Spielbericht
5. Spieltag, 19.09.2004
SpVgg Unterhaching vs. FC Erzgebirge Aue 4-1

4

:

1

Generali-Sportpark Unterhaching, Sonntag, 19. September 2004
(Kick off 15.00 Uhr)


Blamable Vorstellung der Auer-Veilchen


Im sonnenüberfluteten Unterhachinger Sportpark bei bestem Fussball-Wetter war an diesen Nachmittag nichts zu holen für die diesmal ganz in weiß spielenden Gäste. Gerd Schädlich, dem diese Niederlage unmittelbar nach Spielende deutlich anzusehen war, resümierte in der Pressekonferenz: „Der Sieg war auch in dieser Höhe in Ordnung. Wir begannen gut und hatten durch Sebastian Helbig eine sehr gute Einschußmöglichkeit. Aber was dann passierte war durchweg blamabel. Damit heute 2-3 wichtige Spieler gefehlt haben, kann keine Entschuldigung sein. Unsere Abwehr schlummerte vor sich hin und lud die Unterhachinger noch zu Torschüssen ein“.

Klammert man die Startviertelstunde einmal aus, indem die Auer optisch guten Fussball spielten, war dies das schwächste Saisonspiel in der aktuellen 2. Bundeslia-Serie. Sebastian Helbig hatte in der 8. Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am rechten Pfosten. Unwiderstehlich war er noch aus der eigenen Hälfte gestartet, schüttelte erst Majstorovic und dann noch Loose ab und schob den Ball mustergültig am herausstürzenden Heerwagen vorbei aber leider zum Entsetzen der zahlreich mitgereisten Auer-Schlachtenbummler an den rechten Pfosten. Den Abpraller zimmerte Rüdiger Rehm aus 16 m aufs Tor aber auch hier verhinderte Omodiagbe per Kopfabwehr den Torschrei der Auer Fans. Im Nachhinein eine Schlüsselszene im weiteren Spielverlauf, denn die Gastgeber gewannen jetzt nun Oberwasser. Ihre zum Teil Blitzartigen Angriffe nach Auer Ballverlusten im Vorwärtsgang, brachten die nicht sattelfeste Gäste-Abwehr immer wieder in Verlegenheit. Von Abstimmung keine Spur, obwohl der zurückgekehrte Kapitän Jörg Emmerich so spielte als wäre er nie weggewesen. Beim Führungstreffer hing er indirekt mit drin als er sich beim Linienrichter über einen zu Recht ungerechtfertigten Einwurf für die ´Hachinger beschwerte. Die schalteten blitzartig. Der wendige Barut flankte vor Hasse und Copado am langen Pfosten köpfte unbedrängt ein (20.). Vier Minuten später musste der Torschütze seinen Trainer Andreas Brehme auf Veranlassung des Schiedsrichter Lutz Wagner auf die Tribüne schicken. Dieser hatte sich beim Schiedsrichter mit nicht druckreifen Worten darüber beschwert, weil er das Tor kurz zuvor von Copado nicht gab. Danach gab es aber trotzdem schon nach 29 minuten sowas wie eine Vorentscheidung. Leichtfertiger Ballverlust von Matthias Heidrich an der Mittellinie und blitzschneller Gegenangriff der Gastgeber. Copado tanzt Liebers aus und schiebt den Ball mustergültig Akonnor direkt in den Lauf. Der mittlerweile zurückgeeilte Heidrich kann nur noch mit ansehen wie der Schütze Akonnor zum 2-0 einschießt. Aue bleibt weiter optisch gut in Szene aber ohne Wirkung und Durchschlagskraft. Curri (32. + 39.) mit einem Schrägschuss und einem direkten Freistoß waren das einzige nennenswerte bis zur Pause. Glück für die Gäste in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Omodiagbe setzt noch völlig freistehend einen Eckball von Copado knapp neben das Gehäuse von Hahnel.

Zur Halbzeit nahm Schädlich den überforderten Gregor Berger heraus und brachte Tzvetomir Tchipev. Wer jetzt aber noch an eine Wende glaubte wurde schnell eines besseren belehrt. Fünf Minuten nach dem Wechsel die endgültige Ernüchterung. Einwurf von Copado, Günther säbelte über den Ball, Omodiagbe schiebt diesen zu Schied und der tanzt Rüdiger Rehm aus – 3-0 nach nur 50. Minuten. Viele rechneten jetzt mit einer richtigen Packung. Haching hatte ein Einsehen und schlug nur noch einmal zu. Curri vertändelte von Copado bedrängt den Ball und Barut umkurvt Jörg Hahnel – 4-0 nach 61. Minuten. Der FCE fast willenlos ergab sich seinen Schicksal. Das Ballgeschiebe war nichts weiteres als Alibi-Fußball ohne Nutzen. Kleiner Lichtblick in der 72. Spielminute. Der eingewechselte Maik Kunze erzielt mit sehenswerten Kopfball-Tor in den Winkel den Auer Ehrentreffer. Die Flanke kam von Heidrich. Mit diesem Tor zog der FCE wieder an Unterhaching in der Tabelle vorbei. Kompliment an die wieder so zahlreich angereisten Auer-Fans, die wurden zwar wieder wie schon in Fürth bitter enttäuscht, aber hielten sich mit Pfiffen gegen die eigene Mannschaft zurück.
Einzelkritik an bestimmte Spieler wollte Trainer Gerd Schädlich nicht gelten lassen: „Heute haben wir als Mannschaft verloren. Nach den billigen Toren die wir kassierten, müssen wir in den nächsten Spielen erstmal besser in der Abwehr stehen“. (Burg)


Unterhaching: Heerwagen - Sträßer, Loose, Lust, Majstorovic – Akonnor (ab 75. Costa Junior), Omodiagbe, Barut, Copado – Schied (ab 75. Vaccaro), Adzic (ab 85. Custos)

Aue: Hahnel – Liebers (ab 64. F. Berger), Emmerich, Günther – G.Berger (ab 46. Tchipev), Hasse, Heidrich, Rehm – Juskowiak (ab 67. Kunze), Curri, Helbig

Schiedsrichter: Lutz Wagner

Zuschauer: 4.500 (davon 1.700 Aue-Supps/Quelle: SpVgg-Ticketcenter)

Tore: 1:0 Copado (20.), 2:0 Akonnor (29.), 3:0 Schied (50.), 4:0 Barut (61.), 4:1 Kunze (72.)

Karten: Barut, Vaccaro - Rehm