Spielbericht
10. Spieltag, 19.10.2018
SG Dynamo Dresden - FC Erzgebirge Aue 1-1

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Rudolf-Harbig-Stadion Dresden, Freitag 19. Oktober 2018
(Kick off 18:30 Uhr)


Veilchen mit Punktgewinn an der Elbe


Im 101. Pflichtspiel-Duell gegeneinander trennten sich Dresden und Aue am Freitagabend unter Flutlicht 1-1 unentschieden. Die Gastgeber waren in einem umkämpften Duell zwar ab der 53. Minute in Überzahl, konnten daraus aber letztlich kein Kapital schlagen. Während sich Aue den Punkt durch ein insgesamt couragiertes Auftreten erkämpfte, machte Dynamo angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit zu wenig vor ihrem Heimpublikum. Aues Trainer Daniel Meyer sah nach dem Heimsieg gegen Kiel keinen Grund für viel Veränderung und brachte lediglich Iyoha für Bertram, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Die Gäste begannen ohne Angst und schafften es immer wieder, sich spielerisch aus der eigenen Hälfte zu befreien. Hochscheidt bot sich früh eine erste gute Chance, der Mittelfeldmann köpfte frei aus 6 Metern, nach einer Eingabe von Rizzuto, aber über das Tor (2.). Die Veilchen hatten die etwas bessere Spielanlage, mehr Ballbesitz, sind das aktivere und aggressivere Team. Hochscheidt (12.) und Fandrich (20.) übersehen jedoch den jeweils besser postierten Nebenman. Doch dann belohnen sie sich. Testroet steckte herrlich auf Riese durch, der frei vor Dynamo Keeper Schubert auftauchte und mit Hilfe des linken Innenpfostens zum 0-1 für Aue vollendete (24.). Der Ball trudelte erst noch die Torlinie entlang um dann knapp neben den rechten Pfosten ins Tor zu rollen. Ausgerechnet Riese. In seinem aktuell 92. Pflichtspieleinsatz für die Veilchen war es erst sein 3. Tor und sein erstes in der 2. Liga im Veilchendress. Die Antwort der Gastgeber ließ allerdings keine zwei Minuten auf sich warten. In der Vorwärtsbewegung verliert Iyoah einen Zweikampf gegen Nikolaou an der Mittellinie und Aosman steckte sofort auf Koné durch, der von Rapp nicht zu halten war. Allein vor Männel traf er durch dessen Beine ins lange Eck zum Ausgleich (26.). Nur zwei Minuten später hätte Dresden die Partie beinahe komplett gedreht, Hamalainen köpfte nach einer Ecke knapp über den Querbalken. Danach spielte sich die Begegnung hauptsächlichen zwischen den Strafräumen ab, sieht man mal von einen Versuch von Benatelli (38.) ab, den Männel aber vor keine Probleme stellte. Männel war es dann auch, der kurz vor der Pause eine weitere Chance für die Gäste einleitete. Ein weiter Schlag erreicht Testroet, der von Möschl nicht zu stellen war. Im Fallen bedient der Ex-Dynamo noch Hochscheidt (44.), der scheitert aber an Schubert. Der Dynamo-Keeper bleibt einfach stehen und pariert mit dem rechten Fuß. Die fast 2.700 mitgereisten Auer Fans raufen sich die Haare.

