Spielbericht
14. Spieltag, 24.10.2009
VfL Osnabrück vs. FC Erzgebirge Aue 3-1

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osnatel ARENA Osnabrück, Sonnabend 24. Oktober 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue mit guter Leistung in Osnabrück, aber ohne Punkte


Im 10. Lila-Weißen Duell (9 Liga- und 1 Pokalspiel) an der Bremer Brücke zeigten die in diesmal Orange und Braun spielenden Auer insgesamt eine gute Leistung, fuhren aber leider mit leeren Händen aus Niedersachsen nach Hause. „Der absolute Killerinstinkt hatte am Ende gefehlt“, umschrieb Aues Trainer Rico Schmitt kurz nach der spannenden Partie Achter gegen Zweiter die Ursache, warum seine Mannschaft ohne Punkte dastand. Der Absteiger aus der 2. Liga wollte unbedingt den 4 Punkte Rückstand auf Aue verkürzen, was dann auch mit einer deutlichen Steigerung erst in den letzten 20 Minuten gelang. Die Gäste dagegen, haderten ein wenig mit zwei umstrittenen Gegentoren aus ihrer Sicht. Trotz der Niederlage bestätigte die Mannschaft um Kapitän Tomasz Kos ihre zuletzt gezeigten Leistungen. Die Fans honorierten das auch nach dem Schlusspfiff. Trotz der Niederlage – Eine Reise nach Osnabrück lohnt (fast) immer. In allen 6 Gastspielen dort, traf der FCE immer ins Tor.

Die Hausherren begannen sehr schwungvoll, aber nur der Ex- Auer Heidrich (7.) sorgt mit einem Hinterhaltschuss für Gefahr vor dem Männel-Tor. Das war es schon von den Osnabrückern. Nach 10 Minuten hatten sich die Veilchen aus Sachsen sortiert und übernahmen von nun an das Kommando im fremden Stadion. Curri (zwischen 10. und 13. Minute ) versuchte sich binnen kurzer Zeit gleich dreimal Berbig im Tor des VfL zu überlisten. Zweimal hielt der VfL Torwart das runde Leder, einmal ging der Ball links vorbei. Als dann der an diesen Tage der sehr offensive Abwehrspieler Le Beau überlegt querlegt, hatten die rund 350 mitgereisten, Auer Schlachtenbummler den Torschrei schon auf den Lippen, doch Braham (14.) verzieht knapp mit einem Drehschuss aus nur 5 Meter Entfernung. Nur vier Minuten später lag der Ball im Osnabrücker Tor, doch der Kopfballtreffer von Braham wurde zu Recht wegen Abseits die Anerkennung verwehrt. Hochscheidt hatte per Freistoß geflankt und Hensel den Ball auf den Torschützen verlängert. Die Gäste hatten insgesamt mehr vom Spiel, und igelten sich regelrecht in der Hälfte der Gastgeber ein, ohne aber im weiteren Verlauf zu wirklich ernsthaften Chancen zu kommen. Viele Spielunterbrechungen, des mitunter zu kleinlich pfeiffenden Schiedsrichter Marco Achmüller, unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Aber auch aus den Standards konnte der FCE kein kapital schlagen. Osnabrück kam bis zur Pause nur noch einmal gefährlich vors Auer Tor, doch Männel hielt den Lindemann (37.) Schuss, nach zu kurzer Abwehr von Klingbeil, sicher. Kurz vor dem Wechsel zwingt Hochscheidt (43.) mit einem Volley-Kracher aus nur 5 Metern Berbig zu einem Wahnsinns-Reflex. Die Vorarbeit kam von Ramaj, der Krück austanzte und dann nach innen flankte. Eine Gästeführung wäre nicht unverdient gewesen nach 45 Minuten.

