Spielbericht
33. Spieltag, 08.05.2011
FC Erzgebirge Aue vs. Hertha BSC 0-2

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Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 08. Mai 2011
(Kick off 13.30 Uhr)


Aue verabschiedet sich mit Niederlage vom heimischen Publikum



Nichts zu holen war für die Lila-Weißen zum letzten Heimspiel der Saison gegen Aufsteiger Hertha BSC. Gegen eine extrem effekiv spielende Hertha, wie sich Aues Trainer Schmitt ausdrückte war nichts zu holen. „Sie sind ein würdiger Meister“, fügte er hinzu und versuchte auch gleich zu erklären woran es lag das die Veilchen über weite Strecken ohne echte Durchschlagskraft blieben: „Wir haben uns sehr bemüht, es sollte aber nicht sein. Auch weil die Präzision fehlte und bei manchen zu viel Überhast dabei war. Hertha machte uns vor wie geradliniger Fussball aussieht“.

Vor dem Spiel war aus dem Auer Lager zu hören, das Team werde sich im letzten Saison-Heimspiel vor ausverkauften Haus mit einer guten Leistung von seinen treuen Fans verabschieden. Doch aus dem "Fest" wurde nichts. Dabei machte die erste Viertelstunde noch Hoffnung: Aue beginnt mit viel Spielfreude, hat mehr vom Spiel und zwei gefährliche Situationen im Ansatz. Hochscheidt setzt Curri (6.) schön in Szene – dem aber der Ball verspringt und als Curri Ramaj (12.) steil schickt fand sich kein Abnehmer in der Mitte. Hertha, die gleich sechs Stammspieler ersetzen mussten, sah sich das alles erst einmal an und zeigte sich nach 13 Minuten zum erstenmal vor dem Auer Tor, doch der Schuß von Ronny ging links vorbei. Der nächste Angriff der Berliner brachte aber dann gleich die 0-1 Führung. Ein eingeleiteter Angriffsversuch von Männel kam prompt zurück. Dabei nahm Ramos den Ball mit der Brust an, lief ein paar Schritte, schüttelte Klingbeil ab und versenkte den Ball souverän unten links (14.). Mit der Führung im Rücken setzte Herthas Notelf ihre Strategie konsequent um. Die Gäste griffen Aue extrem früh in deren Hälfte an. Herthas Trainer Babbel hatte gewarnt, dass man Aue tunlichst weit weg vom eigenen Tor halten sollte. Mit Ausnahme einer kitzligen Situation gelang das auch recht gut. In der 32. Minute hatte Herthas Torwart Burchert Glück, dass Hochscheidt mit einem fulminanten Flachschuss nur den rechten Pfosten traf. Der nachsetzende Ramaj bediente Curri, doch der ließ sich mit einem Ringkampf gegen Neumann ein. Schiedsrichter Meyer sah keine Veranlaßung hier auf Elfmeter zu pfeiffen, denn der kleine Curri hebelte Neumann förmlich aus. Mehr ließ die Berliner Innenverteidigung um Mijatovic und Neumann nicht zu. Aues Trainer Schmitt monierte nach dem Spiel auch die vielen hohen Eingaben von den Flügelpositionen (Schlitte, Hochscheidt). „Hier muss einfach mehr Präzision vom Spieler kommen. Daran müssen wir noch arbeiten“.
Kurz vor der Pause fiel dann doch noch das 0:2 - und es sah wieder spielend leicht aus: Mit einem Pass direkt in die Schnittstelle der Auer Verteidigung spielte Perdedaj mustergültig Friend frei. Der Kanadier behielt die Übersicht gegen den winkelverkürzenden Männel und schlenzte den Ball überlegt ins Netz (44.) Das war schon die Entscheidung gegen Aue. „Das 0-2 war ein Nackenschlag für uns“, kommentierte Trainer Schmitt.

Nach dem Seitwenwechsel waren die Platzbesitzer mit zwei zusätzlichen Offensivkräften (Kempe und Glasner) anfangs wirklich um eine Ergebniskorrektur bemüht. Hensel (46.) und Curri (48.) fanden bei ihren Schüssen aber nicht das Tor. Hertha ließ es ruhig angehen und schaltete auf Ergebnis-Verwaltung. Aues Angriffsversuche waren viel zu harmlos und arm an Kreativität. Torchancen konnte man so an einer Hand abzählen: Der etwas nervös wirkene Berliner Keeper Burchert läßt einen Schrägschuss von Kempe (60.) prallen und wieder Kempe (64.), der einen Angriff zu überhastet abschließt als den besser postierten Nebenmann zu bedienen. Glück hatte man, als Klingbeil einen Ball leichtfertig gegen Rukavytsya (63.) vertändelte und Männel den Fehler wieder ausbügeln musste. Letztlich machte Hertha in Halbzeit zwei nur noch das Nötigste und kam ohne großen Aufwand zu drei Auswärtspunkten. Die letzten 20 Spielminuten verflachte das Spiel immer mehr und hatte nur noch Freundschaftsspiel Charakter. In der 90. Minute unterstrichen die heimischen Zuschauer ihre Verbundenheit zum Verein und erhoben sich klatschend von ihren Plätzen.

