Spielbericht
16. Spieltag, 09.12.2005
FC Erzgebirge Aue vs. SC Paderborn 1-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Freitag 09. Dezember 2005
(Kick off 19.00 Uhr)


Aue in Unterzahl zum Zittersieg


FC Erzgebirge feiert mühsames 1:0 gegen Paderborn - Platzverweis für Günther

Nein, für Fußball-Ästheten war das letzte Heimspiel des Zweitligisten FC Erzgebirge Aue nichts. Aber das konnte man angesichts der Bedeutung dieser Partie für die Gastgeber, die zuletzt zweimal in Folge verloren hatten, auch nicht unbedingt erwarten. Dabei erwischte der FCE im Duell mit Aufsteiger SC Paderborn einen Auftakt nach Maß. Nach 165 Sekunden schob Klinka nach Kopfball-Ablage von Juskowiak zur frühen Führung und zum einzigen Tor des gestrigen Abends ein. "Es war ein Sieg der Moral. Wir haben schon besser Fußball gespielt und verloren. Heute überzeugte meine Elf vor allem kämpferisch", freute sich Trainer Gerd Schädlich über den fünften Saisonsieg.

Das schnelle 1:0 verlieh den Veilchen keine Sicherheit. Im Gegenteil. Die spiel- und kombinationsstarken Gäste dominierten über weite Strecken das Geschehen. Nach einem Freistoß von Maaß setzte Bollmann das runde Leder an die Querlatte (14.). Sechs Minuten später tauchte Paderborns Abwehrrecke erneut im Auer Strafraum auf. Dieses Mal klärte nach einem Schüßler-Eckball Mikolajczak auf der Linie. Die Erzgebirger, die erstmals mit Curri im Mittelfeld agierten, konnten sich nur selten aus der eigenen Hälfte befreien. Und so kochten die Emotionen meistens nur dann hoch, wenn der schwache Schiedsrichter Winkmann mit seinen kleinlichen und zum Teil sehr zweifelhaften Entscheidungen für Verärgerung im Team der Auer und auf den Rängen sorgte.

Hart, aber durchaus vertretbar war Winkmanns Entscheidung in der 35. Minute. Günther grätschte an der Mittellinie Müller von hinten in die Beine. Der Referee, der Sekunden zuvor jedoch ein Foul an Klinka übersehen hatte, schickte den Auer mit der Roten Karte vom Platz. Danach glitt die Partie dem Mann in Schwarz immer mehr aus den Händen. Als Emmerich nach einem Zusammenprall mit Müller in der 49. Minute bewusstlos zu Boden sank, gab es keine Unterbrechung. Aues Abwehrchef, neben Bobel erneut der Stärkste beim FCE, konnte nach kurzer Behandlungspause wieder in das Geschehen eingreifen. Seine Defensivreihe musste dennoch weiter Schwerstarbeit verrichten. In der 61. und 74. Minute rettete Bobel mit Glanztaten gegen Ndjeng und Müller. Dann war es erneut Müller, der zehn Meter vor dem Auer Tor das runde Leder neben den Pfosten setzte (79.). Vier Minuten später stand Bobel bei Dragushas Kopfbal erneut goldrichtig. Der Pole rettete den Arbeitssieg und damit sicher auch die Stimmung auf der heutigen Weihnachtsfeier. "Er ist einer der Besten der Liga. Das hat Bobel heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt" zollte Gästetrainer Jos Luhukay Aues Keeper Respekt für eine starke Leistung. Olaf Mersiovsky, Freie Presse, 10.12.2005


Aue: Bobel - Kos, Emmerich, Trehkopf - Heller, Curri, Günther, Mikolajczak - Klinka, Juskowiak (88. Nagorny), Helbig (36. Liebers)

Paderborn: Kruse - Fall, Bollmann, Brouwers (75. Krause), de Graef - Ndjeng, Schulp (63. Brinkmann), Schüßler (46. Dragusha) - Müller

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Zuschauer: 8.700

Tore: 1:0 Klinka (3.)

Karten: Kos, Emmerich, Helbig - Schüßler, Schulp, Brinkmann
Günther (35./grobes Foulspiel)