Spielbericht
7. Spieltag, 28.09.2003
FC Erzgebirge Aue vs. Rot-Weiß Oberhauen 1-1

1

:

1

Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 28. September 2003
(Kick off 15.00 Uhr)


Schädlich: Zwei Punkte verloren


Der Tenor im Auer Lager nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen Rot-Weiß Oberhausen war (fast) einstimmig: "Wir haben zwei Punkte verloren", werteten zum Beispiel Trainer Gerd Schädlich, Dino Toppmöller und Khvicha Shubitidze nach der gestrige Partie am 7. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga einmütig. Nur Tzvetomir Tchipev, der nach langer Verletzungspause von Beginn an spielte, tanzte ein wenig aus der Reihe: "Gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu verlieren, wäre fatal gewesen. Insofern kann ich mit dem Punkt leben", meinte er und erinnerte an den kreuzgefährlichen Freistoß von Oberhausens Abwehrchef Dejan Raickovic, dem kurz vor Ultimo der linke Posten den Weg ins Netz verwehrte.

"Ein Sieg wäre unverdient gewesen", gab jedoch RWO-Trainer Jörn Andersen zu. Und damit traf er den Nagel auf den berühmten Kopf, ebenso wie der fleißige, indes vor dem gegnerischen Tor etwas unglücklich agierende Dino Toppmöller: "Wir haben von Anfang an dominiert und hatten auch die besseren Chancen", sagte der Neuzugang. In der Tat. Das Spiel war noch keine 20 Sekunden alt, da schickte der starke Skerdilaid Curri Shubitidze mit einem feinen Steilpass in Richtung Oberhausens Tor auf die Reise. Allein auf Torhüter Adler zustürmend, vergab der Georgier jedoch die Riesenchance zur Führung: "Den muss ich machen, keine Frage", gab "Shubi" nach dem Spiel zerknirscht zu.

Nach diesem Signal zum Auftakt hatte der FCE die Partie im Griff. Einsatzfreudig und den Gegner schon in dessen Hälfte attackierend, bestimmten die Auer das Geschehen. Rüdiger Rehm sorgte zum Beispiel für viel Belebung über die linke Seite. Der Ex-Reutlinger bereitete auch die zweite große Möglichkeit (30.) der "Veilchen" vor. Doch seinen Rückpass von der Grundlinie jagte Toppmöller aus Nahdistanz über das Gehäuse.

Ein Tor schien nur noch eine Frage der Zeit. Dummerweise fiel es auf der anderen Seite. Nach einem Fehler im Mittelfeld (Freistoß Tchipev) kam der Ball auf die rechte Seite zu Quedraogo, der von Jörg Emmerich zu lasch attackiert wurde und dem im Zentrum lauernden Simioni das Leder maßgenau auf den Fuß legen konnte. Das 0:1 stellte zwar den Spielverlauf auf den Kopf, doch geschockt zeigten sich die Auer zum Glück nicht. Und fast mit dem Pausenpfiff zeigten die stürmischen Bemühungen auch Erfolg. Toppmöller legte von der Grundlinie schön für Gregor Berger auf, dieser hatte aus Nahdistanz wenig Mühe zum Ausgleich zu verwandeln.

Jörn Andersen regte das wegen der Fehler seiner Hintermannschaft und einer vermeintlichen Abseitsstellung so sehr auf, dass er vom guten Schiedsrichter Florian Meyer auf die Tribüne geschickt wurde. Von dort sah der Gäste-Coach nach dem Wechsel 15 lahme Minuten. "Da haben wir das Ergebnis nur verwaltet", kritisierte Schädlich zu Recht seine Männer, die sich erst in der 65. Minute wieder zurück meldeten. Toppmöller zögerte nach schöner Vorarbeit von Frank Berger und Curri jedoch zu lange und vertändelte den Ball in aussichtsreicher Position. Zwei Minuten später klatschte ein Kopfball des eingewechselten Ronny Jank zwar an die Querlatte, doch damit hatten die Auer ihr Pulver auch verschossen. Kein gutes Zeugnis für die Auer Einwechselspieler, die die Chance, sich anzubieten, nicht nutzen konnten. Thomas Treptow, Freie Presse, 29.09.2003


Aue: Petkov - Emmerich - Krasselt, Noveski - G. Berger, F. Berger, Tchipew (61. Kurth), Rehm - Curri, Toppmöller (76. Broum), Shubitidze (61. Jank)

Oberhausen: Adler - Remacle, Raickovic, Tiéku, Aliaj - Ouedraogo, Rietpietsch (76. Catic), Scharpenberg, Kampf (59. Montero) - Simioni (84. Beliakov), Radulovic

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 8.100

Tore: 0:1 Simioni (39.), 1:1 G. Berger (45.)

Karten: G. Berger, F. Berger, Rietpietsch, Kampf, Ouedraogo