Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1987/88

Spielbericht

1. Spieltag - Samstag, 08.08.1987 - 15:00

1. FC Lokomotive Leipzig - BSG Wismut Aue 1:0 (0:0)

1. FC Lokomotive Leipzig: René Müller - Andreas Barth, Uwe Zötzsche, Torsten Kracht, Ronald Kreer - Uwe Bredow, Frank Pallgen (78. Wolfgang Altmann), Matthias Liebers, Heiko Scholz - Hans-Jörg Leitzke (71. Dieter Kühn), Olaf Marschall; Trainer: Hans-Ulrich Thomale

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Klaus Becher, Volker Schmidt, Bernhard Konik, André Köhler - Steffen Krauß, Matthias Jacob, Harald Mothes, Roland Balck (82. Ulf Einsiedel) - Klaus Bittner (71. Wilfried Reypka), John Bemme; Trainer: Hans Speth

Kader: Steffen Lorenz, Steffen Kubatzky

Tore: 1:0 Matthias Liebers (55.)

Schiedsrichter: Adolf Prokop (Erfurt)

Zuschauer: 10000

Gelbe Karte: Torsten Kracht, Hans-Jörg Leitzke / Steffen Krauß, André Köhler

Innere Unruhe gemeistert

Vor dem Meisterschaftsbeginn gleicht die Unruhe wohl der auf den Rennbahnen von Karlshorst und Hoppegarten. Doch in Leipzig-Probstheida war sie nun in den letzten Tagen besonders groß, weil aus der stolzen EC-Endspiel-Elf doch wichtige Positionen herausgebröckelt waren. Nach dem zwar eingeplanten, aber dennoch bedauerlichen Weggang von Hans Richter platzte durch Verletzungen das erstklassige Stoppergespann Frank Baum Mathias Lindner. Thomale war um seine Überlegungen nicht zu beneiden. Andreas Barth, der Kapitän vom Ortsnachbarn Chemie, wurde eingebaut, und Wolfgang Altmann erhielt statt Abschiedsblumen eine vorläufige Dauer-S-Bahn-Karte von Markkleeberg nach Probstheida.

"Natürlich gab es noch Abstimmungsprobleme, vornehmlich in der Abwehr. Doch wie die Mannschaft die innere Unruhe meisterte, läßt uns optimistisch auf die nächstenAufgaben blicken", urteilte sichtlich erleichtert Trainer Hans-Ulrich Thomale. Gegen den als "Ausreißer" bekannten Bittner hatte er zudem noch mit Kreer einen ebenso schnellen Gegenpart gestellt, um etwaigen Problemen aus dem Wege zu gehen, Barth nicht gleich zu überfordern. Leipzigs Angriffsschwung der ersten Minuten wurde auf den Rängen freudig aufgenommen. Allen voran Heiko Scholz machte sich darum verdient. Und auch Frank Pallgen, der 25jährige aus Böhlen, sagte sich, daß er sich mit seiner Ballsicherheit nicht zu verstecken braucht, an vielen Aktionen dadurch beteiligt war. Liebers' Schuß in den Winkel war der Lohn der Leipziger Bemühungen, für ihn nach Vorarbeit durch Kühn (75.) und durch den Einwechsler selbst (82.) gab es danach noch die klarsten Möglichkeiten zur Resultatserhöhung.

Wismuts "Riesendinger" lagen dagegen in der ersten Halbzeit. Bemme (22.) und Bittner (36.) machten frei vor Müller - oder war es Respekt? - genau das Verkehrteste, schossen statt ins neben und über das Tor. "Wer solche Hundertprozentigen ausläßt, soll der sich am Ende über die Niederlage wundern?", fragte Hans Speth. Nach den guten Vorstellungen im IFC war den "Veilchen" eigentlich in puncto Angriffswirksamkeit mehr zuzutrauen, doch nach dem Wiederanpfiff wurde Müller eigentlich nur durch einen Schuß von Jacob (85.) ernstlich bedroht, Vielleicht gingen die Erzgebirgler die ganze Sache zu ruhig an, denn eine gewisse Unruhe kann manchmal auch förderlich sein. Aue muß sie in den nächsten Spielen verbreiten; zumindest beim Gegner. Jürgen Nöldner, Fuwo, 11.08.1987