Spielbericht
5. Spieltag, 16.09.2018
FC Erzgebirge Aue vs. FC St. Pauli 3-1

3

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 16. September 2018
(Kick off 13:30 Uhr)


Aue mit ersten Saisonsieg


Aufatmen im Lößnitztal. Endlich klappte es mit dem ersehnten ersten Saisonsieg. Am Sonntag bezwangen die Veilchen ihren Lieblingsgegner, den FC St. Pauli mit 3-1 und blieben damit auch im achten Duell in Folge mit den Hamburgern ungeschlagen. Vor dem Anstoß gab es zunächst lange Gesichter im Auer Fanlager. Riese, Nazarov und Betram standen nicht im Kader. „Es gilt jeden Spieltag, die 18 und dann am Ende die Elf zu nominieren, die für die Aufgaben den größten Erfolg versprechen“, erklärte Trainer Meyer. In unterhaltsamen Anfangsminuten taten sich die

gastgebenden Auer als die aktivere Mannschaft hervor. Dabei stand die Leihgabe Iyoha aus Düsseldorf gleich zu Beginn im Blickpunkt. Erst traf er den Ball nicht richtig in ausgezeichneter Schußposition (10.) und eine Minute später war er dann am Auer Führungstreffer beteiligt. Nachdem Pauli-Stürmer Veerman einen Ball an der Mittellinie leichtfertig vertändelte, ging es schnell über Kempe, der zunächst auf Iyoha ablegte. Dessen Schuss konnte noch von Keeper Himmelmann pariert werden, doch genau vor die Füße von Kempe der zum 1-0 einschob. Von der ersten Führung in dieser Saison beflügelt, wollten die Auer mehr, mussten aber nur fünf Minuten später den Ausgleich hinnehmen: Freistoßspezialist Knoll servierte mustergültig von der rechten Seite, Veerman verlängerte an der Fünfmeterkante mit dem Rücken zum Tor ins lange Eck per Kopf. Nun waren es die Gäste die das Spiel beherrschten und gefährliche Situationen produzierten. Doch Tor-Rückkehrer Männel rettete zunächst spektakulär bei einen abgefälschten Schuß von Buchtmann (20.) und lenkte den Ball noch an den rechten Pfosten. Nur eine Minute darauf hält er auch noch einen Kopfball von Carstens (21.). Aue brauchte einige Minuten um wieder zurückzufinden. Testroet legte den Schalter wieder um – und wie. Rapp löffelte den Ball nach vorne. 23 Meter vor dem Tor nimmt Testroet diesen an und an hämmert ihn ansatzlos mit dem rechten Fuß oben links unter das Lattenkreuz! Himmelmann zuckte nur kurz auf der Linie. 2-1 (31.). Jetzt war das Selbstbewußtsein der Gastgeber wieder da. Rizzuto (33.), Iyoha (35.) und Testroet (42.) scheitern jedoch mit schwachen Abschlüssen. St. Pauli kommt nur noch einmal nach vorne – Neudecker (35.) verzieht über den Kasten.

Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, und das, obwohl die Gäste nach Systemumstellung deutlich offensiver agierten. Im Gegensatz zu Durchgang eins, blieben Torchancen bei Pauli jedoch Mangelware. Nur Buchtmann (49.) hatte einen Abschluss zu verzeichnen. Und bei der guten Flanke von Schneider (59.) war Männel hellwach und angelte sich das Leder vor Veermann. Aues Offensivbemühungen waren aber auch nicht zwingend. Weder beim Kopfball von Kempe (47.), dem Schußversuch von Fandrich (59.), dem viel zu eigensinnigen Versuch von Iyoha (61.), dem 17-m Schuß von Kempe (68.) oder dem Kopfball von Rizzuto (71.) brauchte Pauli Schlußmann Himmelmann nicht einzugreifen. Doch dann war der Bann gebrochen. Ein einfacher hoher Ball aus der eigenen Hälfte von Rizzuto für den startenden Hochscheidt, hebelte die gesamte St. Pauli-Hintermannschaft aus und der Auer traf mit sehenswerten Außenristschuß ins lange Eck zum vorentscheidenen 3-1 (75.). Anschließend war der Widerstand der Kiez-Kicker gebrochen. Aue hatte die Partie im Griff und gaben mit der Zweitore Führung im Rücken nun klar den Ton an. Ballsicher verwaltete man nun den Vorsprung. Von St. Pauli kam nicht mehr viel. Kempe (81.) und Iyoha (85.) hätten das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können, doch ließen sie Präzision vermissen. (Burg)

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

Trainerstimmen
Marcus Kauczinski (St. Pauli): "Unterm Srich war es ein verdienter Sieg für Aue. Wir geraten früh in Rückstand und gleichen zwar schnell aus, doch lassen wir vor dem zweiten Tor auch zu viel Raum zu und geraten in Rückstand. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und hatten über Jan-Marc Schneider ein paar gute Aktionen. Wir haben danach weiter offensiv gewechselt, weil wir den Ausgleich erzielen wollten und kassieren dann das 1-3. Danach wird es schwer für uns. Ich habe in diesem Spiel gute Momente gesehen, ich habe aber auch schlechte Momente gesehen, in denen wir Räume geben, die zum Toreschießen einladen. Das müssen wir abstellen. Aber ich möchte klarstellen, dass das kein Problem der Abwehr ist, sondern der gesamten Mannschaft. Da fehlt es an Kompaktheit. Für uns bleibt es leider dabei, dass es in Aue nichts zu holen gibt."

Daniel Meyer (Aue): Ich fand es enorm wichtig mal in Führung zu gehen um nicht gleich wieder in Zugzwang zu geraten. Beim Warmmachen habe ich gemerkt, dass meine Mannschaft nervös war. Aber umso mehr ziehe ich den Hut, wie sie dann mutig und konsequent gespielt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir die Drangphase nach der Umstellung bei St. Pauli überstanden und die Partie ruhig zu Ende gespielt."


Aue (Lila/Lila/Lila): Männel – Kalig, Breitkreuz, Rapp – Rizzuto, Tiffert, Fandrich, Kempe – Hochscheit (76. Kvesic) – Iyoha (86. Strauß), Testroet (90.+1 Wydra)

St. Pauli: Himmelmann – Park, Ziereis, Carstens, Dudziak (75. Sobota) – Flum (88. Diamantakos), Knoll – Neudecker (46. Schneider), Buchtmann, Møller Dæhli – Veerman

Schiedsrichter. Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 12.000

Tore: 1-0 Kempe (11.), 1-1 Veermann (16.), 2-1 Testroet (31.), 3-1 Hochscheidt (75.)

Reservebank Aue. Haas – Pronichev, Cacutalu, Härtel

Gelbe Karten: Kempe (66.), Rizzuto (77.) / Buchtmann (79.)