Spielbericht
5. Spieltag, 22.09.2010
TSV 1860 München vs. FC Erzgebirge Aue 0-0

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Allianz-Arena München, Mittwoch 22. September 2010
(Kick off 17.30 Uhr)


Auer Abwehrbollwerk hält dicht


Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat die Stimmung auf der für diese Woche geplanten Oktoberfest-Party des TSV 1860 München zumindest etwas verdorben. Bei den Löwen, wo die Auer zuletzt am 16. Dezember 2007 mit 0:5 arg unter die Räder gekommen waren, erkämpften sie gestern Abend in der Allianz-Arena ein leistungsgerechtes 0:0. Damit stehen bei der Mannschaft von Trainer Rico Schmitt nach dem 5. Spieltag zehn Punkte zu Buche. Eine Bilanz, die dem Aufsteiger vor Saisonbeginn nur die wenigsten zugetraut hatten.
In einem insgesamt schwachen Zweitligaspiel wäre für die Auer sogar ein Sieg möglich gewesen. Doch so dicht das Abwehrbollwerk stand, so ungenau war das Kombinationsspiel. Dadurch waren im gesamten Spielverlauf fast keine Tormöglichkeiten zu verzeichnen. Das sah auch Schmitt so. "Wir hätten bei Ballgewinn den Nebenmann besser sehen müssen. Das waren mir im Vorwärtsgang zu viele einfache Fehler", legte der Coach trotz des Punktgewinns eine kritische Elle an. Von Anfang an verlegte sich der FC Erzgebirge fast ausnahmslos auf die Abwehrarbeit, ohne gegen die fast ängstlich agierenden Münchner mehr entgegenzusetzen.
Die Auer hatten es in dieser Phase vor allem ihren beiden Innenverteidigern Thomas Paulus und Adli Lachheb zu verdanken, dass die 1860-Stürmer Lauth und Lakic kaum zur Entfaltung kamen. "Man hat gesehen, dass wir uns immer besser einspielen. Die Laufwege stimmen. Da ist es schwer, uns so schnell auszuspielen", meinte Paulus. Gefährlich wurde es für Aue vor allem, wenn auf der rechten Seite Aigner in Szene gesetzt wurde, mit dem Klingbeil zunächst einige Probleme hatte. Doch die Flanken waren jeweils zu ungenau.
Wenn die Erzgebirger einmal ihre Hemmungen ablegten, konnten sie durchaus für Gefahr vor dem von Kiraly gehüteten Münchner Tor sorgen. Nach einer Ecke von Curri (18.) blieb der Nachschuss von Paulus jedoch in der Abwehr der Löwen hängen. Bei einem Fernschuss von Schröder (25.) zeigte der ehemalige ungarische Nationaltorhüter zwar Unsicherheiten, konnte den Ball jedoch halten.
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Gastgeber ihre Offensivbemühungen, ohne zunächst große Wirkung zu erreichen.
Gefahr für den FCE entstand meist aus Standardsituationen. Abwehrspieler Bell verfehlte zwei Mal per Kopf den Ball. In der 60. Minute lag bei den Fans der Münchner der Torschrei schon auf den Lippen, doch Mittelfeldspieler Aigner traf freistehend am Fünfmeterraum den Ball nicht richtig und köpfte um Zentimeter am Pfosten vorbei.
Damit war es im Prinzip auch mit der ganzen Herrlichkeit der Gastgeber vorbei. In der Schlussphase bestimmten die Auer mehr und mehr das Geschehen. Anstatt aber die Unsicherheiten des Gegners konsequent auszunutzen, schien man mit dem Punktgewinn zufrieden zu sein. Fast hätte 1860 München diese Rechnung noch durchkreuzt. Doch Lauth (88.) traf mit seinem Kopfball nur die Lattenoberkante.
Apropos Oktoberfest. Eigentlich stand ursprünglich auch bei den Auern ein Besuch auf der Theresienwiese auf dem Programm. Doch letztlich entschied Trainer Schmitt gemeinsam mit dem Mannschaftsrat, davon abzusehen. Am Sonnabend steht das nächste schwere Auswärtsspiel in Bielefeld an. Und darauf soll die gesamte Konzentration gelegt werden. Denn auch die zehn Punkte sind für den Aufsteiger noch lange kein Ruhekissen. (FP)

TSV 1860 München: Gabor Kiraly - Antonio Rukavina, Stefan Bell, Mate Ghvinianidze, Stefan Buck - Stefan Aigner, Florin Lovin, Aleksandar Ignjovski, Daniel Halfar - Benjamin Lauth, Djordje Rakic; Trainer: Reiner Maurer

Eingewechselt: 67. Alexander Ludwig für Florin Lovin, 77. Moritz Leitner für Daniel Halfar

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre le Beau, Adli Lachheb, Thomas Paulus, René Klingbeil - Fabian Müller, Oliver Schröder, Jan Hochscheidt, Marc Hensel, Skerdilaid Curri - Sebastian Glasner; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 71. Enrico Kern für Sebastian Glasner, 75. Tobias Kempe für Jan Hochscheidt, 90+2. Tomasz Kos für Fabian Müller

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 17.600 (davon 1.250 Auer Fans/Quelle: Ticketservice 1860 München)

Gelbe Karte: Alexander Ludwig / Jan Hochscheidt, Marc Hensel