Spielbericht
34. Spieltag, 15.04.2016
SV Wehen-Wiesbaden vs. FC Erzgebirge Aue 1-0

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Brita-Arena Wiesbaden, Freitag 15. April 2016
(Kick off 19:00 Uhr)


Gegentor nach 64 Sekunden – Veilchen verlieren Spiel in Wiesbaden


Die Auer Veilchen wollten im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga am Freitagabend vorlegen, doch das ging schief. Beim Tabellenvorletzten SV Wehen-Wiesbaden kassierten die Dotchev Schützlinge eine bittere 0-1 Niederlage, die vermeidbar, aber insgesamt nicht unverdient war. Denn im Gegensatz zu den souveränen Auftritten in den letzten Partien ohne Gegentor, ließen es die Auer diesmal an Effektivität und Konsequenz vermissen. In Wiesbaden entschied sich Aues Trainer Dotchev zum fünften Mal in Folge für die gleiche Startelf, allerdings verschliefen seine Mannen die Anfangsphase. Einen eher harmlosen Schuss von Lindner (2.) aus ca. 18m fälschte Rizzuto so unglücklich ab, dass sich Aues Torwart Männel vergeblich streckte. Er war zwar noch mit den Fingern am Ball aber nützte nichts. Das Ding oder die Murmel war drin. Schnellstes Gegentor der Saison.

Den Schock des frühen Rückstandes verkrafteten die Veilchen relativ schnell. Die Auer kontrollierten so nach 10 Minuten Spiel und Gegner, ohne sich jedoch zwingende Torchancen herauszuspielen. Die defensiv ausgerichteten Hausherren verteidigten den knappen Vorsprung relativ mühelos, weil den Angriffen der Erzgebirger die Ideen und die Durchschlagskraft fehlten. Kvesic kam dreimal in jeweils guter Schußposition (18., 28. und 31.), verzog aber jeweils weit vorbei oder hoch übers Tor. Bei den wenigen Gegenstößen der Wiesbadener mußten die Gäste jedoch auf der Hut sein. Verzieht der noch völlig freistehende Lindner (15.), so landete ein Heber von Schnellbacher (34.) immerhin auf dem Auer Tornetz. Die Auer mühten sich weiter, taten sich aber insgesamt doch schwer Ideen und Lücken gegen die massive SVWW-Abwehr zu finden. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich bot sich Köpke (45. +2), glänzend von Skarlatidis frei gespielt, scheitert er jedoch am SVWW-Keeper Kolke. Bei der Nachschußmöglichkeit von Adler wird dieser von Blacha im letzten Moment egstört.

Nach der Pause kam der FC Erzgebirge mit Schwung aus der Kabine, doch das Gesamtbild änderte sich kaum. Zwar waren die Veilchen optisch leicht überlegen, aber die abstiegsbedrohten Wiesbadener agierten zielstrebiger und gefährlicher. So hatten Vitzthum (52.), Schindler (54.), Lorenz (56.) und Schnellbacher (58.) eher das 2-0 auf dem Fuß oder Kopf als Aue den Ausgleich. Doch die Möglichkeit zu diesen, sollte sich dann in der 63. Minute für den ganz in weiß spielenden Gästen, bieten. Köpke spielte bei einem schnellen Gegenstoß einen perfekten Ball auf Adler der aber freistehend an Kolke scheiterte. Auch bis in die Schlußphase hinein produzierten die Gastgeber keine gravierende Fehler mehr. Im Gegenteil, sie waren dem 2-0 immer noch näher. Mrowca (83.) trifft den Ball nicht in aussichtsreicher Position und ein Freistoß von Lorenz (86.) klärt Männel grade noch so zur Ecke. Mit dem Mute der Verzweifelung stemmten sich die Gäste gegen die drohende Niederlage, aber bissen sich an Kolke die Zähne aus. Einen platzierten Kopfball von Susac (88.) lenkte der mit den Fingerspitzen an die Querlatte – Respekt. Auch bei einen letzten Schuß von Riese aus 18m (90. +4) hatte er keine Mühe. Respekt auch an die mitgereisten Auer Schlachtenbummler. Rund 650 folgten der Mannschaft an einem Freitagabend ins über 400 Kilometer entfernte Wiesbaden. Das ist nicht so selbstverständlich wei z.Bsp. an einem Samstag oder Sonntag. Die Unterstützung war vorbildlich und auffällig war nach dem Schlußpfiff, es verließ keiner den Block und hetzte zum Auto. Nein, alle warteten geduldig auf die Mannschaft um zu zeigen wir glauben an euch und weichen keinen Milimeter zurück. Nur so geht es. Alles wird gut. (Burg)

Pressekonferenz in Wiesbaden. Foto: Burg


Trainerstimmen
Pavel Dotchev (Aue): "Heute war ein sehr unglücklicher Tag für uns. Dieser begann mit einem abgefälschten Schüsschen, bei dem wir das Gegentor bekommen. Es war aber genug Zeit, das Ausgleichstor zu erzielen. In der ersten Halbzeit haben wir es nicht so schlecht gemacht, aber in der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr so viele Räume. Trotzdem hatten wir drei, vier Riesenchancen zum Ausgleich, die Kolke teilweise großartig parierte. Wir müssen jetzt nach vorn auf das Derby schauen."

Torsten Fröhling (Wiesbaden): "Wir sind sehr froh, dass wir heute endlich den ersten Sieg, seit ich weiß nicht mehr wann, eingefahren haben. Das Spiel war zwar relativ ausgeglichen, aber wenn man alle Chancen zusammenzählt, war der Sieg nicht unverdient weil wir insgesamt ein leichtes Chancenplus hatten. Ich bin insgesamt stolz auf die Mannschaft. Wir haben auch endlich mal einen Sieg verdient gehabt."

Wiesbaden: Kolke - Funk, Dams, Ruprecht, Vitzthum - Lindner (81. Golley), Blacha (75. Mrocwa/84. Geyer), Pezzoni, Lorenz - Schindler, Schnellbacher

Aue (Weiß/Weiß/Weiß): Männel - Rizzuto, Susac, Breitkreuz, Hertner - Tiffert, Riese - Skarlatidis (68. Handle), Kvesic (64. Soukou), Adler (75. Könnecke) - Köpke

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Zuschauer: 3.070 (davon 650 Auer | Quelle: SVWW)
Auer Fans auswärts 2015/16

Tor: 1-0 Lindner (2.).

Reserve Aue: Seidel - Riedel, Miatke, Samson

Gelbe Karten: Golley (89.) / Susac (43.), Skarlatidis (45. + 2 / in der Halbzeitpause)