Spielbericht
12. Spieltag, 23.10.2011
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FC Union Berlin 1-1

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Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 23. Oktober 2011
(Kick off 13.30 Uhr)


Aue erpresst einen Punkt in Unterzahl


Im 57. Liga-Pflichtspiel gegeneinander, trennten sich der FC Erzgebirge Aue und der 1. FC Union Berlin 1-1 unentschieden. Nach dem Spiel war die Freude über den gewonnen Punkt (Aue) oder der Ärger über den verpassten möglichen Sieg (Union) recht unterschiedlich. Im Auer Lager, das lange Zeit in Unterzahl agieren musste, freute man sich durch die Bank den einen Punkt „erpresst“ (René Klingbeil) zu haben. Marc Hensel sah nach 35 Minuten die gelb rote Karte von Schiedsrichter Guido Winkmann. Auf Seiten der Gäste ärgerte man sich über die verpasste grosse Chance den ersten Auswärtssieg der Saison einzufahren. „So ein Spiel musst du einfach gewinnen. Wir haben hier eindeutig zwei Punkte verloren. Bei so vielen Chancen die wir hatten, müssen wir einfach noch ein Tor machen“, sagte ein enttäuschter Union-Kapitän Torsten Mattuschka.

Blick aus dem Block A/B kurz vor Beginn der Partie. Foto: Burg

Schneller ins Spiel fand zunächst der FC Erzgebirge. Mit dem klar zu erkennenden Willen, das Heimspiel für sich zu entscheiden, setzten die Veilchen die ersten Akzente. Wirklich echte Chancen sprangen leider zunächst nicht heraus. Einzig René Klingbeil setzte einen Kopfball, nach Flanke von Tobias Kempe (8.), über den Berliner Kasten. Union war in den ersten Minuten zu sehr damit beschäftigt, sich selbst zu sortieren. Nach zwölf Minuten wurde ein Laufduell zwischen Tobias Kempe und dem Foul des Berliner Madouni vom Schiedsrichter mit einem Elfmeterpfiff geahndet. Aues etatmäßiger Schütze vom Punkt, Thomas Paulus, verwandelte per Flachschuss unten links zur durchaus verdienten Führung der Gastgeber. Union antwortete mit einem Freistoß aufs Auer Tornetz von Kohlmann (15.). Aue blieb aber mit der Führung im Rücken spielfreudig. Der diesmal überraschend von Beginn an spielende Skerdilaid Curri hatte die Riesenchance zum 2-0 auf den Fuß (16.). Schön von Oliver Schröder auf links freigespielt, donnert er aber das Leder in leichter Rückenlage hoch über das gegnerische Tor. Dies sollte sich wenig spätter bitter rächen. Nach einem Foul von Marc Hensel gab es Freistoß für die „Eisernen“, den Torsten Mattuschka aus rund 20 Metern platziert und mit viel Schnitt in das linke obere Eck zirkelte. Von der Lattenunterkante sprang der Ball ins Tor. Aues Torwart Martin Männel: „Der Freistoß war zu scharf und platziert, obwohl ich noch eine Hand dranhatte“. Das Spiel war wieder offen und Union war jetzt auch auf Betriebstemperatur. Ihr Offensivspiel wirkte jetzt von Minute zu Minute viel reifer als das der Platzherren. Patrick Kohlmann (22.) prüfte mit einem platzierten 17m Schuss Aues Torwart Martin Männel und Adli Lachheb (26.) rettet in höchster Not nach einer brenzligen Eingabe von Torsten Mattuschka. Nach 35 Minuten erhielt das Spiel einen völlig anderen Charakter. Erneut war es Marc Hensel der im Mittelfeld Markus Karl per Foul abräumte. Schiedsrichter Guido Winkmann schickte ihn daraufhin mit Gelb-Rot vom Feld. Den anschließenden fälligen Freistoß donnerte Torsten Mattuschka wieder gekonnt aufs Auer Tor. Martin Männel war aber wachsam. Bis zum Seitenwechsel begann nun ein munteres „Scheibenschießen“ der Unioner. Die Auer bettelten förmlich um das 1-2. Einzig ihr Keeper Martin Männel behielt die Nerven und hielt einen weiteren platzierten Schuss von Torsten Mattuschka (41.). Beim Kopfball des frei vor ihm auftauchenden Silvio (42.) stand ihm das Glück zur Seite und die Flanke von Michael Parensen (45.) konnte er im letzten Moment entschärfen. Hinter ihm lauerte nämlich Mosquera. Mit dem 1-1 waren die Veilchen zur Pause noch gut bedient.

