Spielbericht
17. Spieltag, 12.12.2014
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FC Heidenheim 1-1

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Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Freitag 12. Dezember 2014
(Kick off 18.30 Uhr)


Aue spielt nur Remis gegen Heidenheim


Dreizehn Punkte nach 17 Spielen - nie standen die Auer Veilchen in ihrer Zweitligahistorie nach einer gespielten Halbserie schlechter da. Mit einem am Ende enttäuschenden 1-1 trennte sich der FC Erzgebirge Aue vom Aufsteiger 1.FC Heidenheim. Für Aue ist es das erste Unentschieden nach zuletzt vier Niederlagen in Folge. Wirklich hilfreich ist das in der momentanen prekären Lage aber nicht. Das ungeschriebene Gesetz des Fußballs besagt: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird am Ende dafür bestraft. Aue zeigte teilweise traumwandlerische Kombinationen bis zum gegnerischen Tor und ging durch Müller (14.) früh verdient in Führung. In der Folge vergaben die "Veilchen" aber reihenweise beste Möglichkeiten zur Entscheidung und bauten die Gäste so wieder auf. Heidenheim profitierte in der Schlussphase vom Kräfteverschleiß bei den Hausherren und kam durch den eingewechselten Titsch-Rivero (82.) zum mehr als schmeichelhaften 1-1 Ausgleich.
Beim Tabellenletzten fanden die Gäste ihren Rhythmus zunächst überhaupt nicht. Aue war klar spielbestimmend und legte den Akzent auf flaches Kombinationsspiel. Konsequenter in den Zweikämpfen und geduldig im Aufbauspiel erspielte sich der FCE optische Feldvorteile. Immer wieder stellte Müller seine Gegenspieler vor Probleme: Sein Zuspiel (13.) konnte Kortzorg noch nicht verwerten, weil FCH-Keeper Körber einen Tick eher am Ball war. Also nahm es der rechte Mittelfeldspieler selber in die Hand: Am rechten Strafraumeck zog er in die Mitte und versenkte den Ball mit links im unteren rechten Eck (14.) zur umjubelten 1-0 Führung. Sein zweites Tor in der laufenden Saison.
Die Veilchen blieben nach der Führung ihrer Linie treu und spielten genauso munter weiter: Wieder von rechts fand Klingbeils Flanke auf den zweiten Pfosten Löning, der aus spitzem Winkel aber knapp verzog (18.). Wie entfesselt traten sie nun auf, verpassten es aber, nachzulegen. Zuerst klärte der Ex-Auer Strauß nach Kortzorgs 14m Linksschuss mit der Brust für den schon geschlagenen Körber (22.) vor der eigenen Torlinie. Acht Minuten später war es wieder Kortzorg, der per Schlenzer ganz knapp verzog.
Heidenheims im Saisonverlauf bisher so starke Offensive (27 Treffer) kam überhaupt nicht zur Entfaltung, der einzige Abschluss resultierte aus Schnatterers ungefährlichem Versuch von der Mittellinie (35.). Er beweist erneut, dass er nur ein Heimknipser ist. Alle seine sieben Liga-Treffer hatte er zu Hause in Heidenheim geschossen. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten sich die Hausherren endgültig für den hohen Aufwand belohnen müssen: Schönfeld legte mit dem Absatz gekonnt auf Löning ab, der sich die Ecke aus 16 Metern aussuchen konnte - und etwas überhastet verzog (45.).

Der zweite Durchgang knüpfte nahtlos an das Geschehen vor dem Seitenwechsel an: Aue begann wieder wacher und gab in Person von Müller einen ersten Warnschuss ab (48.), der für FCH-Torwart Körber aber keine Probleme darstellte. Der Schuß von Benatelli (53.) bleibt hängen. Die ersten zehn Minuten gehörten dem Gastgeber, ehe die Gäste doch allmählich in die Partie fand. Sie nahmen die Zweikämpfe nun besser an und zeigten sich nach dem doppelten Personalwechsel in der 56. Minute (Grimaldi und Titsch-Rivero für Mayer und Leipertz) auch im Angriff: Der neue Titsch-Rivero wurde nach Schnatterers Querpass von der Grundlinie, der zuvor Luksik stehenließ, in höchster Not von Müller am Einschuss gehindert (59.). Nach und nach zeigte Aue erste Verschleißerscheinungen, zudem präsentierte sich der Gast verbessert. Umso überraschender bot sich Kortzorg die Großchance zur Entscheidung: Frei vor Körber entschied sich der Angreifer zur Direktabnahme und fand im glänzend reagierenden Körber seinen Meister (66.). Aues Trainer Stipic wollte von Draußen Impulse setzen und brachte den jungen Dartsch für Schönfeld (68.). Die intensive Spielweise forderte fortan Tribut, und Aue nahm zeitweise bewusst Tempo aus dem Spiel, um Energie zu sparen. Trotzdem hatten sie bis in die Schlußphase auch optisch mehr vom Spiel. Schade das ein Novikovas Gewaltversuch aus nur 4 Metern geblockt wurde und eine Dartsch Eingabe (77.) von rechts keinen Abnehmer fand. Auch mit seinem Schußversuch bleibt Dartsch (80.) hängen. Die Gäste witterten nun Morgenluft und setzten zu einer Schlussoffensive an, die prompt belohnt wurde: Vitzthum servierte stark für Titsch-Rivero, der freistehend zum mehr als schmeichelhaften Ausgleich einnickte (83.). Vorausgegangen war ein Laufduell Schnatterer/Fink, was der Auer Verteidiger auf Kosten eines Eckballes für sich entschied. Die schon abgewehrte Ecke landete bei Vitzthum der dann die entscheidene Flanke auf Tisch-Rivero schlug. Bis zum Schlusspfiff konnte Aue nicht mehr antworten weil Müller (86.) mit einem 18m Schuß und Löning (90. +2) mit einem Kopfball an Körber scheiterten. Selten war die Kluft zwischen Aufwand und Ertrag so groß wie heute, einzig der spielerische Auftritt dürfte Aues Trainer Stipic Hoffnung für die beiden letzten Spielen im Jahr 2014 geben.


