Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1987/88

Spielbericht

16. Spieltag - Samstag, 12.03.1988 - 15:00

BSG Wismut Aue - SG Dynamo Dresden 1:3 (0:1)

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Matthias Weiß, Volker Schmidt, André Köhler, Bernhard Konik - Steffen Krauß, Roland Balck (64. Steven Zweigler), Harald Mothes - Klaus Bittner, Ulf Einsiedel, Rainer Kunde (64. John Bemme); Trainer: Hans Speth

SG Dynamo Dresden: Ronny Teuber - Andreas Diebitz, Matthias Maucksch, Thomas Ritter, Matthias Döschner - Jörg Stübner, Hans-Uwe Pilz, Matthias Sammer - Ulf Kirsten, Ralf Minge, Torsten Gütschow; Trainer: Eduard Geyer

Tore: 0:1 Ralf Minge (24.); 0:2 Torsten Gütschow (60.); 1:2 Steffen Krauß (68.); 1:3 Torsten Gütschow (69.)

Schiedsrichter: Adolf Prokop (Erfurt)

Zuschauer: 7000

Gelbe Karte: Matthias Weiß, Steven Zweigler (3. in Liga und Pokal, gesperrt) / Jörg Stübner, Thomas Ritter

Youngster hielten tüchtig mit

Dresdens Eduard Geyer hatte im Vorfeld dieser Partie aus verständlichen Gründen einige unruhige Stunden: Mit Lieberam und Trautmann war den Dresdnern das zentrale Stoppergespann nach jeweils drei Verwarnungen "auf Eis" gelegt, nun war guter Rat teuer. Varianten gab es einige, sogar Pilz wurde für den vakantem Posten des Liberos genannt. Der Dresdner Chef entschied sich dann aber dafür, den "Youngstern" Ritter und Mauksch eine Bewährungsprobe zu geben. "Wir verkennen nicht, daß die Aufgabe hier in Aue aufgrund der zu erwartenden Standards diffizil werden kann. Aber wer in der Oberliga bestehen will, der muß das eben in solchen Spielen nachweisen."

Auf von Schnee geräumter Spielfläche: André Köhler und Roland Balck klären gemeinsam vor Ralf Minge (Dresden, rechts), links Matthias Weiß (Aue) und Dresdens Matthias Sammer. Foto: Frank Kruczynski

Um es vorwegzunehmen, Geyers Risiko zahlte sich aus. Ritter wirkte da wohl in der Auftaktphase noch ein wenig "zapplig", kassierte auch prompt eine Verwarnung, weil er einige Male überhastet in die Zweikämpfe ging. Später aber agierten beide schon recht abgeklärt, Mauksch gehörte dann sogar zu den Stützen seiner Mannschaft. Als sich Döschner, Diebitz, Pilz und Stübner nach geraumer Zeit davon überzeugt hatten, daß hinten alles "im rechten Lot" war, kümmerten sie sich wie gewohnt um das eigene Angriffsspiel. Sicherlich nicht mit Mann und Maus wie zu Hause, aber genau dosiert, angekurbelt vom Energiebündel Stübner, vom ballsicheren Sammer, und zugeschnitten auf die Kopfballstärke von Minge. Gegen den wußte Köhler lange kein Gegenmittel, bis bei Standards mit Volker Schmidt getauscht wurde.

Wismut war in diesem Vergleich keineswegs chancenlos, ganz im Gegenteil. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatten Krauß (40.) und Kunde (43.) nicht nur die Möglichkeit, Minges Führungstreffer zu egalisieren, sondern selbst in Front zu ziehen. Daß beide Teuber nicht überwinden konnten, ließ die Zuschauer fast verzweifeln, dem Spiel Wismuts versetzten diese Patzer offensichtlich einen Knacks. Zumal Weißflog beim zweiten Dresdner Treffer ein Fehler unterlief. An der Stelle, an der Gütschow stand, durfte dieser einfach kein Kopfballtor machen. "Danach", so Trainer Hans Speth, "waren die Dresdner nicht mehr zu gefährden, auch. wenn uns noch einmal der Anschluß gelang." Tatsächlich spielten die Dresdner mit der Führung im Rücken ihre Konterfähigkeiten aus, da lag für den Gastgeber auch noch eine höhere Niederlage im Bereich des Möglichen (Gütschow in der 81. an die Querlatte). Rainer Nachtigall, Fuwo, 15.03.1988