Spielbericht
26. Spieltag, 20.02.2016
Hansa Rostock vs. FC Erzgebirge Aue 0-2

0

:

2

Ostseestadion Rostock, Sonnabend 20. Februar 2016
(Kick off 14:00 Uhr)


Veilchen siegen an der Küste


Auch an der Küste, beim zuletzt in fünf Heimspielen unbezwungenen FC Hansa, bauten die Auer Veilchen ihre derzeitigen Serien weiter aus. Mit 2-0 gewannen sie am Ende hochverdient das 72. Aufeinandertreffen gegen den Abstiegskandidaten Hansa Rostock. Im zwölften Punktspiel in Serie blieben sie damit weiter ungeschlagen und sind jetzt vier Monate ohne Niederlage. Nebenbei festigten sie Rang zwei in der Tabelle. Gleichzeitig war es das 16. Zu-Null-Spiel in der Liga. Die dieses Mal in ganz in Grün spielenden Auer kamen wie immer über den Ballbesitz, erarbeiteten sich so Vorteile. Die Veilchen zeigten die bessere Spielanlage auf einen ganz schlechten Platz. Bis auf einen Eckball der Gäste von Hertner, den Wegner (6.) in die Arme von Hansas Keeper Schuhen köpfte, passierte vor beiden Toren in der Anfangsphase so gut wie gar nichts. Dann brachte Tiffert einen Ball per Freistoß mit viel Effet an die Fünfmeter Grenze, wo sich Adler (18.) von seinen Gegenspielern gelöst hatte und mit dem Kopf vollstreckte. Dieser Führungstreffer spielte der Dotchev-Truppe in die Karten. Die Gäste standen hinten sicher und ließen auch im vorderen Bereich den Ball gepflegt laufen. Skarlatidis hatte die Möglichkeit, auf 2-0 zu erhöhen, jagte den Ball in der 36. Minute aber hoch am rechten Kreuzeck vorbei. Rostock begegnete den Veilchen mit viel Kampfesmut. In der Offensive gelang Hansa aber kaum etwas. Am bedrohlichsten wurde es für den Auer Tor in der 38. Minute, als Ziemer nach einem langen Ball ans Spielgerät wollte, aber nur den aus dem Sechzehner stürzenden Auer Schlußmann Männel am Schienbein traf. Eine zweite verheißungsvolle Szene für Hansa erstickte Hertner mit der Brust im Keim, als er eine zu unplatzierte Hereingabe von Platje (42.) zu seinen Torwart abtropfen ließ.

Der zweite Durchgang begann für Rostock - Ziemer blieb angeschlagen in der Kabine - denkbar schlecht für die Gastgeber. Aues Winterzugang Soukou hatte nach einer "Kerze" von Hansa-Keeper Schuhen das Auge für den mitgelaufenen Wegner, der völlig blank zum 0-2 für die Gäste vollendete (51.). Henn hatte per Rückpass seinen Torwart in Bedrängnis gebracht. Dieser wollte per Fuß klären, der Ball stieg jedoch nach oben anstatt nach vorn. Soukou holte ihn sich elegant, tunnelte dann Henn und bediente Wegner der rechts von ihm im Sechszehner völlig blank stand. Es sah düster aus für abstiegsbedrohte Hausherren. Immerhin begehrten die Ostseestädter nun entschlossen auf. Platje war es, der nach einer schnellen Kombination das Leder volley nahm und nur knapp links am Gästegehäuse vorbeibeförderte (52.). Die Gäste igelten sich in der Folge keinesfalls hinten ein. Schuhen konnte sich einen Kopfball von Wegner (70.) gerade noch so angeln und hielt auch einen Schuß vom eingewechselten Handle (74.). Zu diesen Zeitpunkt wurde es merklich ruhig im Ostseestadion. Man hörte nur den 750 Mann starken Gästeblock. Insgesamt spielte Hansa viel zu limitiert. Aue zog sein Ding durch. Zehn Minuten vor dem Ende ruckten die Hanseaten noch einmal an. Aue blieb aber abgebrüht bei den doch recht hilflosen Angriffsversuchen. Einziger Höhepunkt war die Chance zum Anschlußtreffer in der 85. Minute. Andrist stand plötzlich frei vor Männel, doch der blieb ganz cool und konnte den Schuß abwehren. Kurios wurde es 120 Sekunden später: Garbuschewski zimmerte einen Freistoß aus 18 Metern aufs Tor, Männel ließ den Ball durch seine Beine rein - es war ein indirekter Freistoß. Das Tor fand deswegen auch keine Anerkennung. In der Nachspielzeit blieben die Gäste das aktivere Team. Könnecke (90. + 2) und Handle (90. + 3) hatten gar Chancen zum 0-3. Wer einen Blick auf die Tabelle der 3. Liga wirft, der wird konstatieren, dass die Veilchen - mit 15 Punkten aus sieben Partien (4/3/0) aktuell das beste Rückrundenteam der Liga sind. (Burg)

Pressekonferenz in Rostock. Foto: Burg


Trainerstimmen
Christian Brand (Rostock): Wir hatten darauf hingewiesen, dass wir nicht soviele Fouls in der eigenen Hälfte zulassen dürfen. Das war ungeschickt vor dem 0-1, der Freistoß darf nicht entstehen. Dazu kommt, dass wir eigentlich bei Standards gut verteidigen, wir hier aber die Zuteilung nicht auf die Reihe kriegten. In der zweiten Halbzeit wollten wir richtig was riskieren, und dann kommen wir raus und kassieren das zweite Tor auf diese Art und Weise. Wobei: Dass der Ball mal wegspringt, ist das eine, dass wir ihn relativ häufig nach hinten spielen, ist das andere. Wir versuchten es dann noch mal, hatten auch die Chance durch Andrist. Wenn wir den gemacht hätten, wäre noch was möglich gewesen.

Pavel Dotschev (Aue): Kämpferisch und läuferisch war das okay. Die Mannschaft hat unter ganz schwierigen Bedingungen auch versucht, Fußball zu spielen. Ab und zu ist das gut gelungen. Nach dem 1-0 musste Hansa das Spiel machen. Wir hatten Geduld, und wie erhofft gelang uns das zweite Tor. Bekanntlich können wir sehr gut verwalten, Rostock wurde aber immer besser. Wäre das 1-2 gefallen, hätte es noch gefährlich für uns werden können.


Rostock: Schuhen - Baumgarten (72. Perstaller), Henn, M. Hoffmann, Gardawski - Erdmann, Wannenwetsch - Garbuschewski (89. Youssef), Jänicke - Platje, Ziemer (46. Andrist)

Aue (Grün/Grün/Grün): Männel - Hertner, Susac, Breitkreuz, Rizzuto - Samson, Tiffert - Skarlatidis (73. Handle), Sokou (61. Könnecke), Adler - Wegner (90. Riedel)

Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg)

Zuschauer: 11.000 (davon 750 Auer | Quelle: F.C. Hansa)
Aue Auswärts Saison 2015/16

Tore: 0-1 Adler (18.), 0-2 Wegner (51.)

Reservebank Aue: Jendrusch - Kluft, Köpke, Kvesic

Gelbe Karten: Erdmann (26.), Ziemer (38.), Wannenwetsch (78.) / Soukou (25.), Hertner (66.)