Länderspiele im Erzgebirgsstadion

Länderspiele im Erzgebirgsstadion


10. Oktober 1984 - Länderspiel DDR vs. Algerien 5-2 vor 8.000 Zuschauern. In der 2. Halbzeit steht der Auer Jörg „Flocke“ Weißflog im Tor. Organisatoren schafften beste Bedingungen für Spieler und Zuschauer, schrieb die Freie Presse am 9. Oktober 1984. Über 5.000 Karten für das erste Länderspiel! In Aue wurden bisher im Vorverkauf abgesetzt, informierte der damalige Sektionsleiter Richard Velek. Weiter berichtete er, das in den letzten Tagen und Wochen viele ehrenamtliche Funktionäre und Helfer sowie das Kollektiv der Betriebshandwerker (u.a. mit dem heutigen FCE-Mannschaftsleiter Bernd „Zimbo“ Zimmermann in deren Reihen, wie ein Bild in der Freien Presse zeigte...) im Otto-Grotewohl-Stadion mit großen Engagement tätig waren damit die Fußballnationalmannschaften Algeriens und der DDR bestmögliche Bedingungen Vorfinden. Auch der Trainer der DDR Bernd Stange lobte nach dem Spiel das stimmungsvolle Publikum.

13. April 1988 - Olympiaqualifikationsspiel DDR vs. Portugal im Auer Stadion. Vor 6.700 Zuschauern schlägt die DDR-Auswahl, mit Torhüter Jörg Weißflog, Portugal mit 3-0 Toren.
Im Auer Otto-Grotewohl-Stadion fand das vorletzte Qualifikationsspiel der DDR-Olympiaauswahl statt. Zu Gast war Portugal. Für die Schützlinge von Trainer Harro Miller ging es im Rückspiel mit Portugal (Hinspiel im April 1987 in Viseu war 0-0) darum, durch einen Sieg die allerdings nur sehr geringen Außenseiterchancen zu wahren. Auch die Portugiesen hegten noch theoretische Ansprüche. Der am Ende klare Sieg von 3-0 war das Resultat einer wesentlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit. Die Leipziger Lindner (65.) und Marschall (71.) sowie der Karl-Marx-Städter Richter (84.) schossen vor 6.700 Zuschauern die Tore. Druckvoll, variabel und risikoreich zu stürmen hatte Trainer Harro Miller als Devise gegen die abwehrstarken Gäste ausgegeben. Die DDR-Mannschaft mit dem Auer Jörg Weißflog im Tor, konnte dies allerdings erst nach dem Wechsel in die Tat umsetzen. Im Angriff verzettelte sich Wukel nach verheißungsvollen Beginn zu sehr in Einzelaktionen und blieb zur Pause in der Kabine. Richter war das Bemühen anzumerken, doch auf sich allein gestellt konnte er gegen die fußballgewandten Gäste nur wenig ausrichten. Die Gäste stellten sich mit spieltechnischen Qualitäten vor, ließen den Ball geschickt in den eigenen Reihen, entwickelten jedoch zuwenig Angriffsdruck und brachten Torwart Weißflog nur zweimal durch Maside (30.) und Dimas (89.) in Gefahr.
Die DDR spielte mit: Weißflog – Radtke, Peschke, Lindner - Schuster, März, Halata, Sammer (66. Scholz) - Raab, Wuckel (46. Marschall), Richter.
In Gruppe 2 schied die DDR (11-5 Punkte ) zum ersten Mal seit 1968 in der Qualifikation aus, da sie hinter Italien (13-3 Punkte) nur den zweiten Gruppenplatz belegen konnte. Bei den Sommerspielen in Seoul|Südkorea erreichten die Italiener das Halbfinale scheiterten dort aber mit 2-3 n.V. am späteren Olympiasieger Sowjetunion (2-1 n.V. Sieger gegen Brasilien). Im Spiel um Platz drei verlor man gegen die BRD mit 0-3. Das letzte Olympiaqualifikationsspiel einer DDR-Auswahl fand am 30. April 1988 in Bischofswerda (3-0 gegen Island) statt. Die Auswahl holte sich zu den Olympia-Endturnieren 4 Medaillen. 1976 Gold, 1980 Silber und Bronze 1964 und 1972. Bilanz aller Olympiaqualifikations- und Endrundenspiele: 63 Spiele – davon 42 Siege, 13 Unentschieden und 8 Niederlagen. 130-39 Tore.

