Spielbericht
3. Spieltag, 07. 08. 2011
FC Erzgebirge Aue vs. Karlsruher SC 0-2

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Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 07. August 2011
(Kick off 13.30 Uhr)


Verdienter KSC-Sieg im Lößnitztal


Der Karlsruher SC konnte im elften Vergleich gegeneinander, seinen zweiten Erfolg gegen die Auer Veilchen feiern. Das 2-0 aus Sicht des KSC war auch in dieser Höhe nicht unverdient. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht über das Ergebnis. Die Mannschaft hat sich bemüht, nach vorn zu spielen, aber in den Zweikämpfen waren wir zu brav und haben die Robustheit der Karlsruher nicht angenommen. Insgesamt spielten wir zu umständlich und zu statisch “, analysierte nach dem Spiel Aues Trainer Rico Schmitt. KSC-Trainer Rainer Scharinger: "Wir hatten über weite Strecken der Partie die Spielkontrolle und sind auch verdient in Führung gegangen. Ich denke im Mittelfeldzentrum konnten wir unseren spielerischen Vorteile zur Geltung bringen. In der zweiten Halbzeit setzte sich Anfang Aues Kraft und Robustheit durch. In einer Druckphase der Gastgeber konnten wir dann das entscheidende 2:0 erzielen und den Deckel draufmachen."

Mannschaften beim Einlaufritual. Foto: Burg

Dabei begann das Spiel für die Hausherren durchaus vielversprechend. Gleich die 1. Chance für Aue durch Schlitte (4.) sorgte gleich für Stimmung auf den Rängen. Kempes Vorarbeit über die linke Seite machte Appetit auf mehr. Milchraum konnte mit letzten Einsatz gegen seinen Ex-Kollegen Schlitte ärgeres verhindern. Doch auch der KSC zeigte das er Fußball spielen kann. Iashvili (7.) prüfte mit einem Schrägschuss Männel. Aue blieb am Drücker doch Hensel (13.) zögerte zulange mit dem Schuss nach einer Le Beau Flanke von rechts. Gleich die zweite KSC-Chance nutzte der Georgier Iashvili zur Gästeführung. Er wurde an der Auer-Strafraumgrenze nicht energisch genug angegriffen, ließ zwei Veilchen ins leere laufen und traf mit einem frechen Drehschuss unhaltbar ins linke obere Eck (16.). Aue zeigte sich vom Rückstand unbeeindruckt. Kempe flankte hoch vors KSC-Tor, doch Lechner klärte im letzten Moment gegen Könnecke (21.). Aber spätestens nach einer halben Stunde ging die zum Anfang gute Auer Offensiv-Struktur immer mehr verloren. Die Veilchen mühten sich, aber der KSC hatte sich auf die dann zu sehr rechtslastigen Angriffe über Le Beau und Schlitte eingestellt. Die Gäste spielten in dieser Phase den besseren Fußball mit Chancen von Lavric (35. und 43.) und Iashvili (38.). Von Aue kam nur noch einmal ein Lebenszeichen durch Klingbeils fulminanten Distanzschuss (39.) den Orlishausen nur mit Mühe abwehren kann. Zur Halbzeit gab es vom Auer Publikum unüberhörbare Pfiffe für die eigene Mannschaft.

Mannschaftsbus KSC. Foto: Burg

Nach dem Seitenwechsel kam Hochscheidt für Le Beau. Schlitte übernahm dafür die Position des Rechtsverteidigers. Beide Teams taten sich nach dem Wiederbeginn zunächst schwer, den Rhythmus zu finden. Auf Seiten der Gastgeber wurden Angriffe Immer wieder durch Fehlabspiele jäh unterbrochen. Erst ein Kempe-Schuß (53.), der aber in der KSC-Abwehr hängenblieb, war der Weckruf für die Heimmannnschaft. Es folgten nach Einschätzung Schmitt zwei Schlüsselszenen. König verlängerte einen Lachheb-Freistoß mit dem Kopf und Hochscheidt brachte die Kugel aus 4m nicht im Tor der Karlsruher-Tor unter (54.). Vier Minuten später wurde ein reguläres Tor von Hochscheidt nicht anerkannt! Hensel hatte schön auf König durchgesteckt aber der scheiterte am herausstürzenden KSC-Schlussmann Orlishausen. Den abprallenden Ball kann Könnecke nicht verwandeln, sondern schießt den auf der Linie stehenden Karlsruher Dennis Kempe an. Hochscheidt jagt den Ball danach ins Tor, der Treffer wird vom Schiedsrichter Osmers nicht anerkannt. „Ich hätte mir hier und da noch mehr Wut gewünscht von meiner Mannschaft um solche Situationen mehr zu zwingen“, haderte Schmitt mit seinem Team. Er sah aber auch wie sich seine Mannschaft immer wieder festrannte in der Folgezeit. Nur bei einem Schuss von Kempe (66.) mußte Orlishausen die Fäuste zu Hilfe nehmen. So musste Karlruhe nur abwarten und Nadelstiche setzten. So einer hätte fast zum 0-2 gereicht. Nach toller Vorarbeit von Buckley über die linke Seite traf der starke Iashvili den rechten Pfosten (77.). Nur eine Minute später machte der kurz zuvor eingewechselte Krebs die Hoffnungen der Hausherren mit einem sehenswerten Direkt-Schuss (78.) aus der zweiten Reihe endgültig zunichte.
In den folgenden Minuten hatten die Karlsruher keine Probleme das Ergebnis über die Zeit zu bringen und somit den Veilchen die erste Saisonniederlage zuzufügen. Vor allem den quirligen KSC-Kapitän Iaschwili bekamen die Auer nie in den Griff. Aues-Coach Rico Schmitt: „Er hat eine große Klasse, ist erfahren und kann ein Spiel entscheiden. Das hat er heute getan.“ Nach dem zweiten Tor ergaben sich die Gastgeber ihrem Schicksal. Auch auf den Rängen machte sich Resignation breit. Erst in den letzten Vier Schlußminuten plus Nachspielzeiz gab es noch einmal wie ein leichtes Aufflackern. Klingbeil (86.) versuchte es aus 18 Metern doch das Leder ging links vorbei.

Für Rico Schmitt ist so eine Niederlage auch einen Bewährungsprobe für die Mannschaft: „Mit Blick auf die nächsten zwei Spiele in München und Braunschweig, um uns die verlorenen Punkte wieder zurück zuholen“. (Burg)

Aue: Männel – Le Beau (46. Hochscheidt), Paulus, Lachheb, Klingbeil – Schröder (62. Ramaj), Hensel – Könnecke, Kempe (78. Curri), Schlitte - König

KSC: Orlishausen – Lechner, Hoheneder, Kempe, Milchraum – Haas, Staffeldt – Terrazzino (73. Krebs), Iashvili, Buckley (90. Cuntz) - Lavric

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Zuschauer: 10.000

Tore: 0-1 Iashvili (16.), 0-2 Krebs (78.)

Gelbe Karten: Le Beau (26.), Kempe (42.), Männel (69.) - Haas (25.), Lavric (54.), Iashvili (59.)

Statistik:
Ecken: 5 – 1
Flanken: 22 - 13
Ballbesitz: 53% - 47%
Abseits: 4 – 2
Meiste Ballkontakte: Kempe und Schlitte (je 72) – Buckley (76)


Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg