Spielbericht
12. Spieltag, 04.11.2018
1. FC Heidenheim vs. FC Erzgebirge Aue 1-0

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Voith-Arena Heidenheim, Sonntag 04. November 2018
(Kick off 13:30 Uhr)


Aue fährt ohne Punkte heim


Nach einer insgesamt schwachen Vorstellung verloren die Auer Veilchen mit 0-1 in Heidenheim und stoppten damit selber ihren kleinen drei Spiele-Höhenflug. Bei den Veilchen war einfach über weite Strecken der Partie zuviel Sand im Getriebe. Größtes Manko war vor allem die harmlose Offensive. Zu guter Letzt erwischte auch Martin Männel nicht seinen besten Tag und „half“ beim Tor des Tages auch noch mit. Einen schnell abgeworfen Ball holte sich Schnatterer, der schließlich Thomalla bediente und der

wiederum mit einem platzierten Flachschuß den Auer Schlußmann bezwang. „Wir haben ein paar Fehler zu viel gemacht. Der Sieg der Heidenheimer ist verdient“, sagte Aues Trainer Daniel Meyer, „aber durch so ein Tor zu verlieren, ist schon sehr bitter und nervt.“ Männel nahm den Gegentreffer zum Großteil auf seine Kappe: „Es tut mir leid für die Mannschaft, aber ich habe Schnatterer einfach übersehen.“ Drei Änderungen hatte Meyer in seiner Startelf vorgenommen. Wie angekündigt waren die zuletzt gesperrten Rapp und Rizzuto wieder im Team. Als zweite Sturmspitze neben Testroet erhielt Iyoha den Vorzug.

Die Gastgeber zeigte sich von Beginn an agil, insbesondere über Schnatterer und Dovedan kombinierten sich die Schwaben früh Richtung Auer Tor. Das Bemühen um Abschlussaktionen war deutlich. Da Aue aber im letzten Drittel gut stand, blieb es vor allem bei Distanzschüssen wie bei Schnatterer (8.), Griesbeck (17.) und Dorsch (13. + 27.). Richtig eng wurde es für die Gäste, als Männel in der 31. Minute einen geschossenen Freistoß von Pusch aus den Armen rutschen ließ: Der Ball ging danach an den linken Pfosten, im Nachfassen konnte er die Kugel zur Ecke lenken verletzte sich aber dabei am rechten Bein. Er musste minutenlang behandelt werden, ehe er wieder auf den Beinen stand. Die Angriffsbemühungen der Gäste ware dagegen recht limitiert und sehr überschaubar. Testroets (5.) Direktabnahme aus 15 Metern war mutig ging aber links vorbei. In einer weiteren Aktion sorgte ein schön vorgetragener Angriff über Hochscheidt und Kempe auf der linken Seite für etwas Gefahr. Iyoha (20.) gut postiert, verzog jedoch im Strafraum. Kurz vor dem Seitenwechsel besaß der FCH dann noch seine größte Gelegenheit auf das Führungstor. Beim Schräägschuß von Schnatterer (42.) mußte sich Männel schon strecken um den Ball zur Ecke zu lenken.

Der zweite Durchgang bot zunächst ein unverändertes Bild, Heidenheim begann dominant und belohnte sich nun auch. Griesbeck spielte den Ball, den er von Schnatterer erhalten hatte, wieder zurück zum FCH-Kapitän, der bediente direkt Thomalla und der Angreifer wurde im Sechzehner nicht energisch genug von Kalig angegriffen und traf mit einem platzierten Linksschuss flach ins lange Eck (54.). Männel war hier machtlos, leitete aber selber das Gegentor, wie schon oben beschrieben, selber ein. Nach dem Tor erhöhte der Gastgeber sofort den Druck und belegte Männel nun unter Dauerbeschuß. Bei einer schönen Volleyabnahme von Theuerkauf (63.) war er ebenson zur Stelle wie beim Freistoß von Schnatterer (83.). Mainka (64.) mit dem Kopf und Schnatterer (79.) mit einer Direktabnahme verpaßten zudem knapp das Auer Gehäuse. Der eingewechselte Multhaup (84.) traf nur das linke Außennetz.
FCE-Trainer Meyer reagierte nach über einer Stunde, brachte zunächst Nazarov (62.) für Testroet und später auch Bertram (69.) für Iyoha. Und tatsächlich kamen die Auer zu einer kurzen Drangphase. Ihre erste und einzigste Ecke konnte nach 72 Minuten registriert werden. Hochscheidt (78.) mit einem Versuch, der Müller vor keinerlei Probleme stellte und Fandrich (81.) der einen schönen Steilpaß von Riese nicht erreichte waren im Grunde auch nur halbherzige Ausgleichschancen. Doch weil das Team von Trainer Frank Schmidt eben trotz ihrer Überlegenheit – 13-1 Ecken – kein zweites Tor zustandebrachte, blieben die Auer bis zum Schluss am Leben. Beim Freistoß von Schnatterer (90.) ans Gebälk blieb Männel stehen und konnte nur hinterherschauen. Den Nachschuß von Dorsch konnte er aber parieren. In der zweiminütigen Nachspielzeit verzog Riese mit einem Versuch aus der Distanz (90. +1) nur ganz knapp. Die Veilchen fingen sich für das kommende Heimspiel gegen den Hamburger SV noch ein zusätzliches Handicap ein: Fabian Kalig wird gegen den Bundesliga-Dino fehlen, weil er sich in der hektischen Schlussphase die Gelb-Rote Karte einfing (89.).

