Spielbericht
DFB-Pokal, 1. Runde 31.07.2022
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FSV Mainz 05 0-3

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 31. Juli 2022
(Kick off 18:00 Uhr)


Aue scheidet gegen Erstligisten aus


Der 80. DFB-Pokal Wettbewerb und die Auer Veilchen zum 23.-mal dabei. Doch wie schon in den letzten beiden Jahren 2020 und 2021 war auch diesmal in Runde 1 Endstation für die Truppe von Trainer Timo Rost. Das Ziel, dem Bundesligisten aus Mainz in der ersten Runde des DFB-Pokals ein Bein zu stellen, hat Fußball-Drittligist Erzgebirge Aue nicht erreicht. 0-3 hieß es am Ende aus Sicht der Veilchen. Die Rheinhessen wurden über die gesamte Spieldauer ihrer Favoritenrolle gerecht, agierten konzentriert und abgeklärt, ließen den Gastgebern wenig Raum zur Entfaltung und hätten das Ergebnis noch deutlicher gestalten können. Aues Kapitän Nazarov brachte es nach dem Spiel kurz und bündig auf den Punkt: „Kompliment an Mainz. Das haben sie sehr souverän gespielt.“

Aues Trainer Timo Rost wechselte nach dem Unentschieden zum Liga-Auftakt in Freiburg auf zwei Positionen. Nach einer überstandenen Grippe kehrte Kapitän Dimitrij Nazarov zurück, dazu begann Paul-Philipp Besong. Für die zwei mussten Barylla und Knezevic auf die Bank. Die Partie nahm nach einer Gedenkminute für Uwe Seeler ( † 21. Juli 2022) sofort Fahrt auf. Das lag zunächst an den Gästen, die Auer Abwehrfehler aber nicht bestraften. Burkardt (5.) und Widmer (16.) ließen gute Möglichkeiten liegen. Der FCE war zwar vor allem mit Abwehrarbeit beschäftigt, ließ sich offensiv jedoch auch nicht lumpen: Ein Stefaniak-Freistoß, aus guter 17 Meter Positon, schaffte es allerdings nicht über die Mauer (15.). Dann zwei Top-Chancen innerhalb von zwei Minuten: Nach schnellem Angriff über rechts knallte U21-Nationalelfkapitän Burkadt die Kugel an die Latte des Auer Tores. Den Nachschuss verwertet er spektakulär per Fallrückzieher - in die Arme von Klewin (19.). Im direkten Gegenzug verpassten es die Gastgeber, ihrerseits in Führung zu gehen: Auf der linken Außenbahn schlägt Stefaniak im Tempodribbling einen blitzsauberen Außenristpass ins Zentrum zu Besong, der etwas weit abgedrängt wird und aus spitzem Winkel nicht präzise an Zentner vorbeischießt – rechtes Außennetz (20.). Kurzer Torjubel und die entsprechende Anzeige wurde auf der Anzeigetafel kurz eingespielt. Die Stimmung im Stadion vom Anpfiff weg vom Allerfeinsten. Aue wehrt sich mit Erfolg, hält das Spiel spannend und relativ ausgeglichen. Alles können sie gegen weiterhin spielfreudige Mainzer aber nicht verhindern. Burkardt setzt sich mit enger Ballführung im Zusammenspiel mit Onisiwo super durch und sprintet plötzlich in den Strafraum. Sein Rechtsschuss geht knapp links am Tor vorbei (33.). Dann fällt es doch das Führungstor für den Bundesligisten, wenngleich die Entstehung äußerst glücklich ist (41.). Onisiwo will kurz vor dem Strafraum eigentlich für Burkardt durchstecken, spielt aber in dessen Rücken. Aues Abwehrmann Sorge fälscht den Ball dann unglücklich und genau vor die Füße von Kohr ab, der ungewollt zur Großchance kommt und lässig zum 1-0 für den FSV einschiebt. Weil die Gäste insgesamt mehr vom Spiel haben geht die Führung in Ordnung. Aytekin pfeifft pünktlich zur Pause.

Schweigeminute in Gedenken an Uwe Seeler. Quelle: twitter


Aus dieser kamen die Auer mit neuem Personal. Nkansah rückte für Rosenlöcher in die Abwehrformation. Auch nach dem Seitenwechsel blieb es dabei, dass die Mainzer die hochwertigere Spielkultur hatten, aber auch weiterhin noch fahrlässig mit ihren Chancen umgingen: So scheiterten Lee aus kurzer Distanz an einer guten Reaktion Klewins (48.) und Onisiwo alleine vor dem Tor mit einem zu lässigen Lupfer. Klewin hatte genau darauf spekuliert und blieb einfach stehen (54.). Aue begann den 2. Durchgang zwar mit viel Engagement, aber nur ein Kopfball von Huth (53.), nach Ecke Stefaniak, war zu wenig um die Gäste ernsthaft zu gefährden. Trainer Rost tauschte dann seinen Sturm Huth/Besong gegen frische Kräfte Jastremski (64.) und Neuzugang Tashchy (69.) und Aue lief in einen Konter. Mainz überspielt mit einem langen Ball von Bell die Auer Abwehrreihen. Onisiwo, aus leicht abseitsverdächtiger Position gestartet, nähert sich im Dribbling dem Strafraum und legt im richtigen Moment quer, sodass Burgzorg nur noch einschieben muss (70.). Wenig später dann gar das 0-3. Nkansah wirft sich bei einer Mainzer Flanke von der Grundlinie in die Schussbahn und bekommt am Boden liegend den Ball an die linke Stützhand von wo er dann an die andere Hand rollt. Der Auer protestiert vehement, aber die Elfmeter-Entscheidung von Aytekin ist vertretbar. Der kurz zuvor eingewechselte Ingvartsen schiebt den Ball lässig und präzise ins rechte untere Eck. Klewin hatte sich für die andere Seite entschieden (79.). Damit gewann Mainz auch das vierte DFB-Pokalaufeinandertreffen gegen den FC Erzgebirge Aue. (Burg)

Trainerstimmen
Bo Svensson (Mainz): "Ich habe insgesamt ein ordentliches Spiel meiner Mannschaft gesehen. Vor allem mit dem Ball. Wir haben uns sehr viele Torchancen herausgespielt, eigentlich direkt von Anfang an. Ich glaube, dass wir auch früher ein paar Tore hätten schießen müssen, um es nicht so spannend zu machen. Insgesamt war es in der zweiten Halbzeit von der Kontrolle her nochmal einen Tick besser. Was mir nicht so gefallen hat war die Konterabsicherung in der ersten Halbzeit. Wir sind froh und glücklich, dass wir eine Runde weiter sind."

Timo Rost (Aue): "Uns war kalr das wir heute nicht so viele Chancen bekommen. Und wenn du dann welche hast, mußt du die dann auch machen. In die 2. Halbzeit kamen wir besser rein nach einer kleinen Umstellung. Wir haben uns da aber nicht mehr so zwingende Torchancen herausspielen können und werden dann zweimal im eigenen Stadion ausgekontert, was natürlich sehr, sehr schade ist. Heute nehmen wir unsere Lehren mit.“

Aue (Lila/Lila/Lila): Klewin - Danhof, Sorge, Burger, Rosenlöcher (46. Nkansah) - Taffertshofer (80. George) - Besong (64. Jastremski), Nazarov (80. Knezevic), Schikoria, Stefaniak - Huth (69. Tashchy)

Mainz 05: Zentner - Bell, Hack, Leitsch - Widmer, Kohr (81. Barkok), Stach (76. Barreiro), Lee (65. Burgzorg), Aarón - Burkardt (76. Fulgini), Onisiwo (77. Ingvartsen)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 8.446

Tore: 0-1 Kohr (41.), 0-2 Burgzorg (70.), 0-3 Ingvartsen (79./Handelfmeter)

Reservebank Aue : Sedlak - Barylla, Baumgart, Majetschak

Gelbe Karten: Sorge (50.), Nazarov (61.) / Aaròn (14.), Kohr (51.), Stach (55.), Burgzorg (74.)