Spielbericht
13. Spieltag, 21.11.2010
FC Erzgebirge Aue vs. Alemannia Aachen 2-1

2

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1

Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 21. November 2010
(Kick off 13.30 Uhr)


Aues beeindruckende Serie hält – Lachheb und Hochscheidt treffen für die Veilchen und schießen Aue wieder zurück an die Tabellenspitze


Jubel im Erzgebirge – der FCE ist zurück auf den ersten Platz in der 2. Bundesliga. Durch einen völlig verdienten 2-1 Heimsieg über den Liga-Dino Alemannia Aachen (alleiniger Spitzenreiter in der ewigen 2. Liga Tabelle) kannte der Jubel im Auer Erzgebirgsstadion nach Abpfiff von Schiedsrichter Günter Perl fast keine Grenzen. „Was die Mannschaft in der 1. Halbzeit gespielt hat, war für ihre Möglichkeiten hervorragend“, fand Aues Trainer nur lobende Worte nach der zum Ende hin spannenden Partie. Er konnte nach dem Remis beim KSC wieder auf Innenverteidiger Paulus zurückgreifen. Außerdem rückte Glasner für Kern (Grippe) in den Angriff. Aue begann druckvoll und ging sofort in die Offensive. Schon nach 94 Sekunden klärte Aachens Torwart Hohs einen Schröder Schuss zur Ecke. Danach mühten sich die Veilchen sichtlich, brachten es aber nicht fertig Aachens Hintermannschaft ernsthaft in Gefahr zu bringen. Aachen versteckte sich ebenfalls nicht, hatte aber bis auf einen Junglas Schuss (6.) und eine gefährliche Flanke von Stieber (17.) auch nichts ernsthaftes zu bieten. Männel zeigte sich bei beiden Situationen sehr aufmerksam. Erst nach 20 Minuten wurde der Druck der Gastgeber höher. Erst verpasste Hensel (19.) per Kopfball-Tiefflug aus nur 3 Metern das Gehäuse und wenig später kam Klingbeil (21.) nicht richtig zum Kopfball. Beide Male hatte Kempe gefährlich vors Alemannia-Gehäuse geflankt. Wie so oft musste aber in dieser Phase ein Standard herhalten um in Führung (24.) zu gehen. Eckball von Kempe gefährlich an den 5m Raum geschlagen und von Alemannia Verteidiger Casper springt der Ball zu Lachheb der den Ball resolut aus 2 Metern unter die Latte drischt. Jetzt waren die Platzherren die tonangebene Mannschaft auf dem Platz und kannten nur noch eine Richtung – nach vorn. Aachen igelte sich förmlic ein. Die Gäste hätten sich auch über einen höheren Rückstand nicht beschweren können. Hochscheidt (30.) und Glasner (37.) hatten gute Chancen mindestens auf 2-0 zu erhöhen. Beide waren zudem gut herauskombiniert. Erst verhinderte Aachens Torwart Hohs den Treffer nach platzierten Flachschuss von Hochscheidt und bei Schlittes Flanke von der rechten Seite klärt Herzig im letzten Moment vorm einschussbereiten Glasner. Aachen versuchte gegenzuhalten, doch der 17m-Schuss von Stehle (39.) war zu schwach für Männel und auch beim Durchbruch von Stieber (45.) über links zeigte Männel keinerlei Schwächen. Beeindruckend auch was Kempe im Auer Mittelfeld läuferisch bot und fast an jeden Angriff beteiligt war. Hier wächst ein weiteres Auer-Juwel heran.

