Spielbericht
3. Spieltag, 15.08.2015
FC Erzgebirge Aue vs. Stuttgarter Kickers 2-0

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Sparkassen-Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 15. August 2015
(Kick off 14.00 Uhr)


Auer Veilchen gelingt der Erste Sieg in der 3. Liga


Der Erzgebirge Aue Aue ist endgültig in der 3. Liga angeommen. Mit einem 2-0 Heimsieg vor 7.250 Zuschauern gegen die starke Mannschaft der Stuttgarter Kickers belohnte sich das Dotchev Team mit den ersten Toren von Kluft und Hertner in der Liga. Aues Mittelfeldspieler Philipp Riese umschrieb den ersten „erzwungenen“ Sieg in der Liga, mit viel Leidenschaft. Er monierte aber auch die zum Teil guten Konterchancen im zweiten Abschnitt „...die wir nicht ausgespielt haben. Aber daran werden wir arbeiten“.

Es wurde von Anfang an das schwere Spiel, wie es der Trainer der Auer Veilchen im Vorfeld auch angekündigt hatte. Die Gastgeber kamen nicht richtig in den gewohnten Spielfluß. Irgendwie hemmte sie der Riesenrespekt den man vor den Kickers hatte in der Anfangsviertelstunde. Zwei gute Aktionen von Handle (15. + 20.) über die linke Seite mit anschließenden Eingaben, waren nicht von Erfolg gekrönt. Stuttgart beschäftigte die Auer Abwehr dagegen mehr als deren lieb war und hatten von Beginn mehr vom Spiel mit viel Ballbesitz. Einen Schuß von Braun (12.) kann Torwart Männel zur Ecke abwehren und ein Freistoß von Baumgärtel (18.) aus fast 30 m Entfernung geht knapp rechts am Auer Tor vorbei.

Aue versuchte vor allem immer wieder über die beiden Außenbahnen (Handle/Skarlatidis) Akzente zu setzen. Doch ihr Offensivspiel geriet immer wieder durch ungenaue Zuspiele oder leichte technische Fehler ins Stocken. In der 20. Minute forderte ihr Anhang in einer Aktion von Stein, der von Kluft angeschossen wurde im Strafraum Handelfmeter, doch Schiedsrichter Günter Perl ließ zu Recht weiterlaufen. Danach bewarte Aues Keeper Martin Männel seine Mannschaft mit zwei starken Paraden vor einen Rückstand. Erst parierte er nach einer Flanke von Baumgärtel den tückischen Aufsetzer-Kopfball von Badiane (23.) reaktionsstark noch über die Querlatte und vier Minuten später lenkte er einen harten und fast ansatzlosen Knaller von Leutenecker mit den Fingerspitzen an den rechten Pfosten. Mit diesen zwei vergebenden Chancen haderten die Kickers verständlicherweise nach dem Spiel. Aber so ist eben der Fußball.

Nach 34. Minuten war Aues Trainer Pavel Dotchev zum ersten Wechsel gezwungen: Für den verletzten Nicky Adler, der mit linken bandergierten Oberschenkel vom Platz humpelte, kam Neuzugang Mario Kvesic aufs Feld und fügte sich mit seinem ersten Ballkontakt fast schon sensationell ein. Der junge Kroate (23) aus Split nahm einen langen Handabwurf von Männel auf und bediente Skarlatidis. Der lief einfach zwischen zwei Stuttgarter Spieler hindurch und flankte Milimetergenau auf den Kopf von Kluft. Der köpfte völlig blank aus sechs Meter zur umjubelten 1:0-Führung ein (36.). Ein Bilderbuchtor – in der Entstehung und Ausführung. Die Auer waren nach ihren ersten Saison-Ligator sofort präsenter. Ihr Trainer hatte auf ein 4-2-3-1 umgestellt mit Kluft als alleiniger Spitze. Der schnelle und wendige Handle (40.) zeigte auf der linken Seite ein Supersolo mit anschließender Flanke, die jedoch in den Rücken der zwei Auer Angreifer landete. Trotzdem Riesenapplaus von den sonnenüberfluteten Rängen im Lößnitztal. Kurz vor den Pausenpfiff zwingt Kluft dann noch Kickers-Torwart Klaus zu einer Parade.

