Spielbericht
10. Spieltag, 30.09.2011
FC Erzgebirge Aue vs. Hansa Rostock 1-0

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Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Freitag 30. September 2011
(Kick off 18.00 Uhr)


Aue mit glücklichen Sieg gegen Rostock


Mit dem ihrem ersten erzielten Standardtor in der laufenden Saison gewannen die Auer Veilchen im 69. Aufeinandertreffen gegen die weiterhin sieglosen Rostocker. Für das goldene Tor des Abends sorgte Ronny König vier Minuten nach dem Seitenwechsel. Er lief mustergültig in eine Freistoßvorlage von Jan Hochscheidt und ließ Kevin Müller im Tor der Rostocker mit einem Aufsetzerkopfball keine Chance. Es war bereits das dritte Tor in Folge für den Auer Stürmer, dessen Wechsel im Sommer aus Oberhausen ins Erzgebirge nun immer mehr Früchte trägt und von so manchen Zeitgenossen schon angezweifelt wurde. „Ich habe z. Zeit eingewisses Selbstbewußtsein, so kann es weitergehen“, war der 28-jährige Torschütze nach dem Spiel sehr zufrieden mit seiner Leistung um aber kritisch anzumerken: „Wir müssen eher das 2-0 machen um nicht zu lange zu zittern“. Aues Trainer Rico Schmitt sah das nicht anders: „Wir waren zwar die glücklicheren, aber am Ende auch die wohlverdienten Sieger, weil wir eine Standardsituation nutzen konnten. Jetzt gilt es, in der punktspielfreien Zeit Kraft zu tanken."

Einlauf der Mannschaften. Foto: Burg


Ohne die ausgesperrten Fans im Rücken – Hansa-Anhänger wurden nach dem Urteil des DFB-Sportgerichts für zwei Auswärtsspiele ihrer Mannschaft ausgeschlossen – versteckten sich die Hanseaten nicht in der Defensive. Schon nach Sechs Spielminuten verzog Perthel aus vollen Lauf, nach einer Larthey-Flanke von rechts, knapp am Auer Tor vorbei. Auf der Gegenseite mußte Gäste-Keeper Müller gleich zweimal durch entschlossenes Herauslaufen aus den Strafraum gegen König (7.) und Kocer (8.) klären. Rostock bleibt optisch das bessere Team und bekommt nach einer Schied-Flanke von der linken Seite eine weitere gute Chance, doch Langen kann den Ball nicht gut genug kontrollieren und köpft am langen Pfosten zum Glück für die Auer ans Außennetz. Die Hausherren zeigen nur in Ansätzen zu was sie spielerisch in der Lage sind. Viel zu verhalten und passiv schauen sie dem Treiben der Hanseaten zu. Diese starten mitunter verheißungsvolle Konterläufe die sie dann aber fast kläglich verstolpern. Hansa fehlte Kreativität, Konzentration und Übersicht. Ihr Zusammenspiel funktionierte in den entscheidenen Momenten einfach nicht. Gut eine halbe Stunde quält sich das Spiel teilweise dahin, Aue kommt phasenweise nicht mal in der Nähe der gegnerischen Straufraumgrenze. Hansa gefällig aber ohne Mut. Dem Team von Peter Vollmann war schon irgendwie anzusehen, das sie noch ohne Sieg in der Liga waren.
Erst nach einer halben Stunde wurde Aue zwingender. Mit dem besten Angriff bis dato über Kempe und Kocer kann Hansas Innenverteidiger Wiemann im letzten Moment gegen König (31.) zum Eckball klären. König war es auch der acht Minuten später den gut postierten Hochscheidt im Rostocker Strafraum anspielt, doch der zu überhastet nur Pelzer anschießt. Eine Zeigerumdrehung später knallt König von der Strafraumgrenze mit links den Ball an den rechten Pfosten des Rostocker Tores. Aue ist jetzt auf Touren. Kocer (40.) nutzt einen Stellungsfehler von Wiemann geschickt aus, hebt aber mit Rückenlage das Leder zum Entsetzten der Zuschauer über den Kasten von Hansa Rostock. Kurz vor der Halbzeit (44.) setzt Schied Pannewitz noch mal gut in Szene doch Männel ist aufmerksam.
Nach dem Seitwenwechsel nutzen die Gastgeber gleich eine Torchance zur 1-0 Führung. Hochscheidt bringt einen Freistoß lang in den Rostocker-Strafraum, wo König schneller als Schyrba ist, den Ball mit dem Kopf erwischt und schließlich unhaltbar mit einem Aufsetzer Müller im Tor des FC Hansa keine Chance läßt.
Natürlich mussten jetzt die Rostocker in der Folge das Spiel machen und Aue zog sich zurück. Hansa wachte aus seiner Lethargie auf und kam auch sofort zu Chancen. Peitz (53.) köpfte nach einer Ecke von Lartey knapp über das Tor, der eingewechselte Jänicke (56.) und Pannewitz (57.) scheiterten mit Kopfbällen ebenfalls aus durchaus aussichtsreichen Positionen. Der immer stärker werdene Lartey (62.) schießt aus 16 Metern übers Tor. Von Aue war fast kaum noch was zu sehen. Erst als Curri eingewechselt wurde kam etwas Leben in das bis dahin etwas triste Auer Spiel. Er leitete auch gleich selber die erste gefährliche Torsituation nach langer Zeit ein, doch bei seiner Flanke von der linken Seite ist Hansa-Keeper Müller eher am Ball als König (70.). Aue kann also noch spielen. Hochscheidt bedient Hensel (75.), aber dem verspringt der Ball und beim wohl besten Spielzug (76.) über Curri, Kempe und Hochscheidt rutschen Curri und König fast synchron am Ball vorbei.