11. April 1990 - das in Aue geplante Länderspiel DDR vs. Ägypten (unter Flutlicht) wurde kurzfristig ins Chemnitzer Ernst-Thälmann-Stadion verlegt. Die Verlegung wurde erst 5 Tage zuvor bekannt gegeben. Karl-Heinz Faulhaber, Mitarbeiter des DFV: „Die Baumaßnahmen im Otto-Grotewohl-Stadion machten diese Maßnahme erforderlich“. Blieb die Frage , warum der DFV überhaupt erst ein Länderspiel in ein Stadion legt, in dem seit langem Bauarbeiten abgewickelt werden und das zum damaligen Zeitpunkt auch noch nicht fertig sein sollte. Schon im Februar 1990 äußerte der damalige Bezirksfachausschuss Fußball (Karl-Marx-Stadt) Bedenken am Spielort Aue und hatte Karl-Marx-Stadt vorgeschlagen. Die Gründe waren: Der Stadionumbau, die keineswegs zuschauerfreundliche Anstoßzeit, die ursprünglich bei 20.00 Uhr lag, und die Tatsache, dass in der Wismutmannschaft zur Zeit kein aktueller Nationalspieler stand. Das Festhalten am Spielort Aue war auch ein Wunsch vom DDR-Trainer Eduard Geyer gewesen. Ein Besuch auf der Baustelle im Auer Stadion konnte den damaligen stellvertretenden Generalsekretär Volker Nickchen von seiner Entscheidung nicht abbringen. Für diese offensichtliche Fehlentscheidung konnten sich der FCK und der BFA Fußball für jede Menge kurzfristige organisatorische Arbeit und der FC Wismut für nunmehr unnütze Länderspielvorbereitungen bedanken.

09. Mai 1991 - Erstes Damen-Länderspiel auf Ostdeutsches Gebiet Deutschland vs. Polen 2-1|Zuschauer 2.500

21. April 1993 - EM-Quali Spiel (U 18) Deutschland vs. Spanien 0-0|vor 8.000 Zuschauern im Stadion. Mit der Vergabe des Austragungsort dieser Begegnung nach Aue machte die Region auch weit über das Erzgebirge hinaus positive Schlagzeilen. Sowohl Gästetrainer Jesus Pereda, als auch der deutsche Nachwuchscoach Dixi Dörner äußerten sich anerkennend über die ausgezeichneten äußeren Bedingungen und die sportlich-faire Zuschauerkulisse. Der DFB trug auch den Wunsch von Dörner Rechnung der das Spiel gerne in Aue austragen lassen wollte was am Ende ja auch klappte. Mehrere Sportfunktionäre des DFB lobten die Vorbereitung und Durchführung dieses Länderspiels, bedankten sich für die gute Zusammenarbeit bei der Stadt Aue, dem FC Erzgebirge Aue und dem Zweckverband Erzgebirgsstadion. Aue hat sich nachhaltig für weitere überregionale Großsportveranstaltungen empfohlen, war der einhellige Tenor. In Vorbereitung des Spiels hatte man sich an die Schulen des Landkreises gewandt, mit der Bitte, diese Veranstaltung als Schulwandertag zu nutzen und vor allem Jugendliche den Besuch des Länderspiels zu ermöglichen. Anstoß war deshalb schon um 11 Uhr Vormittags bei herrlichem Frühlingswetter. Die große Resonanz führte dazu, dass nach langer Zeit das Stadion wieder über die Hälfte gefüllt war.