Spielbericht
18. Spieltag, 01.02.2004
SSV Jahn Regensburg vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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Jahnstadion Regensburg, Sonntag 01. Februar 2004
(Kick off 15.00 Uhr)


Auer Serie hält - Juskowiak rettet einen Punkt in Regensburg


Der FC Erzgebirge Aue ist mit einem Remis in die Rückrunde der 2. Bundesliga gestartet. Die Serie von nun 6 Spielen ohne Niederlage ist nicht gerissen. Die letzte Niederlage datiert vom Anfang November des vergangenen Jahres (1-2 in Cottbus). Einer der Hauptverantwortlichen am Sonntag im Regensburger Jahnstadion war zweifellos Aues Neuzugang Andrzej Juskowiak. Alles was der 39-fache polnische Nationalspieler am Ball zeigte hatte Rasse und Klasse. Das sahen nicht nur die zahlreich nach Bayern mitgreisten Auer-Schlachtenbummler so, sondern auch Aues Trainer Gerd Schädlich: "Er hat das rübergebracht was wir uns vorgestellt hatten. Deutlich war zu sehen, das er schon mal in der 1. Bundesliga gespielt hatte und seine Klasse ein paar aufblitzen ließ. Gut war auch, das er Ruhe in unser Spiel brachte". Die war auch nötig, denn nach Keuler´s Führungstreffer in der 8. Minute, indem Stieglmaier mit einem Klasse-Paß die gesamte Auer Abwehr schachmatt setzte und der Torschütze leichtes Spiel hatte den Ball ins Tor einzuschieben, verloren die Gäste nicht den Kopf. Auf rutschigen und mit fortlaufender Spielzeit immer tieferen Geläuf erarbeitenen sich die Veilchen Chance um Chance.

Gerd Schädlich zeigte sich nach dem Spiel immer noch leicht verärgert über diese Schaltpause die zum Regensburger Führungstreffer führte, lobte aber im gleichen Atemzug seine Mannen: "Die Mannschaft hat gezeigt was in ihr steckt. Was uns schon so oft in der 1. Halbserie stark gemacht hatte, nähmlich nach einen Rückstand wieder zu kommen und Moral zu beweisen". Ein bißchen Geduld war dann aber freilich von Nöten, den Juskowiak (11.), Rehm (12.), Curri (22.), Heidrich (28.) und Juskowiak (29.) hatten erstklassige Möglichkeiten zum Ausgleich, die aber auch der Regensburger Torwart Peter Martin mit zum Teil Klasse-Paraden zu verhindern wußte. Im zweiten Spielabschnitt konnte sich der Jahn Anfangs mit zum Teil kreuzgefährlichen Kontern zurückmelden und hätte für eine Vorentscheidung sorgen können. Jörg Hahnel im Tor der Auer, wies seine Klasse eindrucksvoll in der 61. Minute nach, als er den auf sich alleine zu laufenden Markus Knackmuß den Ball vom Fuß nahm und im zurücklaufen auch noch den kapitalen Nachschuß von Karsten Hutwelker aus den Winkel kratzte. Fünf Minuten zu vor hatte er aber auch das Glück des Tüchtigen. Der Kopfball von Knackmuß ging knapp daneben. Als er in der 66. Minute auch noch den Schuß von Keuler hielt, gab es für die Gäste kein halten mehr. Jetzt stürmten sie vehement aufs Tor der Gastgeber. Das Risiko von Trainer Gerd Schädlich mit Khvicha Shubitidze, Rostislav Broum und Ronny Jank gleich 3 Stürmer! zu bringen zahlte sich zum Schluß hin aus. "Hier sind wir ein vertretbares Risiko eingegangen", so der Trainer Schädlich. Der Druck wurde immer stärker. Erst vergaben Juskowiak (67.), Heidrich (70.) und Broum mit einem schönen Heber (71.) den längst fälligen Ausgleich. Dann erlöste Andrzej Juskowiak die Lila-Weißen Schlachtenbummler mit einen überlegten Schlenzer ins lange Eck (72.), als er nach einem mißglückten Abwehrversuch der Regensburger Abwehr am schnellsten schaltete. Hier ließ er seine ganze Erstliga-Erfahrung aufblitzen. Das Spiel blieb bis zum Schluß Hochinteressant und äußerst spannend, weil Aue nach den Ausgleich weiter spielte als ginge es um alles oder nichts. Shubitidze hätte den Sack zu binden können, aber nach feinen Zuspiel von Marco Kurth reagierte er freistehend vor dem Jahn-Tor zu Hitzig (76.). Tief durchatmen mußten dann auch noch mal die Auer, als Rraklli (77.) und Stieglmaier (89.) knapp übers Tor von Jörg Hahnel schoßen. Den Siegtreffer auf dem Kopf hatte in der 90. Minute Shubitidze, der denn aber nicht leicht zu nehmenden Ball rechts am Tor vorbeiköpfte. Am Ende waren beide Trainer mit dem einem Punkt zu frieden.

Auf keinen Fall zu Frieden konnten die so zahlreich angereisten Auer-Schlachtenbummler sein. Zu tausenden angereist (über 3.500!), mußten sie sich erstmal an der einzigen! Gäste-Kasse anstellen, die einem Nadelöhr gleichkam. Chaotische Zustände-noch ein milder Ausdruck. Unvorstellbar in der 2. Bundesliga. Das Fanprojekt bereitet eine offizielle Beschwerde vor. Der Letzte Fan war 13 Minuten nach Kick off im Ground. Dadurch fiel es Jahn Regensburg schwer (O-Ton auf der Pressekonferenz), eine exakte Zuschauerzahl für das Spiel bekannt zu geben. Diese wurde dann nach Anfrage mit 9.000 Zuschauern angegeben. Alle anderen Zahlen im Videotext und sonstigen Presse-Artikeln waren eh geschätzte Zahlen von den anwesenden Journalisten. (Burg)


Regensburg: Martin - Stieglmair, Keuler, Schmidt, Knackmuß - Binder (62. Straube), Kolomaznik, Siegl (53. Sträßer), Nsaliwa (46. Fink) - Hutwelker, Rraklli

Aue: Hahnel - Emmerich, Noveski, Barten - Heidrich, Kurth, F. Berger, Rehm (63. Jank) - Toppmöller (71. Broum), Juskowiak, Curri (63. Shubitzde)

Schiedsrichter: Michael Weiner (Gießen)

Zuschauer: 9.000 (ca. 3500 Auer)

Tore: 1:0 Keuler (8.), 1:1 Juskowiak (72.)

Karten: Binder, Sträßer - Noveski, Barten