Spielbericht
17. Spieltag, 04.12.2011
VfL Bochum vs. FC Erzgebirge Aue 6:0

6

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rewirpowerSTADION Bochum, Sonntag, 04. Dezember 2011
(Kick off 13.30 Uhr)


6 Tore Debakel in Bochum


Bei vielen, sei es Spieler, Trainer oder mitgreiste 250 Auer Fans, fehlten nach dem 0-6 Debakel gegen den VfL Bochum schlicht weg die Worte. Sowas muss man erst einmal sacken lassen. Wähnte man sich vor dem Spiel mit dem punktgleichen VfL Bochum zumindest tabellarisch auf Augenhöhe, so waren die Veilchen nach dem Spiel um eine Ernüchterung reicher. Trotz mehr Ballbesitz (51% zu 49%), mehr Ecken (7-5), mehr Flanken (6-3) oder gar 15 Torschüssen – im Fußball zählen einzig und allein Tore und die schossen die Platzbesitzer an diesem Nachmittag zahlreich. Am Ende stellte der FCE seinen bis dato Negativrekord in der 2. Bundesliga selber ein. Vor einem Jahr verlor man ebenfalls mit 0-6 in Cottbus.


Bild ohne Worte. Foto: Burg
Eine halbe Stunde lang deutete nichts darauf hin, das sich so ein 6 Tore-Debakel aus Auer Sicht wiederholen sollte. Bochum wollte sofort seinen Abwärtstrend der letzten Wochen vergessen machen und machte sofort Druck. Die Auer wurden somit gleich mit Abwehraufgaben gebunden konnten sich aber nach zehn Minuten befreien. Schröder (11.) und Hensel (13.) hatten dann auch gleich zwei verheißungsvolle Aktionen. Auch das recht unglückliche „Zufallstor“ von Maltriz (15.), scheinte sie nicht wirklich zu schocken. Eine Freisstoßflanke von Toski prallt vom Rücken Ronny Königs an die linke Schulter von Maltriz und von da ins Tor der Gäste. Ab jetzt spielten nur noch die Veilchen. Doch Hochscheidt (17. und 29.) und König (21.) fanden mit exzellenten Chancen ihren Meister im Bochumer Torwart Luthe. Der VfL tauchte in dieser Phase nur einmal (Toski, 29.) gefährlich vor Männel auf. Die Art und Weise wie das 2-0 (30.) für Bochum fiel, muss innerhalb der Mannschaft aber ohne Wenn und Aber bis ins kleinste Detail ausgewertet werden. Bei einem weitem Ball von Aues Torwart Männel bis hinter die Mittellinie war die komplette eigene Hintermannschaft weit aufgerückt und lief in einem Bochumer Konter wie aus dem Lehrbuch. Inui schickt Kramer auf der linken Seite, Lachheb kann ihn nicht folgen und der Rest war Kinderleich. Kramer legt quer auf Aydin der keine Mühe hat zu verwandeln. Für Aues Trainer Rico Schmitt war dies die Schlüsselszene des Spiels. Der VfL spielte von nun an mit nicht zu übersehenden zurückgewonnen Selbstvertrauen effektiver und brutal rationeller als die Gäste aus dem Erzgebirge. Mit dem Freistoßtor zum 3-0 von Toski, vier Minuten vor der Pause, waren die Messen schon gelesen für die Veilchen. Männel sah beim Einschlag zu dem nicht gut aus. Den gut getretenden Ball über die Drei-Mann-Mauer sah er aber wohl auch viel zu spät. Er konnte einem auch irgendwie leid tun. „Sechs Tore in einem Spiel ist für einem Torwart extrem niederschmetternd. Einzelkritik ist heute Fehl am Platz, denn wir haben alle unsere Aktie dran“, meinte er bedrückt nach dem Spiel.

