Insgesamt ließen beide Mannschaften den ersten tempoarmen Durchgang nahezu ereignislos und ungenutzt verstreichen. Stimmung kam da logischerweise nicht auf bei den insgesamt 7.614 Zuschauern. Zwar kamen die Hauherren so ab der 30 Minute etwas gefälliger daher, aber ohne jedoch zu glänzen. Als sich alle schon mit dem torlosen Unentschieden abgefunden hatten, lag der Ball in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit doch noch im Netz. Cinaz gewann das Kopfballduell nach einem Freistoß von Rockenbach da Silva. Das Tor fiel aus dem Nichts, so RWE Trainer Baumann: „war aber gut für unser Selbstvertrauen“, fügte er hinzu. Für Aues Trainer Rico Schmitt kam das Gegentor natürlich zu einem psychologisch ungünstigen Moment. Nach dem Wechsel spielte Erfurt jetzt mit mehr Biss nach vorn. Stenzel (48.) traf nur den rechten Außenpfosten, nachdem er Klingbeil austanzte und alleine Cannizzaro ließ zum teil gute Chancen liegen (49., 58., 65., 73., 85.). Der Italiener verpasste mehrmals die Erfurter Führung auszubauen und schon frühzeitig für eine Vorentscheidung zu sorgen. Auch Peßolat (69.) hatte die Chance auf 2-0 zu erhöhen. Aue blieb aber immer am Drücker und versuchte zum Ende hin alles um den Ausgleich zu erzielen. Die Denkpause von Curri war nach 46 Minuten zu Ende, er konnte der Mannschaft aber keine entscheidenden Impulse geben. Sogar Abwehrchef Kos versuchte sich als Mittelfeldspieler! Aber unübersehbar war wieder mal: ohne echten Sturm kann man keine Tore schießen. Agyemang blieb zu blass ohne eine einzige nennenswerte Szene im ganzen Spiel. Alleine Aues bester Saisontorschütze, Arne Feick, hatte noch die besten Chancen (82. und 87.), doch diesmal hatte er einfach kein Glück im Abschluss. Erst ließ er gleich zwei Erfurter stehen um dann etwas zu überhastet abzuschließen. Bei der zweiten Möglichkeit hatte er Pech mit einer Volleyabnahme ans Außennetz. Die Flanke kam von Kos! Der versuchte es dann noch mal mit einem Verzweifelungsschuss (89.). In der 3. Minute der Nachspielzeit (Schieri Frank hatte 3 Minuten Nachspielzeit angezeigt...) erzwang Semmer mit einem schönem Direktschuss aus 17 Meter, nach Pass von Cinaz, die endgültige Entscheidung. Schiedsrichter Thomas Frank pfiff danach nicht mehr an.
Erfurt Trainer Karsten Baumann: „"In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass meine Jungs verunsichert waren. Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Wir haben uns schlecht bewegt und in manchen Situationen Glück gehabt In der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass wir doch noch Fußball spielen können." (burg) FC Rot-Weiß Erfurt: Dirk Orlishausen - Alexander Schnetzler, Norman Loose, Martin Pohl, Bastian Pinske - Martin Hauswald (62. Mathias Peßolat), Fabian Stenzel, Samil Cinaz, Thiago Rockenbach da Silva (86. Thomas Ströhl) - Chhunly Pagenburg (46. Tino Semmer), Massimo Cannizzaro; Trainer: Karsten Baumann FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Tomasz Kos, Thomas Paulus, Sven Schaffrath (46. Skerdilaid Curri) - Jan Hochscheidt, Marco Stark, Sven Müller, Marc Hensel, Arne Feick - Eric Agyemang (58. Aziz Bouhaddouz); Trainer: Heiko Weber Tore: 1:0 Samil Cinaz (45.); 2:0 Tino Semmer (90+3.) Schiedsrichter: Thomas Frank (Hannover) Zuschauer: 7614 Gelbe Karte: Martin Pohl, Bastian Pinske, Chhunly Pagenburg / Marco Stark (2.), Arne Feick (6.) *Bilanz beider Mannschaften gegeneinander -70 Spiele in der DDR Oberliga von 1951 bis 1990 - 4 Spiele in der Amateuroberliga Staffel Süd von 1992 bis 1994 - 12 Spiele in der Regionalliga Nordost von 1999 bis 2000 - 2 Spiele in der 2. Bundesliga Saison 2004/05 - 2 Spiele in der 3. Liga Saison 2008/09 |