfalia-Stadions am Schloss Strünkede, so der offizielle Titel der Arena, zog sich von 1928 bis in den Herbst 1934 hin. Doch am 09. September 1934 – was für ein historischer Tag für Herne am Tag des Pokalspieles gegen Aue – konnte Westfalia dann seinen zunächst noch recht schlichten Sportplatz mit einem Spiel gegen den nur wenige Wochen älteren FC Schalke 04 einweihen. Im Laufe der Jahre wuchs die kleine Kampfbahn zu einem imposanten Stadion mit einer Kapazität von 40.000 Plätzen (1959) heran. Westfalia war in dieser Zeit eine Spitzenmannschaft. Im April 1959 wurde vorzeitig der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte perfekt gemacht: Der SCW wurde Westdeutscher Meister und spielte in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft unter anderem gegen den Hamburger SV. Auch 1960 bestätigte man die eigene Leistungsstärke mit der Vizemeisterschaft und der erneuten Teilnahme an der Endrunde um die „Deutsche“ und wieder ging es gegen den späteren Deutschen Meister HSV.
Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, fiel für das Herner Fußball-Märchen der Vorhang. Da der Vorstand des Vereins das Risiko eines Bundesliga-Starts scheute, kickte die Westfalia fortan nur noch im Unterhaus. Die Konkurrenz in nächster Nachbarschaft nahm den Hernern die Luft. Zahlreiche Leistungsträger verließen den Verein, der in der Regionalliga in den sechziger Jahren zumeist nur Mittelmaß verkörperte. Zwar konnte ein Abstieg in die seinerzeit drittklassige Verbandsliga 1970 eindrucksvoll korrigiert werden, aber 1974 verwunderte es niemanden, dass der SCW auch beim Start der 2. Bundesliga nicht dabei war.
Mit dem Einstieg des Wanne-Eickeler Geschäftsmanns Erhard Goldbach erfolgte ein nochmaliger Höhenflug. Dank neuer Finanzkraft rauschte die Westfalia nur so durch die Verbandsliga und sicherte sich im Juni 1975 in der Aufstiegsrunde mit einem 6:0-Erfolg über den Spandauer SV Berlin das Ticket für die 2. Bundesliga Nord. Vier grandiose Jahre folgten, in denen Kultspieler wie Jochen Abel, Lutz Gerresheim oder Sören Busk das SCW-Trikot trugen. Ein 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund vor 27.000 Zuschauern, aber auch packende DFB-Pokalspiele gegen den 1. FC Köln (2:3) und den 1. FC Kaiserslautern (1:3) erzeugen bei allen Zuschauern, die damals live dabei waren, noch heute wohlige Erinnerungsschauer. 1979, im Jahr des 75-jährigen Bestehens, stand die Westfalia vor dem Konkurs. Der Zusammenbruch des Goldbach Firmenimperium (u.a. Mineralölhandel), als Steuer-Nachzahlungen von 175 Mio. DM fällig waren, hatte für die Westfalia den Entzug der Lizenz für die 2. Bundesliga zur Folge. In der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga rangiert Westfalia, vor Beginn der derzeitigen laufenden aktuellen Serie, auf einen 56. Platz mit 152 gespielten Partien. 59/39/54 – Siege/Remis/Niederlagen.
Das Stadion, schon 1975 in einem jämmerlichen Zustand, wurde kurioserweise erst einmal vom VfL Bochum aus der Nachbarstadt gerettet. Weil der VfL sein Ruhrstadion neu baute wechselte man 1976 für einige Monate nach Herne. 844.000 DM kostete die Renovierung. Es sollte für viele Jahre die letzte gewesen sein. Nach der Wiedereinführung der Regionalliga und dem eigenen Abstieg in die Landesliga strandete man 1996 in der Sechstklassigkeit. 1999 ging es wieder aufwärts, der Aufstieg in die Oberliga Westfalen wurde erreicht. Man hat sich dort erst einmal etabliert und ist gewissermaßen dem Niemandsland entronnen. In der letzten Saison wurde man Achter mit dem Zweitbesten Zuschauer Heimdurchschnitt der Liga.

Die Anfahrt nach Herne sollte ohne Probleme zu bewältigen sein. Einfach den Kompass wie zu den Spielen in Bochum einstellen. Die Standard-Strecke über Eisenach, Kassel und Dortmund müsste jedem FCE-Vielfahrer geläufig sein bzw. mittlerweile auch im Schlaf zu fahren sein. Auf der A4 bis zum Hermsdorfer-Kreuz und dann weiter über Erfurt und Eisenach bis zum Kirchheimer Dreieck fahren. Hier traditionell in Richtung Dortmund/Kassel auf die A7 abbiegen, um dann ca. 70 km weiter am Dreieck Kassel-Süd auf die A44 (Richtung Dortmund) weiter zufahren. 150 km später ist am Kreuz Dortmund/Unna das Ruhrgebiet erreicht. Ab hier dann immer weiter auf der A44 Richtung Dortmund bleiben. Einige Kilometer später wird die A44 zur B1. Die Durchfahrt auf der B1 (Stadtautobahn ca. 13 km – hat aber immer noch Autobahn Charakter) durch Dortmund geht eigentlich problemlos vonstatten. Nach Dortmund wird die B1 dann zur A40 und man bleibt auf dieser bis zum Kreuz Bochum. Hier nun weiter auf der A43 in Richtung Münster bis zum Kreuz Herne (9 Km) fahren und auf die A42 in Richtung Castrop-Rauxel/Dortmund. Eine Abfahrt weiter – Nr.22 HERNE/BAUKAU abfahren. Links auf den Westring abbiegen (Richtung Recklinghausen) Nach wenigen 100 Metern liegt das Stadion nebst Schloß Strünkede auf der rechten Seite. Parkmöglichkeiten sind am Stadion ausreichend vorhanden. Am Kreisverkehr besteht z.Bsp auf dem sogenannten BLAUPUNKT Parkplatz so eine Gelegenheit, gegen eine Gebühr von ca. 1 bis 2 €. Die Gegengerade soll den Gästefans vorbehalten sein. Eingang Forellstrasse (unmittelbar nach der Autobahn Abfahrt rechts) benutzen. Eintrittspreise an der Tageskasse: 9 € Stehplatz/Voll und 6 € Stehplatz/ermäßigt. Sitzplatz auf der überdachten Tribüne gegenüber für 15 €/Vollzahler und 12 € ermäßigt. Ermäßigungen erhalten: Frauen, Jugendliche bis 14 Jahre und Schwerbeschädigte. Die Tageskassen öffnen lt. Auskunft Westfalia Herne um 12 Uhr. Bei Bedarf dann sogar noch eher.

Der Fanshop Erzgebirge bietet keinen Vorverkauf an für dieses Pokalspiel. Interessenten können sich aber beim Fan-Projekt Aue e.V. (Goethestrasse 24) melden. Tel: (03771) 735 884 oder sich Karten online über Westfalia Herne schicken lassen.
Entfernung Aue - Herne ca. 512 Km.

Interessante Links: Offizielle Homepage, Forum, Anfahrtsskizze
Geschrieben von Burg am 02.09.2006, 16:08   (3978x gelesen )