Blick aus dem leeren Gästeblock kurz vor Ende der Partie. Foto: Burg

Die Schlußphase geht klar an Hansa. Zweimal geht der agile Lartey durch und steht frei vor Männel. Bei der ersten Szene ist er nach langen Ball schneller als die Auer Abwehr und trifft nur den linken Außenpfosten (80.). Bei der zweiten halten die 10.000 Zuschauer die Luft an. Klingbeil schießt sich selber an den Kopf und gibt somit eine perfekte Vorlage für Lartey (82.), doch der Rostocker schiebt den Ball zwar an Männel vorbei aber auch am langen Pfosten.
So brachte Aue die knappe Führung irgendwie über die Zeit. Knackpunkt für die Rostocker war die katastrophale Chancenverwertung insbesondere im zweiten Durchgang. So warten die Hanseaten weiter auf den ersten Sieg in der 2. Liga. Randnotiz aus Auer Sicht: Schlitte holte sich nach einem Foul (22.) die fünfte Gelbe Karte ab und wird im nächsten Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth fehlen.

Trainer Stimmen:
Rico Schmidt: "Die Mannschaft hat heute gezeigt das sie lebt, auch wenn unsere Zuschauer zittern mußten aber das gehört auch eben zu diesen Sport dazu. Nach dem 1-0 waren wir zu offen. Jetzt heißt es in der Spielpause Ruhe zu tanken und neue Kraft zu sammeln. Der September war eine Berg und Talfahrt mit 11 Spielen. Voriges Jahr hatten wir erst Ende Oktober 10 Spiele in der Liga“.

Peter Vollmann: "In der ersten Halbzeit haben sich beide Mannschaften neutralisiert. Im zweiten Durchgang nutzte Aue dann eine Standardsituation zum 1:0. Wir waren danach sehr dominant mit genügend Tormöglichkeiten, schafften aber den Ausgleich nicht. Das ist zurzeit unser Manko, dass wir die herausgespielten Chancen einfach nicht nutzen. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen". (Burg)

Aue: Männel – Schlitte. Klingbeil, Lachheb, Müller – Schröder, Hensel – Hochscheidt (90. + 2 Le Beau), Kempe (80. Kern), Kocer (65. Curri) – König

FC Hansa: K. Müller – Schyrba, Holst, Wiemann, Pelzer – Peitz, Langen (46. Jänicke) - Lartey, Perthel (67. Weilandt), Pannewitz - Schied

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: ca. 10.000

Tore: 1-0 König (49.)

Gelbe Karten: Hensel (10.), Schlitte (22.), Curri (83.) - Schied (45.), Pelzer (64.)

Spielstatistik
Ecken 4 - 1
Flanken 17 - 22
Ballbesitz in % 40 - 60
Fouls 22 -14
Abseits 3 - 4
Meiste Ballkontakte
Schlitte (53) - Pelzer (85)

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

Bilanz gegen Rostock (nur Pflichtspiele) | Stand 1.10.2011
61 Spiele in der DDR-Oberliga (inkl. ÃœR 1955)
3 Spiele im FDGB-Pokal
5 Spiele in der 2. Bundesliga
69 Spiele Gesamt




Zuschauer im Erzgebirgsstadion 2011/12

Sa.16.7. - Aachen | 9.500
So.07.8. - Karlsruhe | 10.000
Mo.29.8. - Cottbus | 9.400
Fr.16.9. - Düsseldorf | 10.100
Fr.30.9. - Rostock | 10.000
So.23.10. - Union Berlin |
Mi. 26.10. - Nürnberg (Pokal) |
Mo. 07.11 - Eintracht Frankfurt |
Fr. 25.11. - MSV Duisburg |
16.12.-19.12. -Ingolstadt |
10.2.-13.2. - 1860 München |
17.2.-20.02. - Braunschweig |
02.03.-05.03. - FSV Frankfurt |
16.03.-19.03. - St. Pauli |
30.03.-02.04. - SpVgg Fürth |
10.04-11.04. - SC Paderborn |
20.04.-23.04. - Dynamo Dresden |
06.05. - VfL Bochum |