Unverändert kamen beide Mannschaften aus den Halbzeitkabinen und Gäste-Trainer Schmitt kam sofort nach eigenen Aussagen kurz ins schwitzen. Erst verpasste der freistehende Strohdiek (47.) eine Eingabe von Brückner nur ganz knapp mit dem Kopf und wenig später schob der Kolumbianer Mosquera (50.) denn Ball völlig freistehend vor Männel, völlig unverständlich für den eigenen Anhang, links neben das Tor. Aues Torwart lag in dieser Szene schon am Boden. Danach pegelte sich das Geschehen fast wieder auf dem Niveau der 1. Halbzeit ein. Bei den Gästen aus Aue waren alle bemüht keine Frage, doch das gewisse Etwas fehlte irgendwie im Spiel nach vorn. Hensel (55.), Schlitte (61.) und Curri (73.) bei einem Konter, hatten zwar alle gute Schusschancen, es fehlte jedoch die letzte Konsequenz vorm gegnerischen Tor. Zum Glück ließ hinten die Abwehr so gut wie nichts anbrennen. Fast schon herausragend Adli Lachheb, der kam aus Halle (4. Liga) und spielte einen Klasse-Innenverteidiger mit einem feinem Auge - soll heißen, sein Stellungsspiel war vom feinsten. Als Trainer Schmitt in der 74. Minute frische Kräfte brachte, war auch nötig bei den Sauna-Temperaturen unten auf dem Rasen, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die eingewechselten Neuzugänge Enrico Kern (von Hansa Rostock) und Tobias Kempe (Bremen II) hauchten den Auer Angriffsspiel sofort wieder Leben ein und Aue hatte sofort hochkarätige Chancen. Hochscheidt (75.) setzte einen abgewehrten Ball aus 3 Metern freistehend über den Kasten. Vorausgegangen war ein schöner Seitenwechsel von Schlitte auf Kempe, der mit einem Hechflugkopfball aus spitzen Winkel am Paderborner Torwart Masuch scheiterte. Nur eine Minute später stand Hochscheidt wieder im Blickpunkt, scheitert aber bei einem Konter am herauslaufenden Masuch. Danach kam Wemmer für den angeschlagenen Hochscheidt in die Partie und fügte sich ebenfalls nahtlos ein. Das Spiel hatte binnen kürzester Zeit eine 180 Grad Wendung genommen. Jetzt war es ein Klasse Fight von beiden Mannschaften, denn auch Paderborn wollte sich vor seinen Zuschauern nicht blamieren. Nachdem Hensel (85.) bei einer Kern Ablage zu lange zögerte anstatt den Ball direkt zu nehmen, mussten die 460 mitgereisten Auer Schlachtenbummler noch bange Schlussminuten überstehen. Krause (87.) per Kopf, Alushi (89.) mit einem Fernschuss und wieder Krause (90.) frei vor Männel, kamen noch zu guten Chancen auf Seiten der Paderborner. Die haderten am Ende mit sich selbst: "Diese Niederlage ist ärgerlich für uns, weil wir quasi drum gebettelt haben", meinte ein frusttierter SCP-Trainer Andre Schubert.
SC Paderborn 07: Masuch - Mohr, Wemmer, Strohdiek, Gonther - Krösche, Alushi, Brückner, Guie-Mien (86. Krause) - Mosquera (71. Klotz), Brandy (65. Daghfous) FC Erzgebirge Aue: Männel - Le Beau, Paulus, Lachheb, Klingbeil - Schröder, Hensel - Schlitte, Hochscheidt (79. Wemmer), Curi (74. Kempe) - Glasner (74. Kern) Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf) Zuschauer: 6.166 (davon 460 Auer Schlachtenbummler|Quelle: Ticketservice SCP) Tor: 0-1 Hensel (90+2.) Gelbe Karten: - / Kempe (76.) |