Pressekonferenz in Aue. "Wir hatten heute das erste mal Glück und haben den Punkt gerne mitgenommen". Heidenheims Trainer Frank Schmidt.Foto: Burg


















Aue (Lila/Weiß/Lila): Männel - Klingbeil, Fink, Vucur, Müller (88. Könnecke) - Luksik, Schönfeld (68. Dartsch), Benatelli, Novikovas (90. + 1 Sieber) - Kortzorg, Löning

Heidenheim: Körber - Strauß, Göhlert, Wittek, Vitzthum - Leipertz (56. Grimaldi), Griesbeck,Reinhardt, Schnatterer - Mayer (56. Titsch-Rivero), Niederlechner (87. Morabit)

Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach)

Zuschauer: 5.600 (Minusrekord in der laufenden Saison und der zweitschlechteste Heimbesuch im 161. Zweitliga-Heimspiel)

Tore: 1-0 Müller (14.), 1-1 Titsch-Rivero (82.)

Gelbe Karte: Stipe Vucur (4.) / Mathias Wittek

Reservebank Aue: Kirschstein - Paulus, Miatke, Okoronkwo

Spielstatistik
Torschüsse: 16 – 8
gehaltene Bälle: 0 – 4
Ecken: 6 – 6
Laufdistanz in Km: 120,70 – 122,92
Sprints: 217 – 239
angekommene Pässe: 396 – 285
Fehlpässe: 93 – 99
gewonnene Zweikämpfe: 153 – 101
Ballbesitz: 56% - 44%
Fouls: 15 – 17
Abseits: 2 – 1
meisen Ballkontakte: Benatelli (89) – Strauß (75)

Zuschauer im Erzgebirgsstadion 2014/15
Sa. 9.8. - VfL Bochum............8.850
Sa. 30.8. - Düsseldorf.............7.700
Fr. 19.9. - St. Pauli.................9.400
Fr. 26.9. - VfR Aalen..............7.000
So. 19.10. - TSV 1860..........10.000
So. 9.11. - Braunschweig......10.050
Fr. 28.11. - 1.FC Union...........9.100
Fr. 12.12. - Heidenheim..........5.600
Mi. 17.12. - Nürnberg...........17.30 Uhr
Fr. 6.2. - RB Leipzig.............18.30 Uhr
20.-23.2. - Darmstadt
6.-9.3. - Ingolstadt
20.-23.3. - Fürth
10.-13.4. - Sandhausen
17.-20.4. - Frankfurt
2.-4.5. - Karlsruhe
So. 17.5. - Kaiserslautern......15.30 Uhr

Zuschauer Ø Heimbilanz im 10 Jahres Vergleich (nur Punktspiele)
2. Liga 2004/05 - 17 - 12.730
2. Liga 2005/06 - 17 - 11.417
2. Liga 2006/07 - 17 - 11.568
2. Liga 2007/08 - 17 - 10.606
3. Liga 2008/09 - 19 - 8.089
3. Liga 2009/10 - 19 - 8.963
2. Liga 2010/11 - 17 - 10.255
2. Liga 2011/12 - 17 - 9.384
2. Liga 2012/13 - 17 - 8.714
2. Liga 2013/14 - 17 - 9.405

Die drei besten Auer Zuschauer Heimbilanzen aller Zeiten
1. - 2. Bundesliga 2004/05 - 17 Spiele - Ø 12.730
2. - DDR Oberliga 1981/82 - 13 Spiele - Ø 12.538
3. - DDR Oberliga 1968/69 - 13 Spiele - Ø 12.385