Nach der Pause nahm das Spiel weiter seinen Lauf und die Bochumer nutzten fast jede sich bietende Torchance gnadenlos aus. Eine zu kurz abgewehrte Ecke knallte Toski (50.) links unten zum 4-0 ins Eck. Die Thematik das Chong Tese im passiven Abseits und Schußbahn stand interessierte am Ende niemanden mehr. Beim fünften Bochumer Treffer (59.) ließ der überragende Toski per Doppelpaß mit Inui, die rechte Auer Abwehrseite (Müller) ganz alt aussehen und legte in den Lauf von Frederico der sich mit seinem ersten Saisontor bedankte. Die einheimischen Fans hatten schon lange ihre Freude am Spiel ihrer eigenen Mannschaft gefunden und sangen: „Einer geht noch einer geht noch rein“. Von den Gästen war nun logischerweise nichts mehr zu sehen. Der VfL schaute einfach zu, wie sie sich trotz schier uneinholbaren Rückstand um das Ehrentor abmühten und hinten weiter offen blieben wie das berühmte Scheunentor. Zweimal liefen sie so noch in einen Konter, der zum Glück aus Auer Sicht jeweils wegen vermeintlicher Abseitsstellungen abgepfiffen wurde. Trotz alledem sollen die beiden Möglichkeiten zum Ehrentor aber nicht verschwiegen werden. Den Freistoß von Kempe (53.) wie auch den Schuß vom völlig freigespielten Hensel (79.) parierte Luthe. Sieben Minuten vor dem Ende krönte Toski seine Leistung mit einem tödlichen Paß mitten durch die Auer Abwehr hindurch den sich Aydin erlief und Männel keine Chance ließ.

Pressekonferenz in Bochum. Foto: Burg


Ein sehr leiser Auer Trainer Rico Schmitt nahm in der Pressekonferenz seine Spieler gewohnt in Schutz: „Die Anfangsformation nehme ich auf meine Kappe. Nach wie vor bin ich aber von meinen Spielern weiterhin absolut überzeugt“.

Dagegen freute sich VfL-Coach Andreas Bergmann logischerweise über den höchstem Zweitliga-Sieg von Bochum: Ich mache z. Zeit eine Achterbahnfahrt mit einigen Loopings mit. Meine Mannschaft hat heute gezeigt wenn sie ins Laufen kommen was sie können“. Bergmann verlor jedoch nicht den Blick für die Realität: "So groß war der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften nicht. Und in einigen Situationen hat uns Andreas Luthe auch vor Gegentoren bewahrt. Wir sind immer noch nicht stabil, aber wir sind auf einem guten Weg." (Burg)

VfL Bochum: Luthe – Kopplin, Maltriz (82. Eyjólfsson), Acquistapace, Toski – Dabrowski, Inui, Federico (72. Vogt), Kramer (77. Johansson) – Chong Tese, Aydin

FC Erzgebirge Aue: Männel - Klingbeil, Lachheb (46. Müller), Paulus, Schlitte - Schröder, Hensel – Hochscheidt, Kempe, Koçer (62. Könnecke) – König (78. Cappek)

Tore: 1-0 Maltriz (15.), 2-0 Aydin (30.), 3-0 Toski (41.), 4-0 Toski (50.), 5-0 Federico (59.), 6-0 Aydin (83.)

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum)

Zuschauer: 9.661 (davon 250 Auer|Quelle. VfL Bochum)

Gelbe Karten: Schlitte (42.)

Statistik: Ballbesitz: 49% - 51%
Torschüsse: 15 – 15
Zweikämpfe gewonnen. 55% - 45%
Ecken: 5 – 7
Abseits: 5 – 3
Fouls: 11 – 21
Meisten Ballkontakte: Toski (66) – Klingbeil (79)
Flanken: 3 - 6


mitgereiste Auer Schlachtenbummler 2011/12

Fr. 22.7. - Ingolstadt | 1.000
Fr. 29.7. - Saarbrücken (Pokal) | 270
So. 14.8. - TSV 1860 München | 1.700
Sa. 20.8. - Braunschweig | 350
So. 11.9. - FSV Frankfurt | 540
Fr. 23.9. - St. Pauli | 1.200
So. 16.10. - SpVgg Fürth | 1.700
Sa. 29.10. - SC Paderborn | 350
So. 20.11. - Dynamo Dresden | 2.100
So. 5.12. - VfL Bochum | 250
So. 12.12. - Aachen |
So. 05.02. - Karlsruhe |
24.02.-27.02. - Cottbus |
09.03.-12.03. - Düsseldorf |
23.03.-26.03. - Hansa Rostock |
06.04.-09.04. - Union Berlin |
13.04.-16.04. - Eintr. Frankfurt |
29.04. - MSV Duisburg |