Spielbericht
31. Spieltag, 02.05.2005
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FC Köln 1-2

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Erzgebirgsstadion Aue, Montag 02. Mai 2005
(Kick off 20.15 Uhr)


Stevens lobt Auer Trainerkollegen


Nach der Niederlage gegen Köln konzentriert sich der FCE auf das Sachsenduell in Dresden


Am Ende eines langen, unterhaltsamen Fußballabends schnappte sich der Trainer des 1. FC Köln, Huub Stevens, das Mikrofon. Nicht etwa, um nach dem 2:1 Lobeshymnen auf seine kurz zuvor in die Bundesliga aufgestiegene Elf anzustimmen. Nein, der Niederländer, der vor einigen Jahren mit Hertha BSC Berlin im Ligapokal schon einmal zu Gast im Erzgebirgsstadion war, richtete seine Worte an die Auer: "Ich möchte ein großes Lob aussprechen für das, was in den letzten Jahren beim FC Erzgebirge entstanden ist. Und das ist vor allem ein Verdienst des Trainers", erklärte Stevens.

So groß die Enttäuschung bei den Veilchen nach der zweiten Heimniederlage in Folge am Montagabend auch war - Kapitän Jörg Emmerich traf mit seiner Einschätzung unmittelbar nach dem Abpfiff den berühmten Nagel auf den Kopf. "Wir sollten realistisch bleiben und ordentlich einordnen, was wir in den letzten Monaten geleistet haben. Wir haben eine Riesensaison gespielt. Und gegen einen Aufsteiger zu verlieren, der im Vergleich zu uns den fünffachen Etat besitzt, ist wirklich keine Schande."

Fast eine Halbzeit lang boten die Gastgeber den "Geißböcken" einen tollen Kampf. Dass die Auer dieses aufwändige Spiel nicht 90 Minuten lang durchhalten würden, war frühzeitig klar. Zunächst hatte Andrzej Juskowiak Glück, dass sein Heber aus spitzem Winkel an den linken Innenpfosten des Kölner Gehäuses als Treffer gewertet wurde. 1:0 nach 60 Sekunden - dieser Auftakt nach Maß verlieh den Erzgebirgern Flügel und Köln zeigte Reaktion. Sinkiewicz verlor gegen Skerdilaid Curri den Ball (24.). Doch der kleine Albaner bestrafte diesen kapitalen Schnitzer ebenso wenig wie Juskowiak 13 Minuten später. Bilica vertändelte das runde Leder leichtfertig, der Pole drang in den Strafraum ein, aber er verzog. Vielleicht hätte die Partie nach der 2:0-Führung einen anderen Verlauf genommen. So aber kam der Favorit mit zunehmender Spieldauer immer besser in Fahrt und bestrafte durch Springer (44.) und Ebbers (66.) zwei Nachlässigkeiten im Auer Defensivverhalten eiskalt. "Wir haben schon kurz vor der Halbzeit, als Streit den Ball ungestört über den halben Platz treibt und ihn keiner attackiert, um den Ausgleich gebettelt. Und dann fangen wir uns einen Konter ein, der nicht passieren darf", erkannte Emmerich richtig.

"Wer gegen solche Mannschaften wie Frankfurt und Köln verliert, der hat es nicht verdient, aufzusteigen", analysierte Sebastian Helbig, der viel ackerte, aber nahezu wirkungslos blieb. Die Jubelszenen seines Ex-Vereins verfolgte der Angreifer nach dem Abpfiff emotionslos. "Ich bin nicht traurig, denn es war eine dumme Zeit für mich in Köln und ich habe in Aue eine Heue Heimat gefunden", meinte Helbig und warf den Blick voraus: "Jetzt sind wir heiß auf das Sachsenduell am Freitag in Dresden. Dort wird es noch einmal richtig brennen. Und wir wollen siegen." Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 04.05.2005


Aue: Bobel - Kos, Emmerich, Trehkopf - Kurth (80. Shubitidze), Heidrich, Tschipew, Rehm (74. Günther) - Curri, Juskowiak (74. Demir), Helbig

Köln: Bade - Sinkala, Sinkiewicz, Bilica, Voigt - Schindzielorz, Feulner (60. Lell) - Streit (90. Konstantinidis), Guie-Mien (80. Bröker), Springer - Ebbers

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Landshut)

Zuschauer: 15.000

Tore: 1:0 Juskowiak (2.), 1:1 Springer (44.), 1:2 Ebbers (66.)

Karten: Helbig (10. Gelbe Karte, gegen Dynamo gesperrt) - Streit