Handball Europapokal der Frauen vom HC Leipzig
HC Leipzig - ZRK Knjaz Milos 28:22 (14:11)


Mehr oder weniger berufliche Veränderungen führten uns am Morgen diese Samstages in die Messestadt. Da der anvisierte Termin nicht viel Zeit in Anspruch nahm und am selben Abend einer unserer Kumpels seine Einzugsparty in selbiger Ortschaft gab, blieb für uns ein freier Nachmittag in Leipzig. Bei Besichtigung von Katrins neuem Arbeitsplatz stellten wir eher zufällig fest, das an eben diesem Nachmittag ein bedeutendes Handballspiel der ehemaligen Handballfrauen des VfB L. (wurden in Zeiten größer finanzieller Not aus dem Verein gedrängt und spielen seitdem als Handball Club Leipzig auf) stattfand. Ohne größere Überlegungen planten wir dieses Highlight ein.
Kaum das die Kassen öffneten, sicherten wir uns unseren Sitzplatz, der ermäßigt immer noch mit DM 17,- zu Buche stand. Um uns die Zeit bis zum Anspiel zu vertreiben, liefen wir noch etwas im Gelände des Sportforums herum. Wie jeder weis, entsteht dort eines der geplanten WM-Stadion für 2006. Leider ist mir nicht recht bekannt, was mit dem (legendären) Zentralstadion passiert, denn ohne mich dabei festlegen zu wollen, sah es so als würde auf genannten Gelände unabhängig ein neues Stadion entstehen...
Mittels Programmheft stimmten wir uns fix noch auf das anstehende Ereignis ein. Der Gegner stammt aus Jugoslawien (genauer aus einem Provinzstädtchen bei Belgrad) und mußte eine Woche zuvor eine 32:30 Heimschlappe hinnehmen. Die Leipziger waren Deutscher Meister in den Jahren 98 und 99, sind amtierender Pokalsieger (DHB-Pokal) und stehen derzeit auf Platz zwei in der Meisterschaft (hinter TV Lützellinden). Die Ernst Grube Halle war bis zum Anpfiff durch die beiden Litauischen Referees mit 1.300 Zuchauern ausverkauft.
Die ersten Minuten gehörten - nicht zuletzt durch Fehler bei den Leipzigern und teilweise glücklichen Treffern der Gäste - den Jugoslawen. Erst nachdem die Schiris ihre Gelben Karten verteilt hatten (im Handball werden bei Verwarnungen zunächst Gelbe Karten vergeben - ca. drei pro Mannschaft - ehe diese Vergehen mit Zeitstrafen bedacht werden) und schon eine viertel Stunde vergangen war, gelang es der Heimmannschaft die Zeichen auf Sieg zu stellen. Da ich mich selber mal als Handballschiri versucht habe (ca. 90 Einsätze auf Bezirksebene in Nachwuchs- und Frauenspielen), verfolgte ich das Spielgeschehen etwas genauer und konnte mit "Insider-Wissen" glänzen. Als beispielsweise meine Hinterleute über eine Entscheidung der (sehr souveränen) Referees zum Siebenmeter gegen den HCL meckerten, weil es "Kein Siebener war", gab ich ihnen zu verstehen, das Abwehr im Kreis angezeigt wurde. (Die Internationalen Hallenhandball- Regeln besagen unter Nummer 14:1 c: Auf 7-m-Wurf wird entschiedenen bei: Betreten des eigenen Torraums, um sich einen Vorteil gegenüber dem ballbesitzenden Angriffspieler zu verschafften.) Die Herren hinter und antworteten "Kreis ja, aber noch keim Siebener"...
Mit einem sicheren 14:11 ging es in die Pause. Auch wenn sich die Gäste nach dieser noch einmal bemühten (herauszunehmen wäre Sladjana Dronic, die ein gutes Spiel machte und aus fast allen Positionen traf), kamen die Leipziger Frauen zu einem verdienten 28:22-Heimsieg und stehen damit in der nächsten Runde des EHF-Cup´s. Auf Seiten der Leipziger waren Reda Urbanaviciene in der Abwehr, Grit Jurack durch erfolgreiche Würfe (überwiegend) aus zweiter Reihe im Angriff aber besonders Ingrida Radzeviciute, die sowohl im Spielaufbau, der Verteidigung und auch als beste Werferin (7/2) zu gefallen wußte, die Garanten für den Sieg.
Ohne in große Euphorie zu verfallen, muß ich sagen, das wir ein schönes Spiel gesehen, gute Stimmung erlebt und einen schönen Nachmittag verbracht hatten. Zudem gibt es, speziell für die Männerwelt, beim Handball der Frauen auch immer was für´s Auge. Wobei so manche Werbung auf der Spielerkleidung für´n Arsch ist...

Glück Auf - Katrin & Kay