Spielbericht
Sachsenpokal Halbfinale, 13.03.1999
FC Erzgebirge Aue vs. FC Sachsen Leipzig 2-0

2

:

0

Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 13. März 1999
(Kick off 14:00 Uhr)


Tautenhahn und Zweigler fehlen im Finale gegen VFC



Hagen Schmidt (weißes Trikot) erzielt das 1:0 für Aue. Sejna hat das Nachsehen. Foto: Kruczynski
Eine hochmotivierte Auer Mannschaft zog das Spiel besonders über die Außenpositionen auf. Standardsituationen, meistens von Lachmai oder Tomoski eingeleitet, sorgten für Gefahr im Leipziger Strafraum. So war es auch nach 30 Minuten, als der aufgerückte Manndecker Hagen Schmidt einen Freistoß von Borislav Tomoski zur verdienten Führung per Kopf verwandelte. Die Gäste, denen ihr bester Angreifer Almir Filipovic verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand, konnten über ihre einzige Spitze Holger Lischke kaum Torchancen herausarbeiten. Als Udo Tautenhahn, erneut per Kopf, Aue mit 2:0 in Führung brachte — Hammermüllers Rettungsversuch erfolgte klar hinter der Linie — , war praktisch schon die Entscheidung im Spiel gefallen. Zwar wurden die Leipziger nach der Einwechslung des Ex- Auers Eidtner offensiver, aber Zählbares gelang ihnen nicht. Nach der Ablösung von Frank Lieberam als Trainer setzten Holger Erler und Lutz Lindemann auf Erfahrung und wurden belohnt. Die Auer Mannschaft zeigte Charakter und steht nach dieser Leistung völlig verdient im Pokalfinale.

Trainerstimmen:
Lutz Lindemann (Aue): „Dieses 2:0 war für den Verein ein ganz wichtiger Sieg. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich insgesamt zufrieden. Darauf läßt sich aufbauen."
Frank Rohde (Leipzig): „Der Sieg für Aue ist verdient. Wir wollten auch ins Finale, aber jeweils nach den Gegentoren bekam unser Spiel einen Knick. Jetzt wünsche ich den Auern den Pokal, weil sie uns Duschen geschickt haben."

Trainerkuddelmuddel am Rande des Spiels. Im Programmheft war Holger Erler als Trainer ausgewiesen. Den Fragen der Journalisten nach dem Pokalspiel stellte sich Lutz Lindemann. Und der sagte gestern über den Final-Gegner VFC Plauen: „Hier sind die Begleitumstände anders als in Dresden. Es werden viel mehr Zu- schauer kommen. Aber es ist nicht so, daß man diese Aufgabe nicht lösen kann." Das dürfte ohne zwei Drittel der Abwehr auf jeden Fall schwer werden. Tautenhahn und Zweigler handelten sich gegen Leipzig die jeweils zweite Gelbe Karte im laufenden Pokalwettbewerb ein. Lindemann: „Jeder ist zu ersetzen. Ich freue mich auf das Vogtland und auf Plauen. Und vielleicht bin ich ja dann schon kein Trainer mehr." Ein Bewerber saß bereits am Vorstandstisch: Eberhard Vogel. Laut Uwe Leonhardt sind noch vier Kandidaten im Rennen, darunter auch welche, „die noch anderswo unter Vertrag stehen." Verpflichten will die extra dafür gebildete Kommission, der der Präsident vorsteht, nur einen Mann, der die Liga kennt. „Der Trainer, den wir verpflichten, muß wissen, wer die Feinde sind." Damit dürfte Vogel, der erst aus Afrika wiederkam, aus dem Rennen sein. Ebenso Gerd Schädlich, der zwar einen guten Namen, aber keine Regionalliga-Erfahrung hat. B.F./ela, Freie Presse, 15.03.1999


Aue: Beuckert; Tautenhahn/V, Zweigler/V, Schmidt, Thielemann, Tomoski (64. Min. Skéla), Barth/V, Lachmai (76. Seinig), Hasse, Nowacki, Pagels (64. Sadlo/V)

Leipzig: Senja; Lindner, Virag, Keilwerth (46. Förster), Hodul, Hammermüller, Lucic, Baum (63. Eidtner), Rietschel/V, Vatter/ V, Lischke

Schiedsrichter: Zschoke (Dippoldiswalde)

Zuschauer: 1865

Tore: 30. Min. Schmidt 1:0; 52. Min. Tautenhahn 2:0