Spielbericht
13. Spieltag, 09.11.2007
1. FC Köln vs. FC Erzgebirge Aue 3-2

3

:

2

RheinEnergieStadion Köln, Freitag 09. November 2007
(Kick off 18.00 Uhr)


Beste spielerische Saisonleistung in Köln


Natürlich waren alle nach einer erneuten Auswärtsniederlage enttäuscht. Egal ob Fans, Trainer, Präsident oder Spieler des FC Erzgebirge Aue. Aber am Ende überwog insgesamt die Freude so ein Spiel abgeliefert zu haben beim hochgehandelten Aufstiegskandidaten 1.FC Köln. Diesmal gab es aus dem Gästefanblock nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden keine Pfiffe zu hören – nur Applaus in Richtung eigene Mannschaft die auch geschlossen nach dem Spiel Richtung eigene Fans lief. So ein Spiel, vor allem spielerisch, hatten die eigenen Fans lange nicht mehr gesehen. Nur die Belohnung hat am Ende gefehlt. Aber an solche Spiele erinnert sich der Fan noch nach Jahren. Spiele wie zuletzt in Kaiserslautern geraten dagegen schnell in Vergessenheit.

14 Fanblock 3
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Köln - Aue
DSC01612
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Köln - Aue
Pressekonferenz
Pressekonferenz
Köln - Aue

Spiele Köln-Aue oder Aue-Köln gehen maximal mit nur einem Tor Unterschied aus. Vom Anstoß (Nemec und Klinka) weg gab es für die Gäste nur eine Richtung – nach vorne. Doch schon nach 35 Sekunden bringt Nationalspieler Helmes seine Kölner in Führung. Loose kann ihn nach einen langen Ball von Mohamed nicht halten. Nicht nur Aues Trainer Gerd Schädlich monierte eine leichte Abseitsstellung von Helmes, die dann am TV zur Gewissheit wird.
Aue unbeeindruckt. Feldhahn (4.) mit freier Schussbahn, schön freigespielt von Klinka, zögert zu lange. Und der FC legt nach 10 Minuten noch eins nach. Novakovic fällt der Ball direkt vor die Füße, nach einen Schuß von Mitreski der zu allem Unglück unterwegs noch zweimal durch Broich und Emmerich wie eine Flipperkugel abgefälscht wird. Eiskalt nutzt der Topscorer der 2. Liga die sich bietende Chance. „Hier waren wir nicht im Bilde“, so Trainer Gerd Schädlich. Viele dachten jetzt an ein Debakel in Köln. Doch dadurch hat sich die Mannschaft überhaupt nicht beeindrucken lassen. Im Gegenteil, sie kannte nur eine Richtung: Angriff in Richtung Kölner Tor. Beeindruckend wie sie das spielerisch löste. Klinka schaffte dann auch mit seinem ersten Saisontor den schnellen Anschluß nach 13 Minuten. Schöne Vorarbeit von Nemec. Der Gastgeber verlor nun vollends die Kontrolle im eigenen Stadion. Sie schauten nur zu. Einfach unglaublich. Die Veilchen spielten mit viel Leidenschaft und Herz. Zum Teil traumhafte Pass Kombinationen, die so in der Saison noch nicht zu sehen waren. Einfach eine Augenweide. Eins wurde aber wieder auch in Köln deutlich. Die Auer waren zu nachlässig mit ihren Chancen. „Dies ist auch ein Zeichen von individueller Klasse“, resümierte Gerd Schädlich. Überaus deutlich wurde dies in der 30. Minute als der Ball traumhaft über Klinka und Heller lief, aber der freistehende Curri vorm Tor den Ball von Heller verstolperte.
Curri verpasste auch nach 36 Minuten knapp das Kölner Gehäuse mit einem Fernschuss. Erst nach 40 Minuten musste Aues Torwart Keller im herauslaufen gegen Novakovic per Fußabwehr klären. Fast mit dem Halbzeitpfiff dann aber doch der längst überfällige Ausgleich zum 2-2. Nemec nutzte per Kopf ein konfuses Durcheinander in der Kölner Abwehr. Glückgefühle pur im Gästeblock. Spätestens jetzt fragte sich keiner der knapp 500 Auer-Schlachtenbummler warum bin ich nach Köln gefahren... Es folgte ein gellendes Pfeiffkonzert der heimischen FC Fans.

Nach dem Wechsel hätte die Gäste den Sack zubinden können. Es ging nahtlos weiter. Doch weder Heller (49.) der zu lange zögerte, Nemec (50.) der es per Kunstschuss versuchte oder Feldhahn (50.) der sich nicht durchsetzen konnte, fehlten einfach die angesprochene individuelle Klasse von Gerd Schädlich. Die demonstrierte eindrucksvoll der derzeitige Torschützenkönig der 2. Liga Milivoje Novakovic in der 65. Minute, als er eine lange Flanke von Özat im Rücken von Kos lauernd eiskalt zum entscheidenden Siegtreffer verwandelte. Danach lief nicht mehr viel bei den Veilchen die Kräfte ließen jetzt nach, obwohl Trainer Gerd Schädlich noch mal mit Kaufmann, Kurth und Hampf frische Kräfte brachte. Köln stand dann eher vorm 4-2. Keller konnte gegen Chihi (80.) klären und beim leichten halten von Kurth gegen Novakovic (86.) hatten die Gäste etwas Glück. Novakovic (88.) verstolperte noch in guter Schussposition. Doch entscheidend kamen die Gäste dann nicht mehr vors Tor der Kölner. Es fehlte der letzte Biss und Wille das 3-3 zu erzielen.

Trainer Gerd Schädlich sprach trotzdem seiner Mannschaft ein Kompliment aus für ihre engagierte Leistung: „Sie haben sich nur nicht belohnt am Ende, indem wir es verpassten das dritte Tor zu machen“ Und fügte hinzu: „Entscheidend war, das wir 1 Tor zuwenig geschossen haben als Köln“. (burg)


Köln: Mondragon - Mohamad, Özat, Ehret, McKenna - Broich (58. Chihi), Suazo (57. Scherz), Mitreski - Helmes, Novakovic, Vucicevic (81. Antar)

Aue: Keller - Kos, Loose (85. Hampf), Müller, Trehkopf - Emmerich (81. Kurth)- Heller, Curri, Feldhahn - Klinka (81. Kaufman), Nemec

Schiedsrichter: Tobias Welz|Wiesbaden

Zuschauer: 34.000 (davon 650 Auer Schlachtenbummler. Quelle: Herr Nolte vom Ticketservice ds 1. FC Köln)

Tore: 1:0 Helmes (1.), 2:0 Novakovic (10.), 2:1 Klinka (13.), 2:2 Nemec (45.), 3:2 Novakovic (65.)

Karten: Scherz (75.)