Spielbericht
10. Spieltag, 18.10.2008
SSV Jahn Regensburg vs. FC Erzgebirge Aue 1-4

1

:

4

Jahnstadion, Sonnabend 18. Oktober 2008
(Kick off 14.00 Uhr)


Dem FC Erzgebirge Aue gelingt der Befreiungsschlag – Viele Knoten platzten – Präsident Uwe Leonhardt von der Art und Weise begeistert

Der von vielen schon lange herbeigesehnte Befreiungsschlag, gelang dem FC Erzgebirge Aue am Samstag mit einem auch in dieser Höhe verdienten 4-1 Auswärtserfolg beim SSV Jahn Regensburg. Aues Präsident Uwe Leonhardt, der als Unterstützung mit vor Ort war, brachte es unmittelbar nach dem Abpfiff auf dem Punkt: „Entscheidend war, das wir von der ersten Minute an voll offensiv gespielt haben“. Leonhardt hatte in der Woche vor dem richtungsweisenden Spiel mindestens 4 Punkte aus den beiden kommenden Auswärtsaufgaben in Regensburg und Burghausen eingefordert. Die ganz in lila spielenden Gäste kannten im Regensburger Jahnstadion vom Anstoß weg nur eine Richtung: gegnerisches Tor. Curri (6.), Lukunku (11.) und der wiedereinmal nimmermüde Fabian Müller (18.) hatten in der Anfangsphase die ersten nennenswerten Aktionen für die Veilchen. Die Mannen um Teamchef Heiko Weber waren von der Spielanlage- und Aufbau viel besser als der Gastgeber. Erst nach 24 Minuten der erste ernstzunehmende Angriff der Hausherren, den Paulus aber im letzten Moment zur Ecke klären konnte. Den Torschrei schon auf den Lippen hatten die vielen mitgereisten Auer Schlachtenbummler in der 31. Minute als Feick schön El Berkani freispielte, doch der Marokkaner brachte nicht den Ball an Torwart Becker vorbei. Besser machte es 8 Minuten später Marc Hensel der eine Ecke von Fabian Müller wuchtig zum Führungstreffer für die Veilchen einköpfte. Schon seit 4. Saisontreffer, damit führt er die interne Torjägerliste an. Regensburg kam aber überraschend 2 Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum schmeichelhaften 1-1 Ausgleich. Paulus konnte einen weiten Schlag der Gastgeber aus dessen Hälfte nicht kontrollieren, Beigang war zur Stelle und ließ Aues Torwart Martin Männel keine Chance. Der erste Schuss aufs Tor und gleich drin! In dieser Saison leider schon öfters gesehen bei den Erzgebirger.

Präsident Uwe Leonhardt nach dem Spiel in der Fankurve. Foto: burg

Im zweiten Durchgang wollte der Jahn einiges korrigieren, wie es Jahn-Trainer Thomas Kristl audrückte; „Aber Aue machte uns vor wie man spielen musste. Alles was sie richtig machten, machten wir falsch“. Einzig beim Schuss von Zellner nach 51. Minuten, atmete der Auer Anhang tief durch. Danach spielten eigentlich nur noch die Gäste. Mit ein bisschen Anlauf fand man dann auch den Biss der 1. Halbzeit wieder und wurde von Minute zu Minute immer dominanter. Ein F. Müller Schuss nach 54 Minuten konnte Jahn-Torwart Becker nur prallen lassen. Ein erleichterter Teamchef Heiko Weber : „Diesmal ruften alle ihre Leistung ab. In der Woche haben wir viel ausprobiert beim Training und bei den einen oder anderen muss man einfach auch mal etwas Geduld haben“. Er meinte damit auch Sebastian Glasner der seit Wochen seine Sicherheit vor dem Tor sucht. Nach 63 Minuten brachte er mit einem Kopfballtor seine Farben wieder in Führung und belohnte sich mit dem ersten Saisontor. Dieses Tor war zwar eine schwere Geburt, weil erst selber Glasner am Torwart scheiterte, auch der Nachschuss von El Barkani brachte kein Erfolg. Erst die Feick-Eingabe von links verwertete der Ex-Darmstädter. Jetzt brachen alle Dämme über den Jahn herein, von dem so gut wie nichts mehr zu sehen war. Viele Knoten platzten nun bei den Veilchen, die nun immer wieder von ihren eigenen Anhang nach vorne gepeitscht wurden. Gänsehaut pur – fast so wie am 1. Februar 2004...
El Berkani (70.) hatte eigentlich schon das dritte Tor auf dem Fuß, aber wieder dribbelte er viel zu umständlich nach schönen Anspiel von Curri. Der kleine Albaner machte es aber 7 Minuten später gleich selber und zudem traumhaft schöner. Nach wunderschöner Vorarbeit vom kurz eingewechselten Eric Agyemang zog er einfach von der Straufraumlinie ab. Rechts unten schlug der Ball zum vorentscheidenden 3-1 für die Veilchen ein. Endlich hatte auch der zuletzt viel gescholtene Weber ein glückliches Händchen, denn mit Glasner und Agyemang wechselte er zwei Torschützen ein. „Wenn über 1.000 Fans mitfahren hierher, muss man doch denen auch etwas zeigen“, zeigte sich Weber um eine Antwort nicht verlegen. Auch sein Co Rico Schmitt freute sich über die Knoten von Glasner und Curri die heute platzten und über die riesige Unterstützung aus den eigenen Fanlager: „Einfach sensationell wie die uns immer wieder angetrieben haben“. Als die Regensburger in der Schlussphase alles nach vorne warfen und Männel den Anschlusstreffer zweimal verhinderte (81. und 84.) leitete er gar selber den vierten Treffer ein. Sein langer Ball nach vorne legte Glasner per Kopf auf Agyemang weiter und der ließ Becker im Tor mit einem schönen Heber nicht den Hauch einer Chance. Alle warteten auf einen Abseitspfiff oder die Fahne vom Linienrichter, doch auch die blieb unten. Danach nur noch grenzenloser Jubel im Auer Lager. Alle hoffen nun im Lila-Weißen Lager das dieser Sieg endlich die Sicherheit gibt für die nächsten Aufgaben die nicht leichter werden. (burg)


SSV Jahn Regensburg: Bastian Becker - Alexander Maul, Mersad Selimbegovic (80. Dennis Grassow), Andreas Brysch, Stefan Binder - Moise Bambara (74. Tobias Schlauderer), Tobias Zellner, Alexander Blessin, Manuel Hiemer - Petr Stoilov, Nico Beigang (75. Emre Güral); Trainer: Thomas Kristl


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Jan Hochscheidt, Tomasz Kos, Thomas Paulus, René Klingbeil - Fabian Müller, ,Marc Hensel, Skerdilaid Curri (83. Steve Müller), Arne Feick - Mohamed El Berkani (75. Eric Agyemang), Ali Lukunku (60. Sebastian Glasner); Trainer: Heiko Weber


Tore: 0-1 Marc Hensel (39.); 1-1 Nico Beigang (43.); 1-2 Sebastian Glasner (63.); 1-3 Skerdilaid Curri (77.); 1-4 Eric Agyemang (85.)


Schiedsrichter: Stefan Schempershauwe (Hildesheim)


Zuschauer: 4200


Gelbe Karte: Andreas Brysch (42.), Petr Stoilov (55.)/ Ali Lukunku (32.), René Klingbeil (60.)



Pressekonferenz mit U.Leonhardt, H. Weber und R. Schmitt (v.r.) Foto: burg