Stimmgewaltiger Auswärtsblock zu Beginn der 2. Halbzeit. Foto: Burg

Rico Schmitt reagierte mit einem Doppelwechsel zur Pause auf die eigene Unterzahl. Nicolas Höfler und Guido Kocer kamen für Kevin Schlitte und Skerdilaid Curri. Am Spielverlauf ändert das nichts, denn Union blieb optisch überlegen und sorgte vor allem über ihren Kapitän Torsten Mattuschka, der schalten und walten konnte wie er wollte, für Wirbel. Der Kapitän schoss zuerst aus der Distanz knapp links vorbei (47.), um etwas später einen Freistoß an den linken Pfoste zu knallen (56.). Aue hatte sich jedoch in der Pause gesammelt und neu geordnet. Vereinzelt konnten sie sich aus der Berliner Umklammerung befreien und starteten sogar einige gefährliche Angriffe. Deutlich war zu sehen das die Einwechslung von Guido Kocer absolut richtig war. Voller Selbstbewußtsein ging er in die Zweikämpfe. Schade nur das er nach feiner Vorarbeit von Tobias Kempe im Strafraum zu lange mit dem Abschluß zögerte (59.). Nur eine Minute zuvor zwang Ronny König mit einem Kopfball Jan Glinker im Tor der Unioner zu einer Glanzparade. In dieser Phase war das Spiel auf dem Höhepunkt was die Spannung betraf. Die Auer stellten sich in der Defensive zumeist geschickt an, mussten dann aber doch die eine oder andere brenzlige Situation überstehen. So kam Mosquera, bei einem Silvio-Zuspiel, am langen Pfosten nur um Zentimeter zu spät (64.). Hätte aber nicht gezählt, weil der Linienrichter die Fahne oben hatte. Im Gegenzug knallte Guido Kocer mit einem 10 Meter Drehschuss den Ball an den rechten Pfosten. Den zurückspringenen Ball donnerte Ronny König hoch übers Tor. Bis zum Abpfiff mußten die eigenen Fans um den einen Punkt zittern. Torsten Mattuschka (79.), Silvio (81.) und der eingewechselte Steven Skrzybski (84.) hatten zum Teil noch gute bis sehr gute Gelegenheiten zu einem Berliner Sieg.

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg


Trainerstimmen:
Rico Schmitt (Aue): "Für uns ist das Ergebnis mit Sicherheit ein Punktgewinn. Meine Mannschaft verdient Respekt, wie sie mit einem Mann weniger eine starke Reaktion gezeigt hat und den einen Punkt erpresst hat“
Für Unions Torschützen Torsten Mattuschka hatte er noch ein Lob der besonderen Art parat: „Seine Schlagtechnik bei ruhendem Ball ist eine Sensation.“

Uwe Neuhaus (Berlin): "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Deshalb waren wir in der ersten Viertelstunde gar nicht auf dem Platz, haben viel zu tief gestanden und hatten keine gute Ordnung. So war die 1:0-Führung für Aue auch verdient. Mit dem Ausgleich aus dem Nichts durch den Freistoß von Mattuschka waren wir zurück im Spiel. Nach der Gelb-Roten Karte hat die Begegnung einen völlig anderen Charakter bekommen. Uns fehlte in der zweiten Halbzeit die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Mit diesen vergebenen Chancen haben wir zwei Punkte liegen gelassen." (Burg)

Aue: Männel – Müller, Paulus, Lachheb, Klingbeil – Schröder, Hensel – Kempe (84. Le Beau), Curri (46. Höfler), Schlitte (46. Kocer) – König

Union Berlin: Glinker – Kohlmann, Madouni (29. Zoundi), Stuff, Parensen – Karl – Menz, Mattuschka, Quiring (77. Ede) – Silvio, Mosquera (66. Skrzybski)

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Zuschauer: 10.100

Tore: 1-0 Paulus (13. Foulelfmeter), 1-1 Mattuschka (18.)

Gelbe Karten: - Madouni (19.), Zoundi (40.), Kohlmann (88.)

Gelb Rot: Hensel (35.) wiederholtes Foulspiel

Statistik:

Ecken: 3 – 8
Flanken: 16 – 24
Ballbesitz: 36% - 64%
gewonnene Zweikämpfe am Ball: 55% - 45%
Fouls: 15 – 16
Abseits: 0 – 2

Meisten Ballkontakte
Klingbeil (58) – Karl (88)

Zuschauer im Erzgebirgsstadion 2011/12

Sa.16.7. - Aachen | 9.500
So.07.8. - Karlsruhe | 10.000
Mo.29.8. - Cottbus | 9.400
Fr.16.9. - Düsseldorf | 11.100*
Fr.30.9. - Rostock | 10.000
So.23.10. - Union Berlin | 10.100
Mi. 26.10. - Nürnberg (Pokal) |
Mo. 07.11 - Eintracht Frankfurt |
Fr. 25.11. - MSV Duisburg |
16.12.-19.12. -Ingolstadt |
10.2.-13.2. - 1860 München |
17.2.-20.02. - Braunschweig |
02.03.-05.03. - FSV Frankfurt |
16.03.-19.03. - St. Pauli |
30.03.-02.04. - SpVgg Fürth |
10.04-11.04. - SC Paderborn |
20.04.-23.04. - Dynamo Dresden |
06.05. - VfL Bochum |

*inkl. 1.000 Freikarten an Schüler