Nach den Seitenwechsel kannten die Gäste sofort nur eine Richtung. Ihr Kapitän Marchese (46.) jagt ein Zuspiel von Müller über den Kasten und einen Distanzschuß von Braun (51.) konnte Männel entschärfen. Im weiteren Verlauf ließen die Auer immer weniger zu. Sie standen hinten kompakt gegen meist durch die Mitte angreifende Stuttgarter und warteten auf Konter. Kvesic´ Schußversuch (53.) mißlingt aber auch, weil er leicht im Rasen hängen bleibt und der 17m Schuß von Handle (59.) wird von Stein geblockt. Die Kickers wussten sich häufig nur mit Fouls zu helfen, die dann gefährliche Freistöße für die Veilchen ermöglichten. Die Zuschauer hatten nach einem Freistoß von Rizzuto (67.) schon den Torschrei auf den Lippen, doch Kickers-Keeper Klaus machte sich ganz lang und wehrte den Kopfball von Samson noch gedankenschnell ab. Vier Minuten später versuchte es Aues Neuzugang Kvesic, doch sein Freistoß war zu zentral für Klaus geschlagen.
So langsam aber sicher rannte den Degerlochern die Zeit davon. Zahlreiche Ballverluste, Fouls und Unterbrechungen sorgten zudem für wenig Spielfluss. Aue wartete auf Fehler der Gäste. Die beiden eingewechselten Könnecke und Nattermann fanden sich zu einen Klasse Doppelpass an deren Ende Könnecke (81.) jedoch am guten Torwart Klaus scheiterte. Könnecke brachte viel Schwung in Aues Angriffsspiel und hing auch beim entscheidenden 2:0 mit drin.Er setzte gekonnt Nattermann gut in Szene der Torwart Klaus umspielen will und von ihm im Strafraum gelegt wird. Nach einer „langen“ Bedenkzeit hielt Schiedsrichter Perl erst Klaus den Roten Karton unter die Nase und zeigte dann auf den Elfmeterpunkt. Da die Gäste schon dreimal gewechselt hatten, zog sich Feldspieler Manuel Fischer das Torwarttrikot drüber und hätte den Strafstoß von Hertner noch fast gehabt. Zum Glück sprang der flach getretende Ball genau vor der ausgestreckten Hand auf und fand den Weg ins rechte untere Eck zum 2-0 (86.).

Trainerstimmen:

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

„Die Kickers gehören zu den stärksten Mannschaften der Liga und ich habe einen riesen Respekt vor der Arbeit meines Kollegen. Deswegen bin ich umso glücklicher, dass wir gegen eine so gute Mannschaft 2:0 gewonnen haben. Der Gegner hatte sicherlich mehr vom Spiel, aber wir waren ab und zu in der Lage zu explodieren. Vor dem 1:0 hatten wir zwei brenzlige Situationen zu überstehen und in der Halbzeit konnte ich ein paar Dinge korrigieren“, strahlte FCE-Trainer Pavel Dotchev nach dem Spiel.

Horst Steffen (Stuttgart): "Unsere Spielanlage war recht ordentlich. Aufgrund des Spielverlaufs hätten wir eigentlich in Führung gehen können. Nach der Pause haben wir versucht auf ein Tor zu spielen, waren aber in unseren Aktionen zu ungenau und es fehlte an Entschlossenheit. Nach dem Rückstand hatte ich gehofft, dass mal ein Ball reinrutscht, doch das ist uns leider nicht gelungen. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg für Aue“. (Burg)


Aue: Männel - Hertner, Susac, Breitkreuz, Rizzuto - Handle (74. Könnecke), Samson, Riese, Skarlatidis - Kluft (62. Nattermann), Adler (34. Kvesic)

Stuttgarter Kickers: Klaus – Leutenecker, Starostzik, Stein, Baumgärtel - Mendler (71. Ivan), Marchese, Braun – Müller, Badiane (82. Sirgedas), Berko (60. Fischer)

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Zuschauer: 7.250

Tore: 1-0 Kluft (36.), 2-0 Hertner (86./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Breitkreuz (42.), Kluft (57.), Hertner (77.) / Badiane (26.), Berko (50.), Marchese (66.), Braun (70.)

Reservebank Aue: Jendrusch - Riedel, Krug, Yildiz

Bes. Vorkommnis: Rote Karte: Carl Klaus (84./Stuttgarter Kickers-wg. Notbremse)

Mopo24

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