Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1987/88

Spielbericht

19. Spieltag - Samstag, 02.04.1988 - 15:00

FC Vorwärts Frankfurt (Oder) - BSG Wismut Aue 0:0

FC Vorwärts Frankfurt (Oder): Karl-Heinz Wienhold - Ingolf Schneider, Roland Sauer, Mario Roth, Volker Wawrzyniak (39. Sven Theis) - Tobias Vogel, Thoralf Bennert, Hardy Duckert - Volkmar Kuhlee (56. Jörg Müller), Lutz Schnürer, Uwe Borchardt; Trainer: Gerhard Reichelt

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Volker Schmidt, André Köhler, Bernhard Konik - Matthias Weiß, Steffen Krauß, Harald Mothes (81. Klaus Bittner), Ronald Färber (73. Roland Balck) - René Hecker, Ulf Einsiedel; Trainer: Hans Speth

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Klaus-Dieter Stenzel (Forst)

Zuschauer: 2000

Gelbe Karte: Lutz Schnürer (3. in Liga und Pokal, gesperrt) / -

Das Ergebnis paßte zum Spiel

Der Klubvorsitzende des FC Vorwärts, Claus Kirchenwitz, brachte es auf einen Nenner: "Ein Spiel zum Hinschauen war es nicht." In der Tat, und wer die 90 Minuten noch einmal Revue passieren läßt, kommt zu der Feststellung, daß das torlose Remis eigentlich nur eine logische Folge des Gesamtgeschehens war. Dieses Resultat in seiner nackten Trostlosigkeit paßte leider haargenau zur Dürftigkeit auf dem grünen Rasen. Natürlich muß man die Situation, in der beide Kontrahenten steckten, beachten. Hier der FCV, in der Rückrunde noch sieglos, dort die Erzgebirgler, am vergangenen Wochenende daheim vom FCK böse erwischt. So war denn in erster Linie Nervenstärke gefragt, denn vor einem eventuellen Verlierer standen schwere Zeiten. So dachten natürlich auch alle Beteiligten, so daß sich mit zunehmender Spielzeit der Eindruck verstärkte, beide könnten noch Stunden spielen, ohne einen Treffer zu erzielen.

Dabei begann speziell der Hausherr noch recht couragiert, erspielte sich vor dem Wechsel auch einige Möglichkeiten (Duckert, Sauer, Bennert, Kuhlee). Da wurde die Initiative ergriffen, gelangen auch respektable Kombinationen, "zeigte die Mannschaft jenen Siegeswillen, den ich durchgängig erwartet hatte", wie es Trainer Gerhard Reichelt sah. Doch von alledem war dann nach der Pause nur herzlich wenig zu sehen. Ursächlich hing dies wohl mit den beiden Wismut-Chancen durch Mothes (50., 54.) zusammen. "Wenn wir da ein Tor gemacht hätten…", orakelte später nicht nur Wismut-Trainer Hans Speth. Der FCV reagierte jedenfalls auf seine Weise, wurde nervöser, vor allem aber ängstlicher. Wie anders war es zu erklären, daß bei eigenen Angriffen oftmals vier (!) Frankfurter auf einer Höhe an der Mittellinie als "Sicherung" standen, obwohl kein einziger Wismut-Akteur in der Nähe war?

Aue hatte so natürlich leichtes Spiel, begnügte sich jedoch damit, den Kontrahenten in Schach zu halten. Zahlenmäßig am eigenen Strafraum sowieso ständig in der Überzahl, waren die "Veilchen" meist Herr der Lage, mit hohen Flanken aufgrund der Kopfballstärke des Stoppertandems Schmidt/Köhler nicht zu beeindrucken, zumal sich auch Weißflog wieder als sicherer Rückhalt präsentierte. Dies genügte zum ganz gewiß verdienten Remis, auch wenn Wismut, was das Spiel nach vorn durch zu viele individuelle Fehler bis auf wenige Ausnahmen (Mothes) eine Menge schuldig blieb. Sascha Stolz, Fuwo, 05.04.1988