Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1987/88

Spielbericht

26. Spieltag - Samstag, 28.05.1988 - 15:00

1. FC Magdeburg - BSG Wismut Aue 0:1 (0:0)

1. FC Magdeburg: Dirk Heyne - Detlef Schößler, Dirk Stahmann, Frank Siersleben, Dirk Schuster - Jens Landrath, Heiko Bonan, Stefan Minkwitz, Jörg Dobritz (55. Damian Halata) - Markus Wuckel, Dirk Losert (70. Nico Niedziella); Trainer: Joachim Streich

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Volker Schmidt, André Köhler, Bernhard Konik - Matthias Weiß, Harald Mothes, Steffen Krauß, Uwe Bauer - Ulf Einsiedel (72. Andreas Langer), René Hecker (80. Roland Balck); Trainer: Jürgen Escher

Tore: 0:1 Volker Schmidt (73.)

Schiedsrichter: Wolfgang Henning (Rostock)

Zuschauer: 4000

Gelbe Karte: Dirk Stahmann, Dirk Schuster / Heiko Münch, René Hecker

Eine halbe Chance reichte zum Sieg

Die Wismut-Elf benötigte zum Saisonausklang noch einen Punkt zum endgültigen Klassenerhalt. Den hat sie sich mit einer disziplinierten Leistung vollauf verdient gesichert. Daß es am Ende sogar zwei Zähler wurden und die Gastgeber noch ihre erste Heimniederlage in dieser Saison hinnehmen mußten, das haben sich die Magdeburger selbst zuzuschreiben. Solch eine Partie darf man seinem ohnehin schon recht klein gewordenen Anhang nicht anbieten, so erst recht nicht aus einer Saison gehen!

Eine Halbzeit lang passierte fast überhaupt nichts, sieht man einmal von dem 20-m-Freistoß von Krauß ab, den Heyne sicher parierte. Ansonsten hatte der Schlußmann einen ganz geruhsamen Nachmittag, an dem er eigentlich nur noch durch die Regenschauer ermuntert wurde. Auf der Gegenseite brauchte sich aber auch Weißflog lange Zeit seine Handschuhe nicht schmutzig zu machen. Die Gäste schränkten ihre anfänglichen Offensivbemühungen schon bald ein, legten ihr Hauptaugenmerk auf die Abwehr, um das eine Pünktchen nicht zu gefährden. Und die Magdeburger machten dieses Spielchen mit.

Zur Pause konnte Trainer Joachim Streich seine Mannen offensichtlich etwas ermuntern. "Es fehlte uns aber einfach an der spielerischen Klasse, um die Partie für uns zu entscheiden", kam er 45 Minuten später nicht umhin festzustellen. Beim immer wieder vorstoßenden Stahmann war zwar das Bemühen zu erkennen, er blieb jedoch der einzige wirkungsvolle Spieler, "weil der 1. FCM in einer mäßigen Partie einfach zu wenig Durchschlagskraft erreichte", wie auch der stellvertretende DFV-Generalsekretär Klaus Petersdorf bemerkte.

"Die Magdeburger waren zwar die optisch bessere Mannschaft, hatten auch die klareren Möglichkeiten, aber wir kamen mit einer halben Chance zu einem recht glücklichen Tor", strahlte Wismut-Trainer Jürgen Escher. Das und eine solide Abwehrleistung reichten an diesem Tage aus, um sogar beide Punkte mitzunehmen. Manfred Binkowski, Sportecho, 30.05.1988

"Veilchen" blühen weiter

Stürmischer Jubel unmittelbar nach dem Abpfiff bei den Wismut-Spielern. Sie warfen ihre Trainer Jürgen Escher und Konrad Schaller, die sie seit fünf Spieltagen betreuen (8:2 Punkte ohne Niederlage), immer und immer wieder in die Luft, überließen ihren begeisterten Fans in der Kurve die Jerseys. Wesentlich verhaltener und gefaßter dann schon die Stimmung in der Kabine. 15:11 Punkte in der Rückrunde hatten unserer dienstältesten Oberligamannschaft die 36. Saison in ununterbrochener Folge im Oberhaus gesichert!

So richtig gezweifelt hatte im Lößnitztal eigentlich niemand daran. "Wir bauen doch das Otto-Grotewohl-Stadion nicht für die Liga aus", so Sektionsleiter Werner Lorenz. "Wir brauchen einen Punkt in Magdeburg, den holen wir auch", Kapitän Jörg Weißflog - das waren eindeutige Aussagen, Ausdruck der Entschlossenheit einer geschlossenen, wieder verschworenen Truppe, die das dann entsprechend verwirklichte. Die "Veilchen" blühen auch weiterhin! Manfred Binkowski, Sportecho, 30.05.1988