Aachens Coach Peter Hyballa reagierte in der Halbzeit und stellte auf eine 4-3-3-Formation um. Die Gäste präsentierten sich nun wesentlich engagierter und waren sichtlich um den Ausgleich bemüht. Fast hätte es schon vier Minuten nach Wiederanpfiff geklappt: Höger bediente Gueye im Strafraum mit einem blitzschnellen Zuspiel, doch der zur Pause eingewechselte Gueye zielte den Ball genau Männel in die Arme (49.). Nur eine Minute zuvor hatte Hensel die grosse Möglichkeit auf 2-0 zu erhöhen, sein Kopfball ging aber aus Nahdistanz vorbei. Die Flanke kam von Klingbeil. Die Tivoli-Kicker machten weiter das Spiel, hatten mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, doch es waren die Veilchen, die die Alemannia nach gut einer Stunde mitten ins Herz trafen: Mitten in der Aachener Vorwärtsbewegung schickte Hensel Hochscheidt per Kopf auf die Reise. Der schüttelte Casper ab und vollstreckte eiskalt (61.). Die Gastgeber danach wie befreit und entfesselt. Leider reichte dieser Zustand nur rund sechs Minuten, weil Schir Perl bei einen Zweikampf von Schlitte gegen Gueye plötzlich auf den Punkt zeigte. Höger verwandelte unbeeindruckt trotz der Pfiffe zum 2-1 Anschlußtreffer (67.). Männel ahnte die Ecke konnte gegen den scharfen und platzierten Flachschuss unten rechts aber nichts ausrichten.
Die Alemannen waren zurück im Spiel und hatten nun wieder mehr von der Partie. Immer wieder kamen sie mit schnellen Umkehrspiel vors Auer Tor, richtig echte Torgefahr entfachten sie aber auch nicht. Aues Souveränität aus der 1. Halbzeit war zwar nun weg, doch nun lauerten sie auf sich ständig bietende Konterchancen. Acht Minuten vor dem Ende musste die Alemannia richtig durchpusten: Feisthammel und Herzig behinderten sich gegenseitig, so dass der eingewechselte Ramaj alleine vor Hohs zur Chance kam, mit seinem Heber aber die Entscheidung verpasste (82.). Danach hatten Schlitte (87.), Hohs rettete gegen ihm im herauslaufen und wieder Ramaj (88.) schon für die Entscheidung sorgen können. Aue war dem 3-1 näher als Aachen dem Ausgleich. In der letzten Spielminute war der Schuss von Gueye für Männel zu schwach und im Gegenzug rutschte Schlitte am langen Pfosten an einem abgewehrten Ball von Aachens Torwart vorbei. Die dreiminütige Nachspielzeit brachten die Auer ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Runden.
Der gute zweite Durchgang für Aachen reichte am Ende nicht mehr für einen Punktgewinn beim neuen Tabellenführer der Zweiten Liga.

Für Aachens Trainer Peter Hyballa war Aue im ersten Abschnitt die spielbestimmene Mannschaft: „Wegen ihren vielen langen Bällen ist es schwierig gegen Aue zu spielen. Das ist ihre Qualität. Wir konnten einfach nicht dagegen halten, trotzdem wir in der 2. Halbzeit dann umgestellt haben. Aber außer dem Elfer bekamen wir nicht viel gebacken“. Aues Trainer Rico Schmitt konnte wie in den Wochen zuvor nichts anderes verkünden. „Bei uns herscht Einigkeit über die nächsten Ziele und da brauchen wir auch nichts anderes zu verkünden“. (Burg)

Aue: Männel – le Beau, Paulus, Lachheb, Klingbeil (76. Birk) – Schröder, Hensel – Hochscheidt (81. Müller), Kempe, Schlitte – Glasner (70. Ramaj)

Aachen: Hohs – Achenbach, Herzig, Stehle (46. Gueye), Casper (64. Demai) – Feisthammel, Junglas – Stieber (77. Lubasa), Arslan, Höger - Auer

Schiedsrichter: Günter Perl (München)

Zuschauer: 10.636

Tore: 1-0 Lachheb (24.), 2-0 Hochscheidt (61.), 2-1 Höger (67.-Foulelfmeter)

Gelbe Karten: - | Stehle (21.)


Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg