Spielbericht
38. Spieltag, 23.05.2009
FC Erzgebirge Aue vs. SG Dynamo Dresden 1-1

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 23. Mai 2009
(Kick off 14.15 Uhr)


Remis im Sachsenderby – Aue beendet die Saison als Tabellenzwölfter



Die Mannschaft bedankt sich auf ihre Weise vor dem Anstoß. Foto: Burg

1-1 trennten sich Aue und Dynamo am letzten Spieltag der 3.Liga. Ein Sieg für die Hausherren wäre dem Spielverlauf nach gerecht gewesen, die sich, nach zuletzt vier sieg- und torlosen Spielen, endlich wiedereinmal von ihrer besseren Seite ihren treuen Publikum präsentierten. Bei bestem Wetter legten die Veilchen los wie die Feuerwehr und nahmen das Heft sofort in die Hand. Kapitän Kos hatte schon nach 5 Minuten den Führungstreffer auf dem Kopf. Aus nur 3 Metern verfehlte er aber das Tor denkbar knapp. Nach einem Schuss von Schaffrath (12. – übers Tor ) und einem Kopfballversuch von Hensel (13.) antwortete Dynamo. Savran (15.) prüfte Männel per Fallrückzieher. Aue blieb aber am Drücker. Hensels Anspiel auf Agyemang (19.) bedeutete fast die Führung, doch Opitz lenkte den Ball noch zur Ecke ab. Das Eckballverhältnis nach 24 Minuten 5-1 für Aue verdeutlichte die Überlegenheit der Gastgeber und nach eben dieser fünften Ecke von Hochscheidt wollte Kos den Ball förmlich per Kopf ins Tor rammen. „Wenn ich einen von meinen beiden 100% Kopfbällen reinmache, gewinnen wir auch das Spiel“, ärgerte sich der Auer Kapitän, der vor dem Spiel von den Fans zum FCE-Fußballer der Saison 2008/09 geehrt wurde.
In der letzten Viertelstunde vor der Halbzeit schlich sich dann viel Leerlauf auf beiden Seiten ein.

Ehrung FCE-Fußballer des Jahres 2008/09 vor dem Spiel. Sieger wurde Tomasz Kos. (3.v.l) Foto: Burg.

Der Wiederbeginn nach Seitenwechsel begann mit einem Paukenschlag. Wie aus heiterem Himmel schoss Dobry (48.) für die Schwarz-Gelben den Ball zum 0-1 ins Tor. Mit einem weitem Schlag in die Auer Hälfte von Tuckenbrod ging der Tscheche Mutterselen alleine mit dem Ball am Fuß auf Männel zu und verwandelte überlegt. Paulus hatte das vermeintliche Abseits aufgehoben. Aber bevor der Paß auf Dobry kommt wird ein Auer zu Boden gestoßen. Hier hätte es Freistoß für Aue geben müssen, doch der bundesligaerfahrene Schiri Dr. Fleischer ließ das Spiel weiterlaufen. Kurz darauf bewahrte Männel seine Farben vor dem wahrscheinlichen k.o. Den Schuss von Savran (53.) meisterte er mit einer Hand zur Ecke. Aue drehte jetzt aber sichtlich auf und das bei dieser Gluthitze! Der Ausgleich in der 63. Minute nicht unverdient. Weiter Ball von Stark und Feick behauptet den Ball gegen Girke und schießt im 2. Versuch ein zum umjubelten Ausgleich. Von den Gästen war von nun an nicht mehr viel zu sehen. „Die letzte halbe Stunde war nur ein Überleben von uns“, so der Dresdner Trainer Ruud Kaiser der nicht verstehen konnte das Aue fast jedes Kopfballduell für sich entschied. Die Gastgeber fighteten förmlich um den Sieg. Feick legt schön für den eingewechselten El Berkani (68.) auf, doch "Mister-Chancentod" scheitert aus spitzen Winkel an Keller. Als Hensel aus gut 25 Meter plötzlich abzieht hat der Ex-FCE-Keeper aber gewaltiges Glück. Sein Schuß klatschte an die Unterkante der Latte. Auch Paulus (80.) schaffte es nicht per Freistoß den Ball ein zweites Mal ins Tor zu schießen. Der Ball geht knapp links am Gehäuse vorbei. Zwei Minuten vor Ultimo rauften sich die Auer Fans noch mal gewaltig die Haare. Der eingewechselte Sonntag erkämpfte sich den Ball in fast aussichtsloser Situation gegen einen Dynamo Spieler und legt auf den besser postierten El Berkani ab. Doch Mo schießt zu überhastet am Tor vorbei, nachdem er schon fast an Keller vorbei war. „In der Szene fehlten einfach die Automatismen im Fußball die ich bei Weber im Training verlernt habe“, erzählte er frustiert nach dem Spiel.

Heiko Weber hob nach dem Spiel die Art und Weise hervor: " wie wir Fußball gespielt haben. Dies war sehr zufriedenstellend. Die Mannschaft hat heute wieder einiges gutgemacht aber Dresden zeigte in dieser einer Szene eiskalt das sie Klasse-Stürmer haben“. Nicht Zufriedenstellend war der Zustand nach dem Spiel wie der Verein mit den eigenen Fans den Saison-Abschluß feiern wollte. Da wird immer bei jeder sich bietenden Gelegenheit gelobt was für tolle Fans wir doch haben. Auch Weber hob dies in der PK hervor: „Haben sensationelle Fans“. Und dann werden diese Fans in Form einer Zweiklassengesellschaft (Mannschaft und Sponsoren wurden per Zaun getrennt) eingeteilt. Ein Fan brachte es auf dem Punkt: „Beim Abstieg voriges Jahr war ja mehr los“. Einfach nur peinlich. (Burg)


Pressekonferenz in Aue. Ruud Kaiser/links: "In der 2. Halbzeit haben wir unverdient 0-1 geführt. Axel Keller hat uns den einen Punkt gerettet. Foto: Burg

Aue: Männel - Klingbeil, Kos, Paulus, Schaffrath - Stark – Hochscheidt, Hensel, Feick - Agyemang (51. El Berkani/90. Blankenburg), Müller (87. Sonntag),

Dresden: Keller - Oppitz, Palionis (49. Girke), Pergl, Nikol (63. Müller) – Wagefeld - Bröker, Truckenbrod, Pfeffer - Dobry, Savran

Tore: 0:1 Dobry (48.), 1:1 Feick (63.).

Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Zuschauer: 12.500

Gelbe Karten: Hensel (45.), Stark (52.) – Savran (9.), Wagefeld (52.)