Spielbericht
24. Spieltag, 28.02.2011
FC Augsburg vs. FC Erzgebirge Aue 2-1

2

:

1

Impuls-Arena Augsburg, Montag 28. Februar 2011
(Kick off 20.15 Uhr)


Klassespiel von Aue am Montag – Veilchen schafften nicht den Sack zu zubinden


Verständliche Enttäuschung nach dem Spiel in den Reihen der Auer Veilchen. In einem über weite Strecken mitreißenden und nie langweiligen Montagsspiel der 24. Runde unterlagen die Gäste aus dem Erzgebirge knapp mit 1-2 in der Fuggerstadt. Aues Verteidiger René Klingbeil äüßerte sich unmittelbar nach dem Spiel: „Der Sieg für uns lag auf dem Tablet. Leider haben wir das Angebot nicht genutzt, weil Augsburg eben auch eine Klassemannschaft ist“. Mit Blick auf die nächsten Aufgaben die da heißen 1. FC Union am Sonntag fügte er hinzu: „Wir brauchen den Kopf aber nicht in den Sand zu stecken“.

Aues Trainer Rico Schmitt musste im Vergleich zum Heimsieg über Bielefeld (3-0) seine Mannschaft umstellen. In der Innenverteidigung spielte der wiedergenesene Kapitän Kos für den verletzten Paulus (Schleimbeutelentzündung im Beckenbereich). Aufstiegskandidat FC Augsburg zeigte sofort nach Anpfiff der Partie Präsenz im eigenen Stadion und wollte sich nichts vormachen lassen. Sie hatten mehr Ballbesitz aber mehr als eine leichte optische Überlegenheit brachten sie nicht zustande. Die Gäste mussten in der Anfangsphase zwei kleine Wackler in der Abwehr überstehen, doch Männel zeigte sich bei den Vorstößen von Leitner (2.) und Oehrl (9.), die plötzlich vor ihm auftauchten, hellwach. Danach stellten sie sich immer besser auf das Augsburgewr Spiel ein, obwohl nach vorn erst einmal nichts ging, weil ihr Aufbauspiel noch zu fehlerhaft und umständlich war. Außnahme war die 6. Minute, indem Hochscheidt im gegnerischen Sechszehner zum Schuss kam, der aber für Jentzsch keine Probleme darstellte. So nach 20 Minuten kippte das Spiel immer mehr zu Gunsten der Gäste und das Geschehen verlagterte sich in Richtung Augsburger Tor. Beim platzierten Kopfball vom aufgerückten Lachheb (21.), nach Eckball Kempe, musste Jentzsch schon sein ganzes Können aufbieten um den Ball mit einer Hand aus den rechten Winkel zu kratzen. Jetzt trauten sich die Veilchen immer mehr zu. Von Augsburg war so gut wie nichts mehr zu sehen. Torwartt Jentzsch blieb der beste Spieler in dieser Phase für seine Farben. Einen Freistoß von Curri (26.) lenkte er zur Ecke. Drei Minuten später lag der Führungstreffer für die Gäste gleich zweifach in der Luft. Zuerst narrte Hochscheidt Sankoh im Sechzehner und scheiterte dann aus 14 Metern am stark reagierenden Jentzsch. Der abgewehrte Ball sprang Kempe direkt vor die Füße der vielleicht einen Tick zu überhastet abschloß und den FCA-Schlussmann nicht überwinden konnte. Am Ende dieser rassigen Szene rettete Sankoh per Grätsche gegen den nachsetzenden Kempe. Danach verflachte das Match jedoch zusehends. Beide Mannschaften traten in der Offensive kaum mehr in Erscheinung. Erst nach 36 Minuten tauchten die Augsburger vorm Gäste Tor nach langer Pause auf, doch beim Schuß von Werner, hatte Männel keinerlei Probleme. Torlos ging es in die Kabinen, von lautstarken Pfiffe der FCA Fans begleitet.

