Spielbericht
7. Spieltag, 11.09.2011
FSV Frankfurt vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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Volksbank-Stadion Frankfurt, Sonntag 11. September 2011
(Kick off 13.30 Uhr)


Aue holt mit viel Glück einen Punkt beim FSV Frankfurt


Mit einem blendend aufgelegten Martin Männel im Tor aber auch einer gehörigen Portion Glück holte der FC Erzgebirge Aue einen Punkt beim FSV Frankfurt. Ein ganz stark aufspielender FSV hat am Bornheimer Hang nicht einen Punkt gewonnen, sondern zwei verloren. Da gab es keine zwei Meinungen. Allein die statistischen Zahlen zu dieser unterhaltsamen Zweitligabegegnung sprachen eine klare Sprache: Demnach hatte der FSV eine Ballbesitzquote von fast 70 Prozent, er gab 27 Schüsse auf das gegnerische Tor ab und konnte 88 Prozent seiner Pässe zum eigenen Mann bringen. Die Krönung aber war zum Leidwesen der Blau-Schwarzen die Tatsache, das sie je zweimal den Pfosten und die Querlatte des Auer Tores trafen. Im Auer Lager mußte man sich nach Abpfiff erst einmal schütteln oder wie es Torschütze Kern formulierte: „Vieleicht ist das Glück aus dem Vorjahr wieder zu uns zurück, das uns schon abhanden gekommen schien“.

Beide Mannschaften begannen quasi ohne die gewisse Abtastphase. Nachdem FSV-Keeper Klandt Schröders schönen Distanzschuss (2.) mit einem guten Faust-Reflex entschärft hatte (2.), trafen die Gastgeber auf der Gegenseite binnen weniger Sekunden gleich zweimal Aluminium: Zunächst knallte Fillinger eine Flanke an den rechten Pfosten, ehe Aues Schlussmann Männel Starks Nachschuss an den Querbalken lenkten konnte (3.). Die anschließende Ecke köpfte Benyamina (4.) in die Arme von Männel. Mit zunehmender Spielzeit machte der FSV das Spiel und ihr Spiel wirkte einfach durchdachter. Aue suchte lange nach einer gewissen Spielkultur. Offensiv ging so gut wie gar nichts. Die Frankfurter kombinierten flüssig und hatten beim Flachschuss von Stark (13.) wiederum Pech. Der Ball landete am rechten Pfosten. Männel hatte aber noch eine Hand dran. Spätestens jetzt war der Auer Keeper warmgeschossen. Auf der Gegenseite konnte sich Aue meist nur mit langen Bällen helfen. König (17.) köpfte eine Hochscheidt-Flanke links neben den Kasten der Platzbesitzer. Innerhalb von zwei Minuten ließen die spielstarken Frankfurter die Auer Abwehr ganz alt aussehen. Zweimal hebelte man mit schönen Zuspielen in die Tiefe auf Fillinger insbesondere die indisponierte rechte Abwehrseite der Gäste aus. Doch beide Male (18. und 20.) trieb Aues Torwart Männel den Ex-Chemnitzer mit starken Paraden fast zur Verzweiflung. Nach einer halben Stunde fingen sich die Gäste, allerdings spielten die Hessen fortan nicht mehr ganz so zielstrebig. Paulus (34.) bot sich eine Chance, als er einen Hochscheidt-Freistoß direkt nahm aber das Gehäuse knapp verfehlte. Fünf Minuten später eröffnete sich Benyamina noch einmal die Riesenchance zur Führung. Doch der Stürmer brachte Fillingers feines Zuspiel nicht unter Kontrolle und der aus seinem Tor geeilte Auer-Torwart konnte die Situation entschärfen. Zwei Minuten vor dem Wechsel hatte Schlitte eine Gelegenheit, scheitert aber zu überhastet an FSV-Keeper Klandt.

Drei Minuten nach Wiederbeginn wurde der FSV für seine Nachlässigkeiten aus der ersten Halbzeit böse bestraft. Nach Hochscheidts Eingabe von links rutschte FSV-Abwehrspieler Heitmeier am Elfmeterpunkt ganz unglücklich weg. Kern stand direkt hinter ihm völlig blank und überwand Klandt mit einem überlegten Flachschuss ins linke Eck (48.). Erstes Stürmertor für die Veilchen in dieser Saison. Die Gastgeber wirkten aber nur kurz geschockt und schlugen wenig später zurück. Fillinger nahm eine etwas verünglückte Huber-Flanke an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor stark mit und vollendete mit einem satten Drehschuß ins rechte untere Eck (53.). Hier war Männel diesmal chancenlos weil der Ball kurz vor ihm aufsetzte. Aue spielte trotzdem mit mehr Biss nach vorne. Vieles sah nun besser, doch richtig zwingendes sprang nicht heraus. FSV-Keeper Klandt blieb weiterstgehend beschäftigungslos. Spätestens nach einer Stunde übernahm der FSV wieder das Kommando. Stark (57. und 65.) beschäftigte Männel mit zwei Schüssen. Der Auer Schlußmann konnte auch die Direktabnahme von N´Diaye (73.) entschärfen. In der Schlußphase des Spieles wurde der Druck der Frankfurter immer stärker. Die Gäste schafften es nur selten für Entlastung zu sorgen. In der 82. Minute wäre dem FSV beinahe der entscheidende Treffer gelungen. Yelen war zum Freistoß angetreten, der stark getretene Ball klatschte jedoch nur an den Querbalken.

Die Enttäuschung von FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen war nach dem Spiel nur allzu verständlich: „Viermal Aluminium und ein sehr gut aufgelegter Männel haben uns davon abgehalten 3 Punkte zu holen die hochverdient gewesen wären“. (Burg)

Klandt – Huber, Heitmeier (80. S. Müller), Gledson, Teixera – Y. Stark, Cinaz – V. Hleb (67. N´Diaye), Yelen, Fillinger – Benyamina (67. Gueye)

Aue: Männel – Le Beau (62. Kempe), Klingbeil, Paulus, Müller (78. Lacheb) – Schröder, Hensel – Schlitte, Kern (62. Könnecke), Hochscheidt - König

Schiedsrichter: Pattrick Ittrich (Hamburg)

Zuschauer: 3.631 (davon 540 aus Aue. Quelle: FSV Frankfurt)

Tore: 0-1 Kern (48.), 1-1 Fillinger (53.)

Gelbe Karten: Stark (28.), Cinaz (74.) - König (77.), Schlitte (81.)

SPIELSTATISTIK
27:14 Schüsse gesamt
12:3 Schüsse auf das Tor
9:7 Schüsse neben das Tor
6:4 Abgeblockte Schüsse
7:4 Ecken
29:22 Flanken
70:30 Ballbesitz in %
53:47 Gewonnene Zweikämpfe am Ball in %
88:68 Pässe gelungen in %
15:19 Fouls
0:8 Abseits

MEISTE BALLKONTAKTE
Huber (103) - Schröder (59)