Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

DDR-Oberliga 1989/90

Spielbericht

2. Spieltag - Samstag, 19.08.1989 - 15:00

BSG Wismut Aue - 1. FC Lokomotive Leipzig 0:1 (0:0)

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Heiko Münch, Volker Schmidt, Bernhard Konik - Steffen Krauß, Mirko Reichel, Andreas Langer, AndrĂ© Barylla - Klaus Bittner (77. Holger Koch), Harald Mothes, Thomas Pfüller (70. Ulf Einsiedel); Trainer: Ulrich Schulze

1. FC Lokomotive Leipzig: RenĂ© Müller - Frank Edmond, Matthias Lindner, Uwe Zötzsche, Ronald Kreer - Matthias Liebers, Heiko Scholz, Damian Halata, Uwe Bredow (80. Dirk Parnow) - Bernd Hobsch (88. Jürgen Rische), Olaf Marschall; Trainer: Hans-Ulrich Thomale

Tore: 0:1 Bernd Hobsch (47.)

Schiedsrichter: Klaus Peschel (Radebeul)

Zuschauer: 11000

Gelbe Karte: Bernhard Konik, Andreas Langer / Frank Edmond, Uwe Bredow, Damian Halata

In der Taktikfalle

Wismut-Mittelfeldspieler Krauß im Dribbling gegen die Leipziger Liebers und Edmond. Foto: Wagner

Wie heißt das übliche Rezept gegen den dreifachen Torschützen jener Mannschaft, die beim vergangenen Aufeinandertreffen 5:1 gewann? Manndeckung? Nein. Erbarmungslose Manndeckung! "Täter" Andreas Langer. Das "Opfer": Damian Halata. Der eine wie der andere auch als spielintelligente Akteure bekannt. Davon war diesmal nur vom Leipziger in Ansätzen etwas zu spüren. Wenn einer derart konsequent auf Schritt und Tritt beschattet wird, fällt das ungemein schwer.

Der Auer seinerseits fiel eigentlich nur unangenehm auf. Dabei weiß, wie gesagt, doch auch er spielerische Akzente zu setzen. Gegen die Lok-Elf aber tappten sowohl Langer als auch Ulrich Schulze in die von ihnen selbst aufgestellte Taktikfalle. "Das 1:5 war noch in zu frischer Erinnerung", erklärte der Wismut-Trainer seine Maßnahme. Was er aber geliefert bekam, war ein typischer Fall von taktischer Fehlkalkulation, weil eben ein spielbegabter Typ wie Langer normalerweise viel zu schade ist für eine sture Manndeckung.

Nicht nur bei diesem Pärchen - wenngleich hier am ausgeprägtesten - entwickelte sich ein tobender Kampf auf Biegen und Brechen. Audi Hans-Ulrich Thomale fand: "Insgesamt fiel das Spiel zu kampfbetont aus. Die Zweikämpfe wurden übertrieben." Daß sich seine Elf aber spielerisch besser in Szene setzte, machte letzten Endes den knappen Sieg aus. Hobsch, Liebers, auch Halata zeichneten in erster Linie dafür verantwortlich. Sie kurbelten das Spiel vornehmlich im ersten Durchgang an, als sich die Gäste eine deutliche Überlegenheit erspielten. Dagegen brauchte Müller nur ein einziges Mal ernsthaft eingreifen: bei einem Schuß von Koch drei Minuten (!) vor dem Ende. Andreas Baingo, Fuwo, 22.08.1989