Nach dem Seitenwechsel wollte Osnabrück vor eigenen Publikum endlich richtig loslegen, doch wieder war es nur ein Strohfeuer was der selbsternannte Aufstiegsfavorit seinen Fans anbot. Eine halbe Chance von Siegert (48.), das war es auch schon. Aue antwortete immer wieder mit Nadelstichen. Der starke Hochscheidt (57., 59.) kam zu zwei aussichtsreichen Schusschancen. Aber erst verhindert der Rücken von Siegert das Tor und beim zweiten Versuch bekommt Berbig grade noch so die Fäuste hoch, um das längst fällig Führungstor zu verhindern. Das fällt dann endlich nach einer Stunde und war auch hochverdient. Curri überlistet mit einem Heber auf Glasner die komplette leicht aufgerückte VfL Abwehr, und der Ex-Darmstädter ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Völlig freistehend spitzelte er den Ball mit rechts am herausstürzenden Berbig ins Tor. Riesenjubel natürlich beim mitgereisten Gästeanhang. Das Tor fällt vorm Gästeblock. Leider hatte die Führung nicht lange Bestand. Weil Kos die Hand am Körper von Schmidt hatte, pfeifft der Schiedsrichter Elfmeter. Schmidt spürt die Berührung von Kos und lässt sich fallen. Der Ex- Auer Heidrich (64.) lässt Männel keine Chance. Dieser Strafstoß war aus Sicht der Gäste sehr zweifelhaft. Sofort war Stimmung in der engen Bude. Der VfL ist ja dafür bekannt Spiele, in der Schlussphase noch zu drehen. Schmidt (76.) verstolpert eine Riesenchance Und Birk kann zur Ecke klären. Den tritt Lindemann nach innen und Barletta (77.) prüft mit einem Kopfball Männel. Aue kann in dieser äußerst spannenden Phase nur einmal antworten, doch beim Kopfball von Braham (81.), nach Flanke Birk, hatte der Auer Torjäger zuviel Rückenlage. 7 Minuten vor dem Schlusspfiff lag der Ball im Auer Kasten. Nach einem Eckball von Lindemann schraubte sich Schmidt aus einer Spielertraube am höchsten und köpfte zum 2-1 für Osnabrück ein. Torwart Männel reklamierte sofort, denn er hat beim Torschützen ein Foul an Birk aus nächster Nähe gesehen. „Der Schiri war in einigen Szenen nicht gerade auf unsere Seite“, fand der zu recht sauer wirkende Auer-Keeper deutliche Worte in Richtung Unparteischen. Keine zwei Minuten später machte Lindemann mit dem 3-1 dann alles klar. Hochscheidt verliert das Leder an Krük und bleibt am Boden liegen. Der VfL nutzt das eiskalt aus und schiebt sich regelrecht das Leder zurecht bis es bei Lindemann landet und es nur noch einzuschieben braucht. Für die Gäste war danach einfach die Zeit zu knapp um nochmal zu antworten. Eine bittere Niederlage, die aber im Lager des FCE niemanden umwirft. Aues Trainer Rico Schmitt. „Schade das wir nach dem hochverdienten 0-1 den Vorsprung leider nicht länger hatten verteidigen können. Die erste Halbzeit haben wir ganz gut hinbekommen. Mindestens ein Ding von unseren sehr guten Schusschancen hier, hätte zu einem Tor führen müssen. Kompliment aber an meine Mannschaft – dies war eine starke Leistung. Die Punkte holen wir uns woanders wieder“. Der Trainer der siegreichen Osnabrücker sprach von einem Sieg, der nicht schön war. „Wir sind auf eine sehr starke Auer Mannschaft getroffen. In der 2. Halbzeit haben wir wieder an uns geglaubt. Letztendlich hielt uns Tino Berbig mit seinen Paraden im Spiel“. (Burg)


Pressekonferenz in Osnabrück. Foto: Burg.

Osnabrück: Berbig – Nickenig, Krück, Barletta, Engel – Lejan, Heidrich, Lindemann (88.Stang), Siegert – Bencik, Reichenberger (46. Schmidt)

Aue: Männel – Le Beau (86. Hiemer), Kos, Paulus (72.Birk), Klingbeil (88. Agyemang) – Hensel - Hochscheidt, Curri, Ramaj – Glasner, Braham

Schiedsrichter: Marco Achmüller (Bad Füssing)

Zuschauer: 10.400 (davon 350 Auer Schlachtenbummler)

Tore: 0-1 Glasner (61.), 1-1 Heidrich (64.-Foulelfmeter), 2-1 Schmidt (83.), 3-1 Lindemann (85.)

Gelbe Karten: Engel (53.), Nickenig (57.) – Klingbeil (3.), Le Beau (8.), Kos (35.)