Spielbericht
26. Spieltag, 14.03.2009
Fortuna Düsseldorf vs. FC Erzgebirge Aue 0-0

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LTU-Arena Düsseldorf, Sonnabend 14. März 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Gefühlter Sieg in Unterzahl im Rheinland - Wieder Rote Karte für die Veilchen


Die Veilchen schießen in der 3. Liga keine Tore mehr, aber zumindest stand hinten wieder die Null. Das torlose Unentschieden in Düsseldorf beim Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf konnte am Ende aber wie ein gefühlter Sieg gefeiert werden, wie es Marc Hensel nach dem Spiel formulierte. „Am Mittwoch in Aalen standen wir auch einfach zu tief, das wollten wir heute besser machen“, fügte er hinzu. 70 lange Minuten mussten die Gäste aus Aue in Unterzahl spielen, weil Arne Feick nach 19 Minuten den Roten Karton von Schiedsrichter Tobias Stiehler unter die Nase gehalten bekam. Nach der Gelb-Roten Karte kurz vor Schluss in Unterhaching (Sep. 2008 – 1-1), schon seine zweite Herunterstellung in der laufenden Saison.

Schweigeminute vor dem Anpfiff in der LTU-Arena. Foto: burg

Das Spiel begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des Amoklaufes in Winnenden. Beide Mannschaften spielten außerdem mit Trauerflor. Aue begann mit mutigen Spiel nach vorn. Respekt beim derzeitigen Personalnotstand. Benjamin Baltes hatte schon nach 2 Minuten eine fast 100 Prozentige Chance seine Farben in Führung zu bringen. Nach einer Ecke von Feick stand er 13 Meter vorm Tor völlig freistehend und verzog. Von der Fortuna erstnal nicht zu sehen bis auf einem Freistoß nach 6 Minuten von Christ. Für Männel aber keine Probleme. In der 19. Minute der erste Aufreger im Spiel. Nach einem Anfangs harmlosen aussehenden Foul des Düsseldorfer Cebe an Feick in Höhe der Mittellinie am Seitenaus, in Folge dessen beide zu Fall kamen, wertete der unmittelbar daneben stehende Schiedsrichter, eine Fußbewegung Feicks im liegen als versuchtes Nachschlagen. Danach verkauften sich die Gäste überraschenderweise teuer und steckten den Platzverweis weg als wenn nichts gewesen wäre. Düsseldorf kam kaum zur Entfaltung. Immer wieder rannten sie sich in der sehr gut organisierten Auer Abwehr fest. Erst nach über einer halben Stunde bekam Martin Männel im Auer Tor Arbeit. Bei der Flanke von Christ (32.) musste er nachfassen und den Kopfball von Langeneke (37.) parierte er sicher. Zur Halbzeit Pfiffe vom eigenen Publikum und die ca. 500 mitgereisten Auer Schlachtenbummler fragten sich schon, warum die Fortuna so weit oben steht in der Tabelle.

Nach dem Wechsel kamen die Gastgeber wie ausgewechselt aus der Kabine und schnürten die Gäste regelrecht ein. Die Veilchen kamen kaum zum Luftholen. Männel bekam gerade noch so eine Hand an die Flanke von Cebe (47.) und hatte Glück als er die darauffolgende Ecke unterlief. Cakir legte per Kopf auf Jovanovic am langen Pfosten ab und der Torschütze vom Hinspiel in Aue brachte das Kunststück fertig aus einem Meter übers Tor zu köpfen. Nach 51 Minuten stand Männel wieder im Mittelpunkt, als er den Kopfball von Sieger um den Pfosten lenkte. Die Männer von Coach Heiko Weber kämpften sich aber nach einer Stunde wieder frei und hatten durch Agyemang (62.) die Möglichkeit zur Führung. Schön freigespielt von Baltes verzog er aber und baute später immer mehr ab. Auch die 1-1 Situation mit Langeneke löste er in aussichtsreicher Schussposition unzureichend. Hier wurde deutlich das im Angriff Aues Mittel zur Zeit sehr begrenzt sind. In den letzten 20 Minuten des Spieles spielte dann nur noch die Fortuna und erhöhte den Druck stetig von Minute zu Minute. Doch gute Schusspositionen konnten weder von Cakir (73.), Heidinger (75.) oder von Christ (79.) genutzt werden. Die letzten 10 Minuten waren gar eine reine Abwehrschlacht in dem sich das Geburtstagskind Thomas Paulus (wurde 27 Jahre alt) seine 5. Gelbe Karte (81.) abholte und somit im Nachhole-Heimspiel gegen Werder Bremen II gesperrt sein wird. Musste aber auch mal irgendwann passieren. Auffallend die starke Leistung von Paulus in der Abwehr als wenn er nie gefehlt hätte und die ebenso gleiche starke Leistung vom Neuzugang Sven Schaffrath hinten links. Die Zuverlässigkeit in Person. „Mit einem Mann weniger heute, das haben wir gut hinbekommen“, meinte der Ex-Ahlener und fügte hinzu: „Super Unterstützung wieder von unseren Fans. Die 550 Kilometer hier her, fährt man auch nicht mal eben so“. Unverständlicherweise ließ Schiedsrichter Stiehler vier lange Minuten nachspielen, doch auch diese verstrichen für die Düsseldorfer ungenutzt, bis auf einen Kopfball von Jovanovic den Männel im Tor sicher hielt.


Pressekonferenz in Düsseldorf. Foto: burg
Fortuna-Trainer Norbert Meier brachte es auf dem Punkt: „Wir hätten heute noch 10 Stunden spielen können und hätten das Tor nicht getroffen. Die Auer haben bravorös gekämpft und sind nicht so einfach im vorübergehen zu schlagen mit ihrer ganz erfahrenden Abwehr“. Aues Co-Trainer Rico Schmitt gab ein großes Kompliment an die Mannschaft weiter: „Wie wir nach der Roten Karte gestanden haben nötigt Riesenrespekt ab“. (burg)


Fortuna Düsseldorf: Michael Melka - Ahmet Cebe, Robert Palikuca (46. Hamza Cakir), Jens Langeneke, Fabian Hergesell - Andreas Lambertz, Stephan Sieger (82. Simon Terodde), Marco Christ, Olivier Caillas - Ranisav Jovanovic, Deniz Kadah (69. Sebastian Heidinger); Trainer: Norbert Meier


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Tomasz Kos, Thomas Paulus, Sven Schaffrath - Benjamin Baltes (69. Pierre le Beau), Robin Lenk (58. Daniyel Cimen), Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Arne Feick - Eric Agyemang (73. Sebastian Glasner); Trainer: Heiko Weber


Tore: Fehlanzeige


Schiedsrichter: Tobias Stieler (Obertshausen)


Zuschauer: 12099 in der LTU-Arena Düsseldorf


Gelbe Karte: Robert Palikuca, Hamza Cakir / Eric Agyemang (3.), Thomas Paulus (5., gesperrt), Sven Schaffrath


Rote Karte: - / Arne Feick (19., Tätlichkeit)


Besondere Vorkommnisse: Arne Feick wurde wegen seiner Tätlichkeit vom DFB für drei Spiele gesperrt.