Nach dem Seitenwechsel erwischt Aue wieder den besseren Start, ein Versuch von Iyoha (50.) geht knapp am Kasten vorbei. Wenig später waren die Veilchen allerdings nur noch zu zehnt: Der bereits verwarnte Rapp brachte Möschl kurz vor dem Sechzehner zu Fall und sah dafür die Ampelkarte (53.). Dadurch ergab sich ein völlig anderes Bild auf dem Platz. Dresden drückte nun, kam aber bis auf einen direkten Freistoß von Heise (54.) zu selten gefährlich in Tornähe. Gästetrainer Meyer mußte handeln und brachte Abwehrmann Cacutalua für Iyoha. Die Auer standen nun defensiv weitestgehend sicher und sorgten offensiv immer wieder für Nadelstiche. Testroet hatte dann sogar das 1-2 auf dem Fuß. Die rechte Ferse von Schubert verhinderte jedoch mit etwas Glück einen erneuten Rückstand (61.). Beim anschließenden Eckball den Hochscheidt ausführen wollte gab es eine Spielunterbrechung, weil der Auer Spieler mit einem Feuerzeug am rechten Knie getroffen wurde. Hochscheidt war es dann auch der in der 65. die letzte Möglichkeit für die Gäste hatte. Wieder schön von Testroet freigespielt wartete er aber zu lange mit dem Abschluß. Es sollte die letzte Möglichkeit für die Veilchen gewesen sein. Dresden lief langsam, aber sicher die Zeit davon. Den Hausherren fehlte es im Spiel nach vorne trotz der Überzahl am nötigen Tempo sowie Zug zum Tor. Trotzdem mußte man im Gästelager immer mit einem Lucky-Punch rechnen. Die bot sich dann ausgerechnet dem Ex-Auer Benatelli. Einen Drehschuß aus 10 Metern parierte Aues Schlußmann Männel aber exelent (69.). In den Schlußminuten gefiel Aue trotz Unterzahl durch seine kämpferische Einstellung. Man merkte, hier und heute wollten sie unbedingt den einen Punkt. Dynamo warf noch einmal alles nach vorne. Weil auch ein direkter Freistoß von Hamalainen knapp am Tor vorbeisegelte (86.) und Aosman den Ball nicht voll traf (88.), stand am Ende ein Unentschieden auf der Anzeigetafel. (Burg)

Pressekonferenz in Dresden. Foto: Burg

Trainerstimmen
Daniel Meyer (Aue): "Meine Gefühle sind eine Mischung aus Enttäuschung und etwas Glück. Wir hatten ernsthaft gehofft, dass es heute hier mehr zu holen gibt. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben einige aussichtsreiche Möglichkeiten gehabt. Dann waren wir nach dem Führungstor aber zu unkonzentriert, um noch mehr daraus zu machen. Dadurch kam Dynamo zum Ausgleich und hatte uns dann auch in der zweiten Hälfte ernsthaft Paroli geboten. Dennoch bin ich stolz auf meine Mannschaft, dass sie sich in Unterzahl behauptet hat und nicht mit leeren Händen nach Hause fahren muß. Noch Wochen zuvor hätten wir so ein Spiel verloren. Trotzdem müssen wir am Ende sagen das wir ein Problem mit der Effektivität hatten."

Maik Walpurgis (Dresden): "Ich bin unzufrieden, sowohl mit dem Ergebnis als auch mit der Art und Weise, wie sich mein Team über weite Strecken gezeigt hat. Vor allem in der Anfangsphase haben wir heute deutlich unter unseren Möglichkeiten gespielt. Ich kann mir die ersten 25 Minuten nicht erklären. Da gelang uns gar nichts, weder Passspiel noch Zweikampfverhalten oder Umkehrspiel. Das wurde erst nach dem Ausgleich besser. In der 2. Halbzeit haben wir gegen eine massive Abwehr gespielt. Trotzdem ist es insgesamt für uns entäuschend das wir das Spiel nicht noch für uns entschieden haben.“

Dresden: Schubert – Dumic, Gonther, Hamalainen – Möschl (68. Atik), Benatelli (81. Röser), Nikolaou, Heise – Berko (67. Wahlquist), Aosman - Koné

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel – Kalig, Breitkreuz, Rapp – Rizzuto, Riese, Fandrich, Kempe – Hochscheidt (75. Nazarov) – Iyoha (55. Cacutalua), Testroet (70. Bertram)

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Zuschauer: 30.769 (davon ca. 2580 Auer Fans)

Tore: 0-1 Riese (24.), 1-1 Koné (26.)

Reservebank Aue: Haas – Kvesic, Wydra, Herrmann

Gelbe Karten: Dumic (36.), Nikolou (79.), Gonther (85.) / Rapp (40.), Rizzuto (79.)

Gelb-Rot: Rapp/Aue (53.)

Rizzuto/Aue ist nach seiner 5. Gelben Karte für das nächste Spiel gesperrt