Spielbericht
33. Spieltag, 10.04.2010
FC Erzgebirge Aue vs. VfL Osnabrück 3-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 10. April 2010
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue bleibt zu Hause ein Macht – 3-0 gegen den Spitzenreiter


Mit einem 3-0, auch in dieser Höhe absolut verdient, gewann die Elf von Trainer Rico Schmitt gegen den Spitzenreiter aus Osnabrück und rückten, bei einem Spiel Rückstand, bis auf einen Punkt auf die Niedersachsen heran. Alle Drei Tore schoss Eric Agyemang. „Ich muss lange zurückdenken wann ich mal in einem Ligaspiel drei Tore gemacht habe“, strahlte der dreifache Torschütze übers ganze Gesicht. Aue bleibt somit im 5. Heimspiel des Jahres 2010 ohne Punktverlust und ohne Gegentor.

Von Anfang an entwickelte sich ein echtes Spitzenspiel mit Torraumszenen auf beiden Seiten. Die Gäste versteckten sich nicht und konnten zunächst an die gute Vorstellung vom vergangenen Wochenende (4-1 gegen Bayern II) anknüpfen und beschäftigten die Gastgeber durch ihr engagiertes Zweikampfverhalten und gefährliche Vorstöße in die gegnerische Hälfte. Krük hatte nach sechs Minuten die erste Schusschance – der Ball ging aber weit über den Kasten von Martin Männel.
Mit zunehmender Spieldauer konnten sich die Gastgeber allerdings immer besser in Szene setzen und tauchten mit Curri, auf der linken Außenbahn, immer gefährlicher vors Tor der Osnabrücker auf. Agyemang (19.) zwang mit einem Kopfball nach Hochscheidt Freistoß, Berbig zu einer ersten Glanzparade. Auch le Beau (21.) probierte es mal mit einem Schussversuch von halb rechts, hatte aber kein Glück. Curri war es dann auch, der in der 24. Minute die Vorarbeit für Agyemang leistete, der Tino Berbig aus kürzester Distanz (7 m) keine Abwehrchance ließ. Er schaltete bei einem abgeprallten Ball von Grieneisen am schnellsten und nutzte den plötzlich freien Raum auf der linken Seite. Sein Querpass, zudem in den Rücken von Tauer, auf Agyemang war präzise gespielt. Die Führung kam zum richtigen Zeitpunkt. Osnabrück hatte in der Folgezeit nun zwar ein leichtes Chancenplus und 6-1 Ecken zur Halbzeit, aber beeindruckend wie kompromisslos die Auer Abwehr spielte. Und Männel zeigte in zwei Szenen seine Stärke. Beim Freistoß von Schnetzler (27.) nahm er die Fäuste zu Hilfe und beim Direktschuss von Lindemann (37.) auf Kopfballvorlage von Kotuljac, reagierte er blitzartig. Ansonsten war vom 13-Tore Sturm Kotuljac|Lindemann nicht viel zu sehen. Aue war immer wieder um schnellen Umkehrspiel bemüht – Hochscheidt (40.) knapp vorbei. Insgesamt war es eine temperamentvolle 1. Halbzeit von beiden die Appetit auf mehr machte.

Dieser Hunger wurde im zweiten Abschnitt fast durchgängig nur vom Gastgeber gestillt. Beeindruckend wie spritzig sie wirkten nach den letzten 3 englischen Wochen. Glasner (51.) und Agyemang (59.) hatte schon das 2-0 auf Fuß bzw. Kopf. Dieses fiel dann völlig verdient nach 62 Minuten, als Hochscheidt einen Freistoß vors gegnerische Tor schlug, der an Freund und Feind vorbei ging bis an den langen Pfosten wo Agyemang lauerte um den Ball ins Tor zu drücken. Danach war Stimmung im Erzgebirgsstadion wie zu alten Zweitligazeiten und die Laola-Welle schwappte ein ums andere Mal durchs Stadionoval. Osnabrück war weiterhin bemüht, oder wie es Trainer Baumann ausdrückte: „In der 2. Halbzeit versuchten wir es mit der Brechstange, aber insgesamt war es zu wenig, was wir gezeigt haben“. Der eingewechselte Ex-Auer „Matze“ Heidrich (146 Spiele für den FCE) hatte mit seiner Kopfballchance (77.), nach Eckball von Lindemann, die einzigste gefährliche Torsituation vorm Tor der Auer. Der Spitzenreiter hatte einfach nichts mehr zu zusetzen. Aue war dem 3-0 näher, als die Osnabrücker dem Anschlusstreffer. Dieses 3-0 fiel dann zum Abschluss auf sehenswerter Weise. Torschütze Agyemang leitete mit einem Rückpass auf Hiemer das Tor (88.) ein. Hiemer setzte den nach vorn gelaufenen Agyemang sofort wieder mit einem langen Ball ein und der fackelte nicht lange und schob den Ball, am weit aus seinem Kasten gelaufenen Torwart Berbig vorbei, ins leere Tor ein.

Matthias Heidrich brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Der Sieg geht für Aue absolut in Ordnung, weil wir zu wenig Torchancen hatten“. Auf die Frage ob er nun seinen ehemaligen Verein den Aufstieg gönnt: „Dagegen habe ich nichts, von mir aus kann Aue auch Erster werden, wenn wir auf den Zweiten Platz landen“. Aues Trainer Rico Schmitt blieb gewohnt sachlich: „Wir haben heute ein Spitzenspiel gesehen das sein Namen auch verdient hatte. Es war ein sehr emotionales Spiel mit einem sensationellen Publikum. Ich freue mich für die Mannschaft die 90 Minuten lang fightete und jetzt den Lohn erntete, denn in den Phasen wo die Spiele ausfielen war es nicht immer einfach für uns“. (Burg)

Aue: Männel - le Beau, Kos, Paulus, Klingbeil - Hensel - Müller (74. Wemmer), Hochscheidt, Curri (86. Hiemer) – Agyemang (90. Stark), Glasner

VfL Osnabrück: Berbig - Engel (55. Siegert), Stang, Barletta, Tauer - Schnetzler, Hansen (72. Heidrich), Grieneisen (67. Schmidt), Krük - Lindemann, Kotuljac

Schiedsrichter: Raphael Seiwert (Merzig-Merchingen)

Zuschauer: 10.900

Tore: 1:0 Agyemang (24.), 2:0 Agyemang (62.), 3:0 Agyemang (88.)

Gelbe Karte: Kos (29.), le Beau (36.) - Kotuljac (29.), Lindemann (87.)

Für le Beau (Aue) war es die 5. gelbe Karte, er muss deshalb im nächsten Spiel pausieren.


"Kopf und Körper ist der größte Gegner demnächst in der kaum Zeit zum durchatzmen bleiben wird", blickte Auers Trainer Rico Schmitt (rechts) voraus auf die nächsten Aufgaben. Foto. Burg