BSG Stahl Eisenhüttenstadt: Harald Leppin - Uwe Szangolies, Thomas Kluge, Olaf Bitzka - Olaf Backasch, Frank Bartz, Karsten Schulz, Heiko Lahn - Olaf Schnürer, Maik Schulz, Frank Lindemann (37. Torsten Richert, 76. Timo Löhnert); Trainer: Günter Reinke
BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Volker Schmidt, AndrĂ© Barylla, Bernhard Konik - Roland Balck (46. Uwe Bauer), Andreas Langer, Steffen Lorenz - Klaus Bittner, Harald Mothes, Ralph Vogel (64. Holger Koch); Trainer: Ulrich Schulze
Kader: Jens Gärtler
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Thomas Eßbach (Leipzig)
Zuschauer: 8500
Gelbe Karte: Uwe Szangolies / Roland Balck, Andreas Langer, Uwe Bauer, Holger Koch
Eine Zeitfrage
Trotz des torlosen Ausgangs hatte die Partie einen Sieger. Der hieß nicht, wie bei einem Auswärtspunkt zu vermuten, Wismut. Vielmehr war Stahl aus jenem Holz geschnitzt, aus dem Siegertypen üblicherweise gezimmert sind. Unbekümmert, frech, zielstrebig legte der Aufsteiger los und hatte um ein Haar Erfolg. Nach vielen guten Gelegenheiten blieb es eigentlich lediglich eine Frage der Zeit, wann denn nun endlich das erste Oberliga-Tor der jungen Stahl-Generation fallen würde. Daß es schließlich nicht dazu kam, blieb der einzige Wermutstropfen an einem ansonsten strahlenden Nachmittag. Günther Reinke war dennoch zufrieden, "weil wir 75 Minuten lang ordentlichen Fußball boten, der aber viel Kraft kostete, die am Ende vielleicht fehlte". Trotzdem bleibt es eine Zeitfrage, wann das erste Stahl-Tor in neuer Umgebung fällt. Spielt die Mannschaft weiterhin so zielstrebig wie zum Start (K. Schulz, über weite Strecken auch Lahn, M. Schulz und Szangolies), kann es nicht sonderlich lange auf sich warten lassen.
Die Wismut-Männer nämlich waren heilfroh, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Nach dem Lob an seinen Torhüter vergab Gäste-Trainer Ulrich Schulze verdientermaßen erst einmal ein Kompliment an Stahl. "Ein Glück für uns, daß die Mannschaft wenigstens in der Chancenverwertung nicht ihren besten Tag erwischt hatte", stellte der Auer erleichtert fest. Seine Mannschaft war für ihn bis auf den überzeugenden Weißflog und die beiden Manndecker Münch und Konik "ein Buch mit sieben Siegeln".
Was erst, hätten die Gastgeber wenigstens eine einzige ihrer teilweise glasklaren Chancen genutzt? Dann nämlich hätte die "Fußball-Gerechtigkeit" tatsächlich gesiegt - und nicht nur moralisch! Andreas Baingo, Fuwo, 15.08.1989
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