Blick aus dem Gästeblock in der impuls Arena vor dem Anstoß. Foto: Burg

Die zweiten 45 Minuten hatten insgesamt mehr zu bieten. Zuerst köpfte Oehrl aus dreizehn Metern unbedrängt drüber (50.), ehe es auf der Gegenseite einschlug: Nach feiner Vorarbeit von Schlitte musste Hensel die Kugel aus zehn Metern nur noch ins leere Tor schieben (52.). Vorausgegangen war ein simpler Freistoß aus dem Anstoßkreis von Lachheb, Kern verlängert per Kopf auf Schlitte und dessen Rückpass, „Ich hörte Marc klar und deutlich rufen“, konnte Hensel eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben. Grenzenloser Jubel beim mitgereisten Auer Anhang. Die Hausherren versuchten sofort den Druck zu erhöhen. Aue im Glück, als Werner (56.) aus spitzen Winkel nur den rechten Pfosten traf und den Nachschuss parierte Männel per Fußparade gedankenschnell. Die Gäste waren nun in einer leichten Konterstellung. FCA-Trainer Jos Luhukay riskierte viel, nahm Innenverteidiger Möhrle heraus und brachte mit Rafael einen weiteren Stürmer. Dieses Risiko machte sich im weiteren Spielverlauf bezahlt, erläuterte Aues Trainer Rico Schmitt in der Pressekonferenz. In der vielleicht entscheidenen 64. Minute im Spiel, hatte es der FCA nur seinem Schlussmann Jentzsch zu verdanken, der spektakulär erst gegen Kempe und im Nachschuß gegen Kern (Fußparade) parierte, dass Aue nicht auf 2-0 erhöhen konnte. Eine Minute danach, quasi im Gegenzug, passte Leitner mustergültig in den Lauf von Rafael, der sich bedankte und den Ball aus zehn Metern eiskalt ins lange Eck zum 1:1 zum Ausgleich einschoß. Beflügelt vom Ausgleich drückten die Schwaben nun weiter per Powerplay nach vorne. Die Gäste konnten sich kaum befreien. Eine Flanke von Bellinghausen (70.) tanzte auf dem Torgestänge des Auer Tores und als Oehrl (71.) Kos austanzte, war Männel zur Stelle. Das 2-1 lag da schon in der Luft, das dann nach Freistoß von Thurk fiel. Callsen-Bracker setzte sich im Kopfballduell gegen le Beau durch und nickte zum vielumjubelten Führungstreffer ein (72.). Männel war noch dran, konnte den platzierten Ball aber nicht mehr aufhalten. Die Gäste zeigten sich von den Gegentoren geschockt und hatten danach im Grunde nichts mehr zuzusetzen. Auch die Hereinnahmen von Strauß, Glasner und Milchraum brachten keinen frischen Wind. Der Wille sich aufzubäumen war zwar da, aber der Mut war weg. Kempe, mit unglaublichen 110 Ballkontakten (Spitzenwert auf dem Platz), rieb sich nun mit nutzlosen Einzeldribblings auf. In den dreiminütigen Nachspielzeit spielten sie zwar alles oder nichts, doch wirklich entscheidend kamen sie nicht mehr vors Ausgburger Tor. Der FCA brachte den Sieg clever über die Zeit und blieb im vierten Spiel in Serie ungeschlagen.

Nach dem Spiel gab es viel Lob vom Gegner. „Wir sind erst nach dem Gegentor so richtig aufgewacht. Aue zeigte uns unsere Grenzen auf. Sie haben sich hier bei uns sehr, sehr gut verkauft und hätten uns schon in der ersten Halbzeit abschießen können“, sprach Augsburg Torwart Simon Jentzsch ehrliche Worte. FCA-Coach Jos Luhukay: „Großes Respekt an Aue. Die haben uns unglaublich geärgert und waren eine Stunde lang die bessere Mannschaft. Nicht umsonst stehen sie soweit da oben. Das ist kein Zufall“. (Burg)

Aue: Männel - Le Beau, Lachheb, Kos, Klingbeil - Hochscheidt, Hensel -
Schlitte (74. Strauß), Kempe, Curri (83. Milchraum) – Kern (74. Glasner)

Augsburg: Jentzsch - Verhaegh, Möhrle (56. Rafael), Sankoh, de Jong - Kwakman, Callsen-Bracker - Leitner, Werner (60. Bellinghausen) - Oehrl, Turk (77. Brinkmann)

Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)

Zuschauer: 15.731 (davon 850 Auer Schlachtenbummler. Quelle: Ticketservice FCA)

Tore: 0-1 Hensel (52.), 1-1 Rafael (65.), 2-1 Callsen-Bracker (72.)

Gelbe Karten: Callsen-Bracker (51) – Lachheb (28.)

Spiel-Statistik
Ecken: 3 - 5
Flanken: 18 - 19
Ballbesitz: 60% - 40%
Fouls: 8 – 12
Abseits: 3 – 2
Meiste Ballkontakte: de Jong (98) - Kempe (110)


Pressekonferenz in Augsburg. Foto: Burg


mitgereiste Auer Schlachtenbummler 2010/11

Sa.21.08. – Paderborn 1-0 | 460
Fr.10.09 – Osnabrück 2-3 | 220
Mi. 22.09. -1860 München 0-0 | 1.250
Sa. 25.09. - Bielefeld 1-0 | 300
Fr. 15.10. - Union 1-1 | 1.300
Fr.. 29.10. -Fürth 2-1 | 1.700
Fr. 12.11. - Karlsruhe 1-1 | 650
So. 28.11. - Cottbus 0-6 | 1.050
So. 12.12. - Hertha 0-2 | 10.000
Mo. 24.01. - Bochum 0-2 | 400
So.06.02. - Duisburg 1-3 | 480
Mo. 28.02. - Augsburg 1-2 | 850