Das Spiel begann mit einer Schweigeminute für den ehemaligen Nationaltorwart Robert Enke, der sich bekanntlich am Dienstag das Leben nahm. Werden Schweigeminuten in der Regel durch dumme Zwischenrufe gestört, so war diesmal gespenstige Stille im Stadion zu verzeichnen. Nur hier und da klingelte ein Handy. Getrübt wurde die Schweigeminute als ein hirnloser Fan auf der Gegengerade die drei Buchstaben (L-O-K) in die Stille rief und diese dann natürlich abrupt beendete.
Nach dem Seitenwechsel wollten die Fußballer aus Aue endlich zeigen warum sie in der 3. Liga spielen und Lok 2 Klassen tiefer. Dies gelang auch ca. 25 Minuten, als sie Ball und Gegner laufen lassen und ihre technische Überlegenheit demonstrieren. Nur das Tor trafen sie nicht. Gambo (54. + 57.) und Braham (64. + 69.) hatten teilweise beste Gelegenheiten dazu. Die beiden Gelegenheiten vom Auer Torjäger Braham (derzeit 7 Tore in der Liga) hätten zu Toren führen müssen. Beide Male mustergültig von Hiemer bzw. Le Beau freigespielt, konnte er keine davon verwerten. Lok kam in dieser Phase nur zu gelegentlichen Gegenangriffen. In der Schlussphase der regulären Spielzeit waren die Auer dann wieder mit ihrem Latein am Ende. Auch vom eingewechselten Ramaj gingen keine zündenden Ideen aus. Aus dem Publikum musste man sich zudem manch höhnischen Kommentar anhören. 35 Sekunden vor Abpfiff der 90 Minuten hätte Krug für die Sensation sorgen können, doch bei seinem Schuss geriet er in Rücklage. Wieder gab es Riesenbeifall vom Publikum nach Ablauf der torlosen aber nie langweiligen 90 Minuten. In der Verlängerung zogen die Gäste das Tempo an, kamen aber nur zu zwei Chancen von Ramaj (93.) - gehalten und Glasner (109.) – Kopfball übers Tor. Vier Minuten vor dem Ende rechneten viele schon mit einem Elfmeterschiessen. Aues Abwehrspieler Le Beau sorgte dann doch noch für ein glückliches Happy-End bei den Gästen und sorgte beim Gastgeber für sichtbare Enttäuschung. Hochscheidt flankte einen Freistoß an den zweiten Pfosten und Le Beau drückte den Ball mit dem Kopf, noch behindert von Krug, knapp über die Linie. „Bei so einem Spiel konnte Lok nur gewinnen und wir nur verlieren. Ich freue mich das Pierre in der entscheidenden Szene den Kopf nicht zurückzog sondern voll durchzog“, freute sich Aues Trainer Rico Schmitt über den glücklichen Ausgang für sein Team in einem nervenaufreibenden Spiel. Für Le Beau bedeutete dies sein erstes Pflichtspieltor für den FCE. In der nächsten Runde (Viertelfinale) spielen die Auer beim Landesligisten SV Einheit Kamenz. (Burg)
1. FC Lok: Evers - Jülich, Krug, Köllner, Brodkorb - Sommer, Kunert (106. Aßmann), Starke, Schreiber (103. Linkert) - Gugna (79. Engler), Haufe Erzgebirge Aue: Männel - Le Beau, Paulus, Klingbeil, Birk - Hensel - Hiemer, Gambo (ab 97. Sebastian Glasner), Müller (ab 74. Hochscheidt) - Braham, Agyemang (ab 62. Ramaj) Schiedsrichter: Daniel Hartig (Freital) Zuschauer: 3.947 Zuschauer (Bruno-Plache Stadion) Tor: 0:1 Le Beau (116.) Gelbe Karten: Starke (103.) - Hensel (26.), Paulus (86.), Hiemer (110.) |