Spielbericht
17. Spieltag, 12.12.2004
FC Erzgebirge Aue vs. Rot-Weiß Oberhausen 2-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 12. Dezember 2004
(Kick off 15.00 Uhr)


Dankbarer Gegner verteilt brav Geschenke


Im Erzgebirgsstadion war gestern schon Weihnachten. Gästetrainer Eugen Hach befand sich nach der 0:2-Niederlage seiner Elf beim FCE Aue allerdings alles andere als in Feierstimmung. „Ich bin stinksauer. Mit einem schönen Eigentor und einem toll fabrizierten Elfmeter haben wir unseren Gegner reichlich beschenkt", schimpfte der Chefcoach von Rot-Weiß Oberhausen.

Den Gastgebern und 11.300 Zuschauern war das egal. Denn die Veilchen kletterten nach dem vierten Heimsieg in Folge und nunmehr 23 Punkten auf Platz sieben der 2. Fußball-Bundesliga und konnten beruhigt den Weihnachtsurlaub antreten. „Ich habe meiner Frau und Tochter heute morgen versprochen: Wenn wir einen Elfmeter bekommen, dann haue ich ihn rein", berichtete Sven Günther nach dem Abpfiff. Izepon hatte Tomasz Kos in der 57. Minute am Trikot gezerrt. Schiedsrichter Welz stand unmittelbar daneben und zeigte sofort auf den Strafstoßpunkt. „Es gab ein, zwei strittige Szenen. Aber sonst war der Schiri ein ganz guter Weihnachtsmann", schmunzelte Günther, der sich an sein letztes Punktspieltor nicht mehr erinnern konnte: „Das ist schon eine Weile her und muss zu meinen Nürnberger Zeiten ebenfalls vom Elfmeterpunkt gewesen sein."

Die harmlosen Gäste aus Oberhausen präsentierten sich nach drei Siegen in Folge als ein dankbarer Gegner. In der 8. Minute köpfte Tieku nach einem von Rüdiger Rehm getretenen Freistoß von der rechten Seite das runde Leder unbedrängt ins eigene Netz. In der stärksten Phase des FCE versäumte es später Ersin Demir, die spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Nach Doppelpass mit Andrzej Juskowiak scheiterte der Angreifer zunächst freistehend an Torhüter Adler (22.). Drei Minuten später nahm Demir nach schöner Vorarbeit von Günther den Ball direkt und hämmerte ihn aus 18 Metern an die Querlatte des RWO-Gehäuses. „In dieser Phase haben wir ordentlich gespielt und Oberhausen zu Fehlern gezwungen, aber leider kein zweites Tor gemacht", analysierte Aues Trainer Gerd Schädlich und dachte dabei auch an jene Szene, als Juskowiak nach Günther-Flanke am Fünf-Meter-Raum völlig frei zum Kopfball kam, den Ball aber neben den Pfosten setzte (31.).

Nach der Pause passierte nicht mehr viel. Oberhausen bot zu wenig, um die von Matthias Heidrich gut organisierte Hintermannschaft ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die Hausherren konnten so nach dem 2:0 einen Gang zurück schalten und ihre Kräfte für die abendliche Weihnachtsfeier schonen. Kurz vor Ende der Partie verteilte dann auch Schädlich noch ein Geschenk an die Fans. Die hatten mit Beginn der zweiten Halbzeit immer wieder lautstark den Einsatz von Kvicha Shubitidze gefordert. In der 88. Minute durfte der kleine Georgier ran. Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 13.12.2004


Aue: Bobel – Kos, Heidrich, Trehkopf – Günther, Tchipev, Kurth, Rehm – Demir (80. Kunze), Juskowiak (89. Toppmöller), Helbig (88. Shubitidze)

Oberhausen: Adler – Izepon, Tieku, Baciu, Keidel – Rietpietsch (60. Simioni), Montero, Wimmer, Haeldermans (62. Aliaj) – Ouedraogo (60. Roman), Velichkov

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 11.300

Tore: 1:0 Tieku (8./Eigentor), 2:0 Günther (57./Foulelfmeter)

Karten: Adler, Tieku, Izepon, Montero