Für Aues Mittelfeldspieler Marc Hensel war Hertha nun mal die beste Mannschaft der Liga in der Saison. „Man muß dies einfach auch anerkennen. Wir sind noch eine junge Mannschaft und müssen noch viel lernen. Um ganz vorne mitzuspielen hat einfach was gefehlt“. Realistische Worte.

Markus Babbel (Berlin): "Ich freue mich wahnsinnig für die Jungs das sie es geschafft haben das I-Tüpfelchen auf die tolle Saison zu setzen mit dem Meistertitel. Beide Mannschaften wirkten etwas müde, doch wir waren in den entscheidenen Situationen einen Tick konzentrierter. Über 90 Minuten war der Sieg von uns nicht unverdient, obwohl wir auch mit einem Remis gut leben hätten können“.

Im Anschluss der Partie gab es die Ehrung zum FCE-Fußballer des Jahres 2010/11. Sieger wurde, mit nur 3 Punkten Vorsprung, Marc Hensel vor Martin Männel und Skerdilaid Curri.
Die Umfrage wird seit 1998 durchgeführt, also heuer zum 13. Mal. Federführend ist immer die Redaktion des Auer Fanzine SCHACHTSCHEISSER. Anfangs im Kalenderjahr Rhythmus durchgeführt, wurde sie später (ab der Saison 2002/03) dem Spieljahr angepasst.

Alle bisherigen Sieger der Umfrage:
1.=1998 - Steven Zweigler
2.=1999 - Harun Isa
3.=2000 - Udo Tautenhahn
4.=2001 - Holger Hasse
5.=2002/03 - Petr Grund
6.=2003/04 - Skerdilaid Curri
7.=2004/05 - Skerdilaid Curri
8.=2005/06 - Tomasz Bobel
9. =2006/07 - Andrzej Juskowiak
10.=2007/08 - Skerdilaid Curri
11.=2008/09 - Tomasz Kos
12.=2009/10 - Martin Männel
13.=2010/11 - Marc Hensel

Aue: Männel – Müller (46. Glasner), Paulus, Klingbeil, Birk – Schröder (46. Kempe), Hensel – Schlitte, Curri (77. Strauß), Hochscheidt - Ramaj

Hertha: Burchert – Lell, Mijatovic, Kobiashvili, Neumann – Lustenberger, Perdedaj (83. Janker) – Rukavytsya (67. Domovchiyski), Ronny (80. Schulz) – Friend, Ramos

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Tore: 0-1 Ramos (14.), 0-2 Friend (44.)

Gelbe Karten: Schröder (24.) - Perdedaj (24.), Neumann (34.)

Foto: Burg

Statistik:
Ecken: 0-3
Flanken: 23-17
Ballbesitz: 54% - 46%
Fouls: 18-13
Abseits: 1-3
meisten Ballkontakte: Schlitte (74) – Lell (67)

Zuschauer im Erzgebirgsstadion 2010/11

Fr.27.08. – Bochum 1-0 | 10.500
So.19.09 - Duisburg 1-0 | 10.100
So. 03.10. - Augsburg 3-2 | 10.600
Mo. 25.10. - Oberhausen 2-0 | 7.200
Fr. 05.11. - Düsseldorf 1-0 | 11.600
So. 21.11. - Aachen 2-1 | 10.636
So. 05.12. - Ingolstadt 1-1 | 7.300
Di. 18.01. - Paderborn 1-0 | 8.050
Fr. 28.01. - Osnabrück 0-1 | 7.700
Di. 01.02. - Frankfurt 3-1 | 7.150
Mo.14.02. - 1860 München 1-0| 8.200
So. 20.02. - Bielefeld 3-0 | 9.200
So. 06.03. - Union Berlin 0-0 | 15.000
So. 20.03. - Fürth 0-0 | 12.000
So. 10.04. - Karlsruhe 1-1 | 10.100
Do. 21.04. - Cottbus 1-2 | 14.000
So. 08.05. - Hertha BSC 0-2 | 15.000