Pressekonferenz in Heidenheim. Foto: Burg

Trainerstimmen
Daniel Meyer (Aue): "Am Ende war es ein verdienter Heimsieg für Heidenheim. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir ein paar Sachen vermissen lassen und viele 50:50 Situationen nicht für uns entschieden. Wir waren zu zaghaft und nicht energisch genug. Viel zu schnell kam die Kugel zurück. Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren zu groß, es passte nicht. Wir hatten über die gesamte Spielzeit Probleme in unserem überschaubaren Offensivspiel. Im letzten Drittel hatten wir keine entscheidenen Abschlüsse. Unterm Strich eine bittere Niederlage, weil das Tor in der Entstehung unglücklich war.“

Frank Schmidt (Heidenheim): Aus meiner Sicht war das heute ein intensives Zweitligaspiel, das wir mit einer richtig guten Leistung für uns entscheiden konnten. Und das gegen einen Gegner, der allein von der Grundordnung her sehr schwer zu bespielen ist. Da mussten wir umstellen und ganz anders aufstellen. Gerade im Spielaufbau haben wir den Ball teilweise richtig gut laufen lassen, ohne uns in der ersten Halbzeit eine gute Abschlussposition zu erspielen. Gleichzeitig mussten nach Ballverlusten immer aufpassen, da die Auer sehr gut umschalten und sich sehr gut bewegen. Aber wir waren aufmerksam, haben alle Wege mitgemacht und immer Überzahl in der Defensive gehabt, sodass wir nur wenig zugelassen haben. In der zweiten Hälfte war klar, dass wir Geduld brauchen. Der Dosenöffner hatte uns noch gefehlt. Wichtig war dann das 1-0, das aus Auer Sicht in der Spieleröffnung sicherlich unglücklich war, aber Marc Schnatterer hat den Braten gerochen und auch Denis Thomallas Abschluss hat das gut gemacht. Danach hatten wir ein paar richtig gute Möglichkeiten, aber haben verpasst, das 2-0 zu machen. Wenn das Tor gefallen wäre, hätten wir es ein bisschen entspannter gehabt. So war klar, dass Aue nur durch eine Aktion zurückkommen kann. Auch in Betracht der englischen Woche, war das spielerisch unser bestes Spiel der letzten Wochen oder sogar Monate. Ein riesen Kompliment an meine Mannschaft, dafür dass sie heute so ein Spiel rausgehauen hat.“

Heidenheim: Müller – Busch (79. Schmidt), Mainka, Beermann, Theuerkauf – Dorsch, Griesbeck, Pusch (64. Multhaup) – Schnatterer, Dovedan (83. Feick), Thomalla

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel – Kalig, Breitkreuz, Rapp – Rizzuto (84. Baumgart), Fandrich, Riese, Kempe – Hochscheidt - Iyoha (69. Bertram), Testroet (62. Nazarov)

Schiedsrichter: Robert Kempter (Stockach)

Zuschauer: 10.300 (davon 500 Auer Fans)

Tor: 1-0 Thomalla (54.)

Reservebank Aue: Haas – Cacutalua, Strauss, Kusic

Gelbe Karten: Dovedan (14.), Griesbeck (52.), Thomalla (56.), Busch (74.), Schnatterer (90.) – Kalig (46.), Rapp (88.)

Gelb-Rote Karte: Kalig (89.)