Spielbericht
12. Spieltag, 02.11.2014
FSV Frankfurt vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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Volksbank-Stadion Frankfurt, Sonntag 02. November 2014
(Kick off 13.30 Uhr)


Aue beendet Woche der Wahrheit mit Remis


Die positiven Erkenntnisse dürften überwiegen nach der Woche der Wahrheit, die für Aues Zweitliga- Fußballer gestern mit einem verdienten 1-1 beim FSV Frankfurt zu Ende ging. Dreimal innerhalb einer Woche waren die Veilchen auswärts gefordert. Gestern haben die Auer erstmals in der Saison nach einem Rückstand noch Zählbares eingefahren. So vereitelten sie im Kampf um den Klassenerhalt, dass die bislang punktgleichen Frankfurter im sechsten Versuch ihren ersten Heimsieg landen und in der Tabelle den Veilchen enteilen. Erst nach einer klaren Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit sicherten sich die Stipic Schützlinge vor 4.056 Zuschauern das Unentschieden. Eigentlich das erwartete Ergebnis, wenn das eine Team nicht daheim und das andere nicht auswärts gewinnen kann. Warum das so ist und beide Mannschaften gegen den Abstieg kämpfen, offenbarte sich in jeweils 45 Minuten. In der ersten Hälfte bekamen die Auer, die eine kräfteraubende Woche mit dem 120 Minuten-Pokalmatch in Leipzig hinter sich haben, kaum ein Bein vor das andere. "Man hat in dieser Phase gemerkt, dass wir in Leipzig über 120 Minuten gehen mussten", meinte der Auer Benatelli. Das Ergebnis sah dementsprechend aus. Die bemühten, aber spielerisch wie gedanklich behäbig wirkenden FCE-Männer schafften es nicht, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten oder schnell umzuschalten. Die Elf von Benno Möhlmann bestimmte das Geschehen fast nach Belieben im Ersten Durchgang. Das ging aus Auer Sicht eine Weile lang auch deshalb gut, weil die Frankfurter gute Gelegenheiten nicht nutzen konnten. So bekam Dedic (8.) in aussichtsreicher Position eine Flanke nicht unter Kontrolle und schoß drei Minuten später zum Glück nur Männel an anstatt ins Tor. Bei einem Grifo-Freistoß (13.) stand Michael Fink goldrichtig in der rechten Ecke und verhinderte per Kopf das 0-1 aus Auer Sicht. Dieses fiel dann wenig später fast folgerichtig. Bei einer Engels-Eingabe von links kam Paulus einen Schritt zu spät und Oumari (23.) verwandelte direkt. Absolut verdient zu diesen Zeitpunkt, weil der FSV die aktivere Elf war. Nur gut, dass es der Gastgeber nicht verstand, die Führung auszubauen. Kruska (34.) hatte nach einem abgewehrten Ball das 2-0 auf dem Fuß, schoß ihm aber genau Männel in die Arme. Aue konnte sich erst zum Ende der 45 Minuten frei schwimmen. In den letzten Zehn Minuten vor dem Wechsel tauten sie so langsam auf. Mit dem Pausenpfiff hatte der FCE seine erste größere Chance. Kortzorg schlenzte die Kugel aus 16 Metern knapp rechts am Tor vorbei.

Doch FCE-Trainer Tommy Stipic bewies in der Pause, dass er ein guter Motivator ist. "In der ersten Halbzeit hatten wir weiche Knie. In der zweiten mussten wir offensiv wechseln, um den Gegner nach hinten zu drängen", meinte er. Der Kroate brachte die Offensivspieler Diring und Könnecke und nahm den kaum in Erscheinung tretenden Löning und Paulus vom Platz. Für Letztgenannten rückte Fink in die Innenverteidigung und schwang sich zum besten Auer auf. Von hinten heraus öffnete er geschickt das Spiel. Der FCE zeigte nun ein anderes Gesicht, gewann mehr Zweikämpfe und ein Übergewicht, ohne sich zunächst große Chancen herauszuspielen. Beim Steilpass von Kortzorg auf Könnecke (50.) fehlte ein Schritt und das Schüßchen von Müller (64.) war viel zu schwach und rollte deshalb links am FSV-Kasten vorbei. Doch die erste und beste nutzten sie eiskalt. Müller fand den eingewechselten Schönfeld im linken Strafraum der Frankfurter. Dieser zog den Ball scharf nach innen, wo Vucur den Ball aus 5 Metern ins Netz drückte. "Ich freue mich über meinen ersten Treffer für Aue in der 2. Bundesliga, aber in der ersten Halbzeit haben wir den Gegner stark gemacht und sind in Konter gelaufen", wertete der Österreicher nach dem Spiel. Der die Auer wollten danach mehr, spielten auf Sieg. Die beste Chance dazu hatte Schönfeld (88.), der nach feinem Pass von Müller den Ball über Klandt und das Gehäuse hob. In der Schlußphase bekamen die Gastgeber urplötzlich die berühmte zweite Luft. Kapllani (87.) mit dem Kopf, Grifo (90. +1) per Freistoß, Kapllani (90. +2) per Aufsetzer Volley und wieder Grifo (90. +3) der einen Ball Männel in die Arme schoß, brachten die Gäste noch einmal an den Rand einer Niederlage. Gästeanhang und Trainer Stipic hielten die Luft an. „Wir hatten in zwei Situationen richtig Glück das wir nicht verloren haben“, sagte er. (Burg)


Pressekonferenz in Frankfurt. "In der 2. Halbzeit wußten wir sofort was mit dem Ball anzufangen", so Aues Trainer Stipic. Foto: Burg











FSV Frankfurt: Klandt - Huber, Beugelsdijk, Balitsch, Bittroff - Konrad - Kruska, Oumari (82. Kauko - M.Engels (60. Kapllani), Grifo - Dedic (78. Schembri)

Aue (Grün/Grün/Grün): Männel - Klingbeil, Paulus (46. Könnecke), Vucur, Müller - Fink, Schröder - Novikovas (62. Schönfeld), Banatelli, Kortzotg - Löning (46. Diring)

Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach)

Zuschauer: 4.056 (davon 480 Auer | Quelle: Ticketservice FSV)

Tore: 1-0 Oumari (23.), 1-1 Vucur (70.)

Reservebank Aue: Kirschstein - Luksik, Hauck, Schulz,

Gelbe Karten: Beugelsdijk (56.)/ Schröder (6.), Paulus (12.), Fink (90.)

Spielstatistik
Schüsse aufs Tor: 5 - 1
Abgeblockte Schüsse: 7 - 2
Ecken: 3 - 2
Flanken inkl. Standards: 12 - 9
Ballbesitz inkl. Zuspiele: 42% - 58%
Gewonnene Zweikämpfe am Ball: 50 - 50
Angekommene Pässe: 328 - 502
Fehlpässe: 70 - 75
Verlorene Zweikämpfe: 77 - 77
Pässe inkl. Standards: 83% - 87%
Fouls: 13 - 18
Abseits: 0 - 1
Meisten Ballkontakte: Grifo (80) - Klingbeil (101)