Spielbericht
34. Spieltag, 14.04.2010
Borussia Dortmund II vs. FC Erzgebirge Aue 1-3

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Stadion Rote Erde Dortmund, Mittwoch 14. April 2010
(Kick off 18.30 Uhr)


Aue siegt auch in Dortmund – 3. Sieg in Folge


Mit dem 3. Sieg in Folge untermauerte der FCE Erzgebirge Aue seine derzeitige ausgezeichnete Position im Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga. Mit dem nie gefährdeten 3-1 Auswärtssieg bei Borussia Dortmund II bleiben die Veilchen auf den 2. Tabellenrang in der 3. Liga. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft was sie heute abgerufen hat“, berichtete ein sichtlich zufriedener Trainer Rico Schmitt. Auch die vielen Fragen nach einen möglichen Aufstieg nerven ihn plötzlich nicht mehr: „Wir sind weiter auf die Jagd nach Punkten“, antwortete er mittlerweile selbstbewusst.

Diese Selbstbewusstheit war von Anfang an zu spüren. Aue begann mit Birk für den gesperrte le Beau und Gambo, für den Glasner erst einmal auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. In der Anfangsphase hatten die stark abstiegsgefährdeten Borussen enorme Probleme in der Defensive. „Da passte nichts“, stellte Coach Theo Schneider unumwunden fest. Der diesmal im Sturm spielende Curri prüfte nach 7 Minuten mit einem tollen Weitschuss Höttecke. Noch in der gleichen Minute fällt das 0-1 durch Agyemang (7.). Er scheint in der Form seines Lebens zu sein. Bereits sein 5. Tor von den sechs letzten Toren! Hensel verlängerte eine Hochscheidt-Flanke von links per Kopf auf Agyemang und der macht das Leder mit einer Selbstverständlichkeit rein als sei es das normalste der Welt. Wenig später musste Innenverteidiger Paulus vom Platz. Die Schmerzen von einem Pressschlag gegen Osnabrück kehrten trotz Spritze wieder zurück. Für Ihn kam Hiemer. Klingbeil rückte dafür in die Innenverteidigung und Müller spielte ab sofort rechter Außenverteidiger. Klappte alles prima – wie auch das 0-2 durch Hochscheidt (20.). Hensel schickte Agyemang in die Gasse und der scheiterte freistehend an Hötticke, doch Hochscheidt erfasste die Situation am schnellsten und knallte den Ball aus 14m mit links ins rechte lange Eck. „Wir wollten mit unserer robusten Spielweise den Gegner beeindrucken, was uns nach 20 Spielminuten auch glänzend gelang“, schilderte Schmitt die erfolgreiche Anfangsphase seiner Mannschaft. „Doch dann hatten wir Sorgen mit den einfachen Dortmunder Fußball“. Aue überlies den BVB die Initiative, die stellten etwas um und kamen nun etwas gefährlicher vors Tor der Gäste. Mach 27 Minuten musste Männel seine Fäuste zu Hilfe nehmen nach einem Freistoß von Tyrala. Der Anschlusstreffer von Ginczek (31.) war nicht ganz unverdient, auch wenn er etwas glücklich zustande kam. Nach einem Freistoß von Tyrala fällt der abgewehrte Ball Ginczek an der Strafraumkante genau vor die Füße und der fackelte nicht lange. Männel streckte sich vergebens. Schon 2 Minuten später hätte Agyemang aber den alten Abstand wieder herstellen können. Einen hohen Ball von Hochscheidt nimmt der Torschüze vom Dienst volley aus 7 Meter, doch Höttike reagierte glänzend. Bis zur Halbzeit der insgesamt sehr fairen Partie spielten die Veilchen selbstbewusst weiter nach vorne mit teilweise gut angelegten Angriffen. Die Mannschaft konnte sich aber nie ganz sicher wiegen, weil die Dortmunder trotz Rückstand unbekümmert spielten. Hinten mussten Kos und Co immer auf der Hut sein.

Das Stadion Rote Erde (1926 eröffnet) kurz vor Abpfiff Dortmund II vs. Aue (1-3). Foto: Burg

Zur Halbzeitpause ermahnte Schmitt seine Mannen den Schalter wieder umzulegen, was auch in beeindruckender Art und Weise gelang. Zuerst mussten die knapp 300 mitgereisten Auer Schlachtenbummler ein Schock verdauen. Agyemang knickte im Laufduell unglücklich um und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. „Ich hoffe das es für das Kiel Spiel reicht“, blickte der Angreifer nach dem Spiel optimistisch in die Zukunft. Glasner kam für Agyemang und die Mannschaft steckte auch diesen Rückschlag weg. Eine schöne Angriffskombination über Curri und Hochscheidt schoss Hiemer (57.) etwas überhastet übers Tor der Dortmunder und Müller (58.) prüfte Höttecke mit einem Super-Knaller. In dieser Phase bissen sich die Veilchen förmlich in der Hälfte des Gegners fest. Das Kopfballtor des kleinen Curri (59.) war dann förmlich wie eine Erlösung für den eigenen Anhang. Hochscheidt´s toller Schuss landete ans Quergebälk und den zurückspringenden Ball köpfte der kleinste Auer Spieler gedankenschnell ins Tor. Höttecke hechtete zwar noch hinterher bekam den Ball aber nicht mehr richtig zu fassen. „Danach hatten wir sie dann gut in Griff“, resümierte Skerdi, der in der zweiten Halbzeit immer stärker wurde. Enttäuscht zeigte sich Dortmunds Trainer Schneider über den Verlauf des zweiten Durchgangs aus seiner Sicht: „weil wir uns auch viel vorgenommen hatten. Aue hatte im Mittelfeld die Räume eng gemacht und somit konnten wir keinen richtigen Druck aufbauen. Erzgebirge Aue war hier mit Abstand die stärkste Mannschaft die hier auftrat, sie waren sehr ballsicher“. Dieses Lob ging bei Aues Trainer Schmitt natürlich runter wie Öl. Seine Spieler schaukelten die Partie sicher nach Hause und waren eigentlich dem 4-1 näher als Dortmund dem Anschlusstreffer. Ein Schuss von Öztekin (65.) und eine Chance vom Ex-Magdeburger Kullmann (83.) waren zu wenig um die Auer Hintermannschaft zu beeindrucken. Der emsige Hiemer (69.) und Glasner (75.) mit einem Kopfball ans Außennetz hatten noch gute Möglichkeiten auf weitere Veilchen-Tore. (Burg)

Bor. Dortmund II: Höttecke - Vrzogic, Sobiech, Evers, Neumeister – Kaptan (25. Ginczek), Piossek (75. Stiepermann), Tyrala, Nottbeck - Kullmann, Hille (62. Öztekin)

FC Erzgebirge Aue: Männel - Klingbeil, Kos, Paulus (14. Hiemer), Birk – Hensel – Müller, Gambo (70. Stark), Hochscheidt, - Curri, Agyemang (55. Glasner)

Schiedsrichter: Eduard Beitinger (Regensburg)

Zuschauer: 1.406 (davon 290 Auer Schlachtenbummler| Quelle: BVB)

Torfolge: 0:1 Agyemang (7.), 0:2 Hochscheidt (20.), 1:2 Ginczek (31.),
1:3 Curri (59.)

Gelbe Karten: Höttecke (37.), Vrzogic (78.) - keine

Pressekonferenz im SUGNAL-IDUNA-PARK Dortmund. "Wir standen stabil in der Abwehr und konnten unsere Zweikampfstärke ausspielen", meinte Aues Coach Rico Schmitt (rechts) Foto: Burg