Spielbericht
34. Spieltag, 06.05.2012
FC Erzgebirge Aue vs. VfL Bochum 2-1

2

:

1

Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 06. Mai 2012
(Kick off 13.30 Uhr)


Siegtor von Curri sichert die Klasse


Mit seinem insgesamt 8. Saisonsieg sicherte sich der FC Erzgebirge Aue auch für die kommende Saision die Klasse und spielt ab dem 3. August seine dann Achte Saison in der 2. Bundesliga. Alle Siege gelangen dem Veilchen mit nur einem Tor Unterschied. Ein Spieler machte sich am Sonntag-Nachmittag für die Auer Fans wahrscheinlich unsterblich: Skerdilaid Curri. Trainer Karsten Baumann wechselte ihn nach 61 Minuten ein um nach seinen Aussagen noch einmal Stimmung in die Bude zu bringen und auch vielleicht die eine oder andere Überraschung herbei zu zwingen, für die der kleine Albaner immer wieder gut ist. Es war vielleicht die Einwechslung der Saison, denn in dieser Phase wurde die Gäste aus Bochum immer stärker. Den Gastgebern gelang nach vorn nicht mehr viel. Trotzdem standen die Zuschauer wie ein Mann hinter ihrem Team, das von Anfang an wie die Feuerwehr loslegte.

Volle Ränge am letzten Spieltag in Aue. Foto: Burg

Sie begannen mit hohem Tempo und hochkonzentriert. Schon nach 6 Minuten lag der Ball im Netz der Bochumer. Freistoß von der rechten Seite von Hochscheidt geschlagen, Klingbeil verpaßt um Haaresbreite mit dem Kopf, doch vom Bein eines Bochumers prallte der Ball wieder genau vor die Füße von Klingbeil der blitzschnell reagierte und unter grossen Jubel zur Auer Führung einschoss. Das Tor verlieh den Veilchen Flügel. Könnecke (12. + 13.) verpaßte zweimal kurz hintereinander Eingaben von Kocer und Hochscheidt. Doch nach einer Viertelstunde ebbte der Auer Anfangselan wieder ab. Es gab danach bis kurz vor dem Seitenwechsel viel Leerlauf auf beiden Seiten. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet ließen sich nicht hängen und hatten auch gute Chancen durch Dabrowski (8.), Inui (35.) und Freier (41.).

In der Halbzeitpause öffnete der Himmel seine Schleußen und es regnete wie aus Kübeln. Die Auer blieben unerklärlicherweise viel zu passiv und ließen die Gäste gewähren. Spielerisch waren sie den Auern sowieso überlegen. Aus heiterem Himmel fiel dann der Ausgleich (57.). Nach einem eigenen Einwurf wurde der Ball vertändelt und Federico brachte einen Ball in Richtung Strafraumgrenze. Zum Entsetzen der Zuschauer und seiner Mitspieler überlupfte er per Kopf seinen Torwart, der just in diesen Moment den Kasten verließ. Gegen die Laufrichtung hatte Männel keine Chance. In seiner Verzweiflung rannte er den Ball hinterher, den er aber nicht mehr erreichen konnte. Jetzt begann die Zeit des Betens im Stadion. Karlsruhe führte immer noch mit 1-0 gegen Frankfurt und wäre bei einem zweiten Tor an Aue vorbeigezogen. Zu allem Unglück blieb jetzt Bochum gnadenlos im Angriff. Beim 18 Meter Schuß von Federico (60.) zeigte Männel aber keine Blöße. Das grosse Zittern hatte begonnen. Ein Mann änderte wie schon eingangs beschrieben die Situation schlagartig. Maltriz verliert den Ball an Kocer der einen feinen Diagonalball aus de eigenen Hälfte vor in die Spitze schlug. Dort erfasste Curri gedankenschnell die Situation und hob den Ball aus den Lauf über den herausstürzenden Bochumer Keeper ins leere Tor zum 2-1 (66.). Grenzenloser Jubel und Skerdilaid Curri Sprechchöre waren die Folge. Das ging unter die Haut, keine Frage. Dieses Tor war das insgesamt 300. Tor in der 2. Bundesliga für Aue. Und es regnete weiter wie aus Kannen. Aber es war noch nicht vorbei. Inui spielte Ginczek (69.) schön frei doch Männel hält sicher. Bochum war nicht gewillt hier als Verlierer vom Platz zu gehen. Klingbeil (74.) rettet in höchste Not vor dem einschußbereiten Inui. Aue kann sich zum Spielende aber wieder etwas freimachen. Hochscheidt (75.) bietet sich die grosse Chance zum alles entscheidenen 3-1. Nach schönem Anspiel von Kocer schiebt er die Kugel aber knapp am Kasten vorbei. Auch beim kurz darauf folgenen Drehschuss (76.) hat er kein Glück. So retten sich die Lila-Weißen in die Nachspielzeit (2 Minuten) auch weil Curri immer wieder 1-2 Gegenspieler mit seinen Dribblings binden kann und so für Entlastung nach vorn sorgt. Als dann Schiedsrichter Tobias Welz endlich abpfiff kannte der Jubel im Stadion keine Grenzen mehr.

Trainer Stimmen nach dem Spiel:
Andreas Bergmann (VfL Bochum):
In der 1. Halbzeit war es ein sehr unruhiges Spiel. Uns war klar, dass die Partie für den Verein und die Region sehr wichtig war, entsprechend kampfbetont ist die Mannschaft in die Begegnung gegangen. Wir wollten dagegenhalten, bekommen aber leider durch die erste Aktion, den ersten Standard, unglücklich das frühe Gegentor. Danach hatten wir Chancen durch Taka und Slawo, die wir nicht nutzen konnten. In der 2. Halbzeit hatten wir gerade nach dem Ausgleich unsere beste Phase als wir merkten das der Gegner unruhig wurde, kassieren aber durch eine Reihe von individuellen Fehlern, die jetzt aufzuführen zu lang wäre, das 1:2. So ist die Niederlage aus meiner Sicht unglücklich und unnötig, dennoch: Glückwunsch an die Region Aue zum Klassenerhalt!

Karsten Baumann (FC Erzgebirge Aue):
Das Spiel war ein Spiegelbild unserer Saison: Wir haben gut gespielt, gehen in Führung, versäumen es aber, das zweite Tor nachzulegen. Eine echte Sicherheit war also nicht da. Dann kassieren wir höchst unglücklich den Ausgleich und geraten ins Schwimmen. Wir haben uns aber aufgebäumt und sind zurückgekommen, das spricht für den Charakter der Mannschaft. Die Zuschauer haben uns die gesamte Spieldauer über fantastisch unterstützt, dafür sind wir sehr dankbar. Ich freue mich auf das nächste Jahr in der 2. Bundesliga, und auch die Region sollte sich freuen, denn: Jedes Jahr in der Zweiten Liga ist ein Geschenk!

Aue: Männel – Le Beau, Paulus, Klingbeil, Schlitte – Hochscheidt (90. Rau) Höfler, Hensel, Kocer (85. F. Müller) – Könnecke (61. Curri), König

Bochum: Esser – Acquistapace (80. Gelashvili), Maltriz, Eyjólfsson, Stevens (85. Kefkir)– Kramer – Freier, Dabrowski (73. Berger) – Federico – Inui, Ginczek

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 12.500

Tore: 1-0 Klingbeil (6.), 1-1 Le Beau (57. -ET), 2-1 Curri (66.)

Reserve Aue: Flauder – Lachheb, Savran, Kempe

Gelbe Karten: Höfler (42.) / Ginczek (67.), Maltriz (81.), Kramer (88.) / Federico (31.)

Pressekonferenz nach dem Spiel. Foto: Burg












Statistik:
Schüsse Gesamt: 12 – 7
Eckern: 4 – 8
Flanken: 23 – 17
Ballbesitz: 34% - 66%
Fouls: 17 – 24
Abseits: 1 – 0
Meisten Ballkontakte: Schlitte und Männel (45) – Maltriz (78)

Skerdilaid Curri spielt seit 2003 für den FC Erzgebirge Aue. Bei 181 Spielen lief der 36-jährige in der 2. Bundesliga für Aue auf. Insgesamt kommt der kleine Albaner auf bisher 258 Pflichtspiel-Einsätze für die Veilchen und erzielte dabei 30 Tore.
181 – 2. Liga
63 – 3. Liga
10 – DFB Pokal
4 - Sachsenpokal

Zuschauer im Erzgebirgsstadion 2011/12

Sa.16.7. - Aachen | 9.500
So.07.8. - Karlsruhe | 10.000
Mo.29.8. - Cottbus | 9.400
Fr.16.9. - Düsseldorf | 11.100*
Fr.30.9. - Rostock | 10.000
So.23.10. - Union Berlin | 10.100
Mi. 26.10. - Nürnberg (Pokal) | 13.000
Mo. 07.11 - Eintracht Frankfurt | 8.600
Fr. 25.11. - MSV Duisburg | 7.300
Fr. 18.12. -Ingolstadt | 6.500
Mo.20.02. - Braunschweig | 6.200
So. 04.03. - FSV Frankfurt | 9.400
Mi. 14.3. - 1860 München | 7.500
So. 18.03. - St. Pauli | 11.500
Sa. 31.03. - SpVgg Fürth | 8.700
Mi. 11.04. - SC Paderborn | 7.230
Sa. 21.04. - Dynamo Dresden | 15.000 (ausverkauft)
So. 06.05. - VfL Bochum | 12.500
Gesamt: 173.530 (Ø 9.640 pro Spiel)

*inkl. Von 1.000 Freikarten an Schüler

Zuschauer Heimbilanz Sechs Jahres Vergleich (nur Punktspiele)
2011/12 – 2. Liga Ø 9.450
2010/11 – 2. Liga Ø 10.260
2009/10 – 3. Liga Ø 8.970
2008/09 – 3. Liga Ø 8.090
2007/08 – 2. Liga Ø 10.610
2006/07 – 2